Unbekannt
Langsam wich die Finsternis von meinen Sinnen und leise Stimmen drangen an mein Ohr, die langsam lauter wurden bis ich schließlich einzelne Wortfetzen verstehen konnte. Meine Augen waren noch immer geschlossen und mein gesamter Körper fühlte sich benommen und eiskalt an. Ich rührte mich nicht, versuchte noch zu begreifen was überhaupt los war und mich zu erinnern. Langsam kamen die Bilder zurück und ich runzelte leicht die Stirn.
Der Krieg gegen die Wraith, ihr Angriff - mein Absturz auf dem fremden Planeten. Ich war in die Stasiskapsel geflohen, daher vermutlich auch das Gefühl von Kälte in meinen Knochen und Muskeln. Aber offenbar hatte mein Plan funktioniert, ich war am Leben und die Stimmen ließen darauf schließen, dass man mich gefunden und aus der Kapsel geholt hatte.
Oder - waren die Stimmen vielleicht von Replikatoren? Zu unterscheiden waren sie ja dadurch nicht von uns anderen. Was sagten die Stimmen? Ich versuchte etwas heraus zu hören, aber mein Verstand schien noch nicht richtig zu arbeiten, was nach einem Aufenthalt in Stasis eigentlich nichts ungewöhnliches sein sollte. Zumal sie sich auch nur leise unterhielten. Dennoch konnte ich einige Informationen heraus hören. Sie sprachen über Technologien, einen Krieg und Zivilisationen.
Ich verstand nicht. Wer waren sie? Langsam öffnete ich die Augen. Erst erkannte ich nichts, das Licht schien nur spärlich herein zu scheinen, doch nach einigen Malen blinzeln hatten sich meine Augen an die dämmrigen Verhältnisse gewöhnt. Über mir sah ich die Decke meines kleinen Schiffes und unter meinen Fingern spürte ich das alte Material des Tisches, unter dem die unterschiedlichen Kristalleineinheiten eingebaut waren.
Ich war also noch im Schiff. Langsam ließ ich meinen Blick weiter wandern. Direkt neben mir stand eine menschliche Gestalt, die ich nach einigen Momenten als einen Mann erkannte. Er hatte braune Haare und trug ein Gestell aus Glas und Metall, das mich entfernt an die Brillen aus alten Zeiten erinnerte, bevor die Ärzte Sehschwächen medizinisch behandeln konnten.
Der fremde Mann hatte sich zwei weiteren Personen zugewandt, mit denen er sich leise unterhielt. Es waren eine Frau mit blonden Haaren und ein weiterer Mann, den ich allerdings als etwas älter als den direkt neben mir einschätzte. Keiner der drei hatte bisher bemerkt dass ich wach war, zu vertieft schienen sie in ihr Gespräch.
Ich ließ meinen Blick weiter wandern und erkannte einen vierten Mann an dem Loch stehen, durch das das Tageslicht fiel. Er sah gerade nach draußen, in seiner Hand hielt er einen länglichen Stab, der an beiden Enden eine ovale Form annahm. Auch die anderen drei besaßen Gurte mit Waffen, deren Art ich jedoch noch nie gesehen hatte und sie alle trugen mir fremde grüne Kleidung, die mich entfernt an eine Uniform erinnerte.
All das ließ ein ungutes Gefühl in mir aufsteigen und als sich plötzlich der vierte Mann am Eingang zu mir herum drehte und mich direkt anblickte, verstärkte es sich noch. Auf seiner Stirn befand sich ein seltsames Zeichen, aber das war es nicht, weswegen ich plötzlichen schauderte. Ich konnte an ihm eine zweite Art von Leben oder Bewusstsein fühlen, die sich unangenehm und böse anfühlte.
In seinen ansonsten ausdruckslos schauenden Augen erkannte ich fast so etwas wie Überraschung als er sah, dass ich wach war, doch das ungute Gefühl erweckte in mir den Impuls zu fliehen. Wo war meine Waffe? Ich konnte sie nicht mehr an meinem Körper spüren, vielleicht hatten sie sie mir abgenommen. Hektisch sah ich mich um, dann fiel mir die Waffe am Gürtel des Mannes direkt vor mir auf.
„Colonel O'Neill." sagte der Mann am Eingang genau in dem Moment, als ich aus meiner liegenden Position heraufschnellte und vom Tisch herab sprang.
Während die anderen ihr Gespräch abbrachen und erstaunt zu mir hinüber sahen, hatte ich dem braunhaarigen Mann mit einem schnellen Griff die Waffe abgenommen und war mit einigen Schritten ans andere Ende des Raumes geflüchtet.
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10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)
FanficSie war jung, erfahren, ein festes Mitglied der lantianischen Gesellschaft. Sie hatte Freunde, Familie und einen Job. Sie wusste wo sie hingehört. Und dann hat sie 10.000 Jahre in Stasis verbracht. Erst als SG1 einen unbekannten Planeten erforscht u...