Kapitel 21 - Rückkehr

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Als Lieutenant Nolan mit ihren Dokumentation durch war, brummte mir der Schädel. Ich hatte gerade Unmengen an Informationen aufgenommen, über die Kulturen und verschiedenen Glaubensrichtungen, bis hin zur Politik und aktuellen Konflikten. Die Erde war so viel vielseitiger als ich es angenommen hatte, ich staunte nicht schlecht. Sie hatten so viel Wissen über Vergangenes und Wissenschaftliches, dass ich mich fragte warum sie nicht längst weiter entwickelt waren was die Raumfahrt anging.

Als die Dokumentation über römische und griechische Geschichte lief, hatte mich jedoch eine weitere Sache überrascht. Ich hatte eindeutig Merkmale aus den Baustilen meines Volkes wiedererkannt, zwar aus viel früheren Zeiten, aber dennoch. Der Straßenbau der Römer war dem lantianischen verblüffend ähnlich, auch bei anderen Bauwerken hatte ich unsere Architektur entdeckt. Dies ließ nur einen Schluss zu: es hatte eine Zeit gegeben in der Lantianer als organische Wesen unter den Menschen gelebt hatten und deren Geschichte beeinflusst hatten. Sie hatten nicht nur beobachtet, sondern auch die Handlungen unauffällig gelenkt, diesen Planet mitgestaltet.

Ich hatte diese Gedanken für mich behalten, musste selbst darüber nachdenken. Vermutlich hatte keiner der damaligen Lantianer seine wahre Natur verraten und sich bestmöglich angepasst. Einige waren ja auch von Atlantis durch das Stargate hier her geflohen und hatten von da an auf diesem Planeten gelebt.

Ich versuchte mir vorzustellen wie es gewesen sein musste aus der Heimat vertrieben worden zu sein und wieder von ganz vorne eine Welt aufzubauen. Es hatte Jahrtausende gedauert bis sich die Menschen und ihre Gesellschaften bis zu diesem Punkt entwickelt hatten. Und nun reisten sie selbst durch Wurmlöcher und erkundeten das Universum.

"Etwas viel auf einmal, oder?"

Lieutenant Nolan sah mich wissend lächelnd an. Ich erwiderte das Lächeln.

"Es war völlig in Ordnung so, jetzt weiß ich wenigstens sehr viel mehr über eure Welt."

Sie sah auf die Uhr an ihrem Handgelenk.

"Die vier Stunden sind fast um. Ich schlage vor dass wir zurück zum Besprechungsraum gehen und uns dort schon Mal nieder lassen. Ich könnte einen Kaffee vertragen," sagte sie.

Ich erhob mich, ebenso Sergeant West. Lieutenant Nolan führte mich zurück durch die grauen Gänge, doch ich bemerkte es kaum. Meine Gedanken rotierten und mein Gehirn versuchte das Erfahrene abzuspeichern. So viel Wissen wollte Platz in meinem Kopf haben, dass ich beinahe Kopfschmerzen davon bekam. Ich versuchte meine Gedanken beiseite zu schieben und mich wieder auf die Mission zu konzentrieren.

Erst als ich ein Glas Wasser vor mir stehen hatte und am langen Tisch im Besprechungsraum saß gelang es mir etwas innere Stille zu schaffen. Ich betrachtete die Wasseroberfläche. Es waren noch nicht alle Missionsmitglieder anwesend, auch der General war noch in seinem Büro.

Dafür trat nun Doktor Fraiser in ihrem weißen Kittel ein und nahm Platz am langen Tisch. Lieutenant Nolan bot ihr ein Kaffee an, den sie dankend annahm. Die Menschen hier waren verrückt nach diesem Gebräu.

Schließlich trafen auch der Colonel und der Major ein. General Hammond trat aus seinem Büro, die Angehörigen des Militärs salutierten und setzen sich dann ebenfalls. General Hammond sah Doktor Fraiser abwartend an. Diese nickte und sah dann in die Runde.

"Die medizinischen Tests haben nichts ergeben, Sie sind alle vollkommen gesund. Es gibt keine Hinweise auf Verstrahlung oder Vergiftung, wir können also auch langfristige Folgen fürs erste ausschließen. Von meiner Seite her steht also einem weiteren Besuch auf dem Planeten nichts im Wege," sagte die Ärztin.

"Sehr gut," sagte der General.

Dr. Sanchester räusperte sich, wir wandten uns nun ihr zu.

"Ich habe die Bodenproben analysiert, die wir von dem Planeten mitgenommen haben - sowohl die aus der Höhle als auch die von der Oberfläche. Es gibt keine Hinweise die die Aussagen der Bewohner untermauern. Ich konnte nichts Gefährliches feststellen.
Interessant ist allerdings, dass ich in der Bodenprobe aus der Höhle kleinere Spuren von Naquada nachweisen konnte. Das erklärt zumindest das Interesse der Goa'uld an diesem Planeten. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich noch kleinere Adern im Gestein finden lassen. Größere Vorkommen halte ich allerdings für unwahrscheinlich, sonst hätten die Goa'uld den Planeten wohl kaum verlassen. Denn wie gesagt, nichts deutet auf die Lebensfeindlichen Umstände hin, die uns die Menschen dort beschrieben haben."

10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt