Kapitel 38 - Humorfrei

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In meinen Jahren als Botschafterin hatte ich Kontakt zu vielen Völkern und Zivilisation aufgenommen. Ich hatte erste Kontakte geschlossen, Verhandlungen geführt und meinem Volk geholfen Verbündete zu gewinnen. Es war nicht immer leicht gewesen, durch den Krieg mit den Wraith kochten oft Emotionen wie Entmutigung oder Frustration hoch.

Aber selten war mir ein neuartig interessanter und zugleich derartig öder Gesprächspartner begegnet wie Borren.

Der Inhalt den der Mann berichtete war faszinierend, die Aschen waren ein weit entwickeltes Volk das viele Welten besiedelte und viele weitere Völker in einer Konföderation vereint hatte. Sie verfügten über Raumschiffe und fortschrittliche Technologien, nur das Stargate-System hatten sie noch nicht genau erkundet. Abgesehen davon wirkten sie in vielerlei Hinsicht sogar fortschrittlicher als die Tau'ri.

Doch so interessant Borren und die Aschen auch waren, der Mann vor uns hatte einfach eine einschläfernde Art zu sprechen. Jack hatte während des Gespräches einige Male versucht mit seinen typischen Witzen die Situation aufzulockern. Doch Borren lachte nicht, nicht einmal seine Mundwinkel hoben sich ein noch so kleines Stück. Ich bezweifelte sogar irgendwann, dass er den Sinn dahinter verstand. Als wir uns schließlich nach zwei Stunden erhoben und uns zur Berichterstattung zurück zum Stargate begaben, bezeichnete Jack den Aschen sobald wir aus dem Gebäude heraus waren als völlig humorlos. Ich konnte widerstrebend nicht anders als innerlich zuzustimmen. Selbst Teal'c hatte ich bisher mehr lächeln sehen.

Der Rückweg durch das Dorf verlief wesentlich ruhiger als hinzu und so gelangten wir zügig auf dem Weg durch den Wald und entlang der Felder bis zum Stargate. Unterwegs machte ich mir einige Vermerke in meinem neuen Notizblock und tauschte meine Gedanken über die Volijaner und die Aschen mit Daniel aus, welcher ebenfalls voll in seinem Element war.

"Ich finde es interessant wie beide Völker trotz sehr unterschiedlicher Entwicklungsstufen zusammen leben können ohne dass es zu Konflikten kommt," sagte ich gerade.

"So wie sich Borren als Verwalter der Welt vorgestellt hat, frage ich mich allerdings wie weit dieses Zusammenleben geht. Wahrscheinlich wäre auch dass die Aschen als die dominante Spezies über die Volijaner regieren und beide Völker nicht wirklich bei Entscheidungen den Planeten betreffend auf Augenhöhe sind," sagte Daniel.

Teal'c ließ sich zu uns zurück fallen.

"Die Dorfbewohner machen nicht den Eindruck einer Versklavung wie wir es von den Goa'uld kennen," sagte er.

"Die Aschen geben sich auch nicht als Götter aus. Sie scheinen offen zu kommunizieren und die Volijaner respektieren sie dafür," fügte ich an.

„Dennoch besteht ein großer Unterschied zwischen Koexistenz und tatsächlichem zusammenleben. Wir können nur herausfinden, wie die Verhältnisse auf diesem Planeten sind, wenn wir beide Völker näher kennen lernen," sagte Daniel.

Wir hatten das Stargate erreicht und Sam und Jack eingeholt. Die Wissenschaftlerin wählte gerade die Erde an, der Colonel sah uns geduldig entgegen und schickte dann den ID-Code von SG-1 hindurch. Ich ließ den Wind des Planeten noch einmal durch mein Haar wehen, dann folgte ich Daniel durch das Wurmloch und verließ die offene Feldlandschaft. Zurück im Stargate-Center wurden wir bereits von General Hammond erwartet, welcher uns in Empfang nahm und nach dem Verlauf der Mission fragte. Das Team berichtete ihm von den Aschen und ihrem Angebot mit den Tau'ri weiteren Kontakt aufzunehmen – Jack ließ deren Humorlosigkeit auch dieses mal nicht unerwähnt.

„Bereiten Sie die Missionsbesprechung vor," sagte der General zu SG-1.

Alle Anwesenden nickten zustimmend. Dann schien ihm noch etwas einzufallen und er wandte sich mir zu, während die anderen bereits wegtraten. Wir gingen zu seinem Büro und setzten uns dort auf die Stühle zu beiden Seiten des Tisches.

10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt