Kapitel 35 - Nach Hause

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Ich kam auf dem anderen Planeten an, auf dem es scheinbar gerade eben früher Morgen war. Nebeldunst waberte über die Wiesen um das Sternentor herum und erste Vögel erwachten in den Bäumen. Das Tor schloss sich hinter mir. Ich sah mich um und bemerkte dann einige verkohlte Flecken auf dem Boden, wo das Gras versengt war und nackte Erde entblößte. Ich ging darauf zu und erkannte metallische Überreste dort verstreut liegen. Ich hockte mich davor hin und griff nach einem Teil. Es sah aus wie ein Stück Technologie von der Erde. Als ich aufstand und meine Postion überprüfte wurde mir klar, dass ich vor den Überresten des MALPs stand. Einer der Schüsse der davon fliegenden Tel'tak musste es getroffen und zerstört haben.

„Hey, Ihr da. Wer seid Ihr?" fragte eine Stimme hinter mir.

Ich wandte mich um und erblickte einen mir bekannten Mann. Es war jener, der die Zeremonie geleitet hatte und den Jack und Sam zu überzeugen versucht hatten. Er trug eine Laterne in einer Hand und trat näher, da er mich in der neuen Kleidung noch nicht erkannt hatte.

„Es ist etwas früh für einen Spaziergang, findet Ihr nicht auch?" fragte er scherzend.

„Kommt darauf an welchen Pfad man beschreitet," antwortete ich ohne zu scherzen.

Er hatte mich nun erreicht und kniff die Augen zusammen um mich zu mustern.

„Ihr kommt mir bekannt vor, doch nicht aus der Stadt. Sind wir uns schon einmal begegnet?" fragte er grübelnd.

„Ja und es verlief nicht zu meinen Gunsten," knurrte ich.

Ich packte ihn mit einer Hand am Arm und zog mit der anderen meine Waffe, ließ die Zat aufschnappen und hielt sie gegen ihn. Er starrte mich erst erschrocken an, dann sah ich in seinem Ausdruck dass er mich erkannte.

„Wie ist das möglich?" fragte er fassungslos.

„Das ist eine zu lange Geschichte um sie Euch zu erzählen," antwortete ich abweisend.

„Wo ist mein Team?" fragte ich fordernd.

Der Mann starrte mich noch immer an, als hätte er einen Geist gesehen. Ich schüttelte ihn leicht.

„Wo sind sie?" fragte ich erneut.

„Eure Freunde sind fort, sie gingen durch das Sternentor, nachdem sie einsahen, dass Ihr nicht zurück kommen würdet und ihre Maschine zerstört wurde," sagte er hastig.

Ich blickte ihn prüfend an, doch ärgerlicherweise schien der Mann die Wahrheit zu sagen.

„Es tut mir leid," sagte er. „Es war nicht vorgesehen, dass Ihr auserwählt werdet."

„Niemand verdient es versklavt zu werden. Ihr solltet darüber nachdenken, bevor ihr weitere Menschen eures Volkes opfert," sagte ich.

Ich ließ ihn los und senkte die Waffe. Der Mann wandte sich um und lief davon. Ich blieb alleine vor dem Sternentor zurück. Meine Gedanken rasten. Ich konnte nicht kommunizieren, nicht zurück kehren und keinen Kontakt aufnehmen. Ich starrte das Sternentor an, erbaut von meinen Vorfahren und verlassen von eben jenem alten Volk. Mir kam eine Idee, gerade als in einer Entfernung wo die Stadt begann Lichter aufleuchteten und einige Stimmen laut wurden. Schnell begann ich eine neue Adresse anzuwählen und trat durch das geöffnete Tor.

Ich verließ die Welt und betrat kurz darauf eine andere. Auch hier war ich umgeben von einer weiten Wiese und angrenzendem Wald, doch diesen Ort erkannte ich. Ich war früher, in meinem alten Leben, einige Mal hier gewesen. Und auch wenn es mir wie eine Ewigkeit her erschien und sich einiges verändert hatte, war die Ausstrahlung des Planeten dieselbe geblieben. Mein Weg hatte mich zur Welt der Nox geführt.

10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt