Kapitel 33 - Auf der Flucht

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„Ist das ein Trick?"

Es war wahrscheinlich eine Falle, gestellt von Kra'tek. Seine anderen Methoden hatten ihn nicht weiter gebracht, vielleicht versuchte er es nun auf diese Weise. Aber er würde auch damit keinen Erfolg bei mir haben. Ablehnend blickte ich den anderen Jaffa vor mir an.

„Ich habe euch zuvor keine Informationen gegeben und ich werde es auch jetzt nicht, also spar dir deine Lügen!" sagte ich.

„Ich versuche nicht dich zu täuschen, ich meine es ernst. Ich werde dir helfen zu entkommen," sagte der Jaffa.

Ich schüttelte den Kopf und machte eine ausladende Handbewegung.

„Weshalb? Welchen Grund hast du dazu? Du bist ein Jaffa, du hast mich gefangengenommen und vom Planeten hier her verschleppt," sagte ich kritisch.

Der Jaffa zog eine Augenbraue hoch.

„Ich habe versucht dir zu helfen, ich habe dein Leben gerettet und dich vor Kra'tek gewarnt. Du hast nicht auf mich gehört," sagte er.

„Ich höre nur selten auf Feinde, die mich in die Sklaverei zwingen wollen! Außerdem hast du mein Leben nicht gerettet, das sagte ich dir bereits beim letzten Mal!" fuhr ich ihn an.

Der Jaffa wirkte nun beinahe selbst etwas genervt. Er warf einen schnellen Blick zur Tür, dann wandte er sich mir wieder zu. In seinem Ausdruck lag etwas drängendes.

„Jetzt hör mir zu, Tau'ri!"

„Mein Name ist Miwa Joshin," unterbrach ich ihn.

„Jetzt hör mir zu, Miwa Joshin. Wir haben nicht viel Zeit, Kra'tek wird bald selbst wieder zu deiner Zelle kommen und sie leer vorfinden. Wenn du von hier fort willst, dann folge mir jetzt!" sagte er.

Ich rührte mich nicht von der Stelle und zog stattdessen nun selbst eine Augenbraue hoch.

„Weshalb tust du das? Warum willst du mir helfen?" fragte ich forschend.

Er machte mit der freien Hand eine erklärende Geste.

„Ich war mein Leben lang ein Krieger der Goa'uld und habe bei der Versklavung unschuldiger Menschen geholfen. Das hat nun ein Ende, ich werde ihnen nicht länger dienen. Ich zweifle schon lange, doch bisher sah ich keinen Ausweg. Bis heute," sagte er.

„Warum jetzt?"

„Ich bin dir begegnet. Du bist anders, als die Menschen die ich bisher getroffen habe. Auch anders als die meisten Tau'ri."

Er warf mir einen forschenden Blick zu.

„Selbst als Kra'tek dich verhörte hast du dich geweigert deine Welt zu verraten. Ich habe dich kämpfen sehen, ich habe das Feuer einer wahren Kriegerin in deinen Augen gesehen. Und als du zu mir über Freiheit gesprochen hast, erkannte ich endlich dass es für jeden von uns einen Ausweg gibt. Du hast mir einen Funken Hoffnung gegeben, darauf frei sein zu können von der Unterdrückung durch die Goa'uld."

Ich sah ihn skeptisch an. In seinen Augen sah ich keine Lüge, doch ich kannte die Jaffa mittlerweile zu gut, um darauf herein zu fallen. Teal'c blickte immer völlig ausdruckslos, auch in seinem Gesicht war keine Regung zu erkennen. Das bedeutete allerdings nicht, dass er nichts empfand. Der Jaffa bemerkte mein Zögern. Er legte eine Hand auf sein Herz.

„Ich gebe dir mein Wort, dass ich die Wahrheit spreche und dich nicht hintergehen werde."

„Dein Wort? Wie kann ich dir vertrauen?"

„Mein Name ist Shak'ree, er bedeutet ‚Ehre'. Ich bin ein Jaffa, doch bis heute habe ich mich nie als ehrenhafter Krieger gefühlt. Ich beraubte andere ihrer Freiheit im Namen falscher Götter und war selbst ebenfalls nicht frei. Ab heute wähle ich meinen Weg jedoch selbst und meine erste freie Entscheidung wird sein, dir bei der Flucht zu helfen. Ich werde es entweder schaffen oder in Ehre sterben. Aber ich werde nicht zurück gehen in den Dienst von Ba'al."

10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt