Kapitel 6 - Bekannte Gesichter

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Das Licht war überall. Ich verlor jegliches Gefühl über meinen Körper, der sich in einer Art schwebendem Zustand zu befinden schien. Orientierungslos trieb ich umher, konnte keinen klaren Gedanken fassen. Da war nur Licht, ohne Ende und ohne Anfang.

Fühlte sich so der Aufstieg an?

Plötzlich verschwand ein Großteil des Lichts und ich fand mich in einem dennoch hellen Raum wieder. Meine Füße standen fest auf dem Boden, doch es fühlte sich merkwürdig an. Ich konnte keine Wände in dem Raum erkennen, keine Decke über mir. Es schien, als würden die Umrisse nach einigen Metern verschwimmen, wie ein weißer Nebel hüllte das Licht meine Umgebung ein.

Was geschah hier nur und was war das für ein Merkwürdiger Ort?

Ich ging ein paar Schritte, leise hallten die Geräusche in dem Raum nach. Ich drehte mich suchend um mich selbst, doch alles hier sah gleich aus. Wenn es doch nur nicht so hell wäre. Ein Blick an mir selbst herab sagte mir, dass ich noch immer eine physische Gestalt hatte. Mein Körper und auch meine Kleidung waren vorhanden und ich schien noch nicht in den Zustand reiner Energie übergegangen zu sein. Und dennoch - dieser Ort befand sich ganz sicher nicht mehr auf dem Planeten.

„Bin ich aufgestiegen?"

Meine Frage hallte in dem Raum leise nach.

„Nein." kam kurz darauf die Antwort.

Ich fuhr herum, doch ich konnte den Sprecher nicht ausmachen.

„Wer ist da?" fragte ich daher.

Angestrengt starrte ich in den Nebel, der sich nun auf einer Seite langsam zu lichten begann. Eine Gestalt trat daraus hervor, wurde langsam deutlicher und blieb schließlich einige Meter vor mir stehen.

„Hallo, Miwa. Es ist lange her."

Ich erwiderte nichts, starrte die Gestalt einfach nur an. Dann trat ich auf sie zu und streckte eine Hand aus. Vorsichtig berührte ich den Stoff der Kleidung an der Schulter, ehe ich zu lächeln begann.

„Dachtest du etwa, ich wäre nicht real?" fragte er lachend.

„Ich weiß nicht, was ich von diesem Ort halten soll." erwiderte ich, ehe ich ihn losließ und ihn direkt ansah.

„Es ist schön dich wiederzusehen, Joan."

Mein Teamkamerad sah mich lächelnd an.

„Und ich freue mich erst. Immerhin habe ich Jahrtausende darauf gewartet." sagte er.

„Für mich sind nur ein paar Tage vergangen." erwiderte ich.

„Und das Erste was du machst, als du wieder erwachst, ist dich eine Klippe hinunter zu stürzen." ertönte eine weitere Stimme hinter uns.

Wir drehten uns um. Der Nebel hatte sich auf einen Schlag verzogen und offenbarte mir meine Umgebung. Der bisher nicht zu erkennende Ort hatte die Gestalt des Besprechungsraums auf Atlantis angenommen. Von den Tischen um mich herum blickten mir bekannte Gesichter entgegen. Alle waren gekleidet in die hellen Uniformen und Gewändern der Lantianer und sofort trat ich einen Schritt nach vorne und verbeugte mich.

„Hoher Rat." sagte ich ehrfürchtig, ehe ich den Blick wieder hob.

Die Mitglieder des Rates blickten mir lächelnd entgegen, auch Melia, die mich zuvor mit etwas Strenge in der Stimme angesprochen hatte.

„Tazar Miwa Joshin." sagte die braunhaarige Lantianerin nun und nickte mir zu.

Ich ließ meinen Blick über die Anwesenden des hohen Rates gleiten, bis mir auffiel dass einer fehlte. Melia war meinem Blick gefolgt und erklärte mir die Situation.

10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt