Prolog - Was damals geschah

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Ungekannt - ca. 8.000 v.Ch.

Im Weltall war es völlig still. Kein Ton, kein Schrei und auch keine anderen Geräusche drangen durch die tiefe Schwärze des Vakuums. Es gab keine Materie wie Flüssigkeiten oder Gase, über deren Moleküle sich der Schall ausbreiten könnte. Hier oben herrschte eine völlige Stille.

Oder zu mindestens würde es das, wenn ich nicht ununterbrochen leise fluchen würde. Hier, in meinem kleinen Ein-Mann-Schiff hört man jedes Geräusch deutlich. Auch wenn ich erst genervte Laute von mir gebe, seit es unerwartet aus dem Hyperraum gefallen ist und dann trudelnd den Geist aufgegeben hat. Und das auch noch zu einem so ungünstigen Zeitpunkt.

Ich hatte ein enges Zeitfenster und obwohl ich vorsorglich etwas mehr für eventuelle Zwischenfälle wie diesen eingeplant hatte, stand ich nun ziemlich unter Druck.

Mit einem schnellen Blick nach draußen, sprach ich schließlich die SVI, die schiffsinterne vorprogrammierte Intelligenz an.

„Wie sieht es aus, liegen wir noch im Zeitplan?"

Ein blaues Licht leuchtete neben der Kontrolltafel auf, als sie mir mit ihrer mechanischen Stimme antwortete.

„Uns bleiben noch eine Stunde und vierzehn Minuten um notwendige Reparaturen auszuführen und wieder in den Hyperraum zu springen, bevor sich unsere Ankunft verspätet."

Ich nickte. Die SVI wurde nicht in vielen Schiffen der Flotte eingebaut, meistens nur in Ein-Mann-Schiffen wie diesen, um dem Piloten auch auf längere Zeit einen Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen und eine eventuelle Hilfe zu bieten. Auch wenn die SVI meines Schiffes mir nicht direkt helfen konnte, sondern nur einige Daten übermittelte, so war ich dennoch dankbar für das Programm.

Ich drückte einen der Knöpfe auf der Steuerleiste und vernahm einen Augenblick darauf das vertraute Geräusch der sich aktivierenden Tarnung. Wenigstens die funktionierte noch. Ansonsten wäre meine Lage tatsächlich noch schlimmer gewesen. Ich war in unbekannten, vielleicht sogar feindlichen Gebiet gestrandet, aus mir bisher noch unbekannten Gründen. Jetzt von einem feindlichen Schiff entdeckt zu werden, war wirklich das letzte, was ich wollte.

Ich erhob mich von dem Pilotenstuhl und schob mich auf dem engen Raum nach hinten zu den Antriebssektionen. Die Erfinder hatten an diesem Schiff vor allem an Platz gespart und dafür lieber auf Schnellig-/ und Wendigkeit geachtet.

Nichtsdestotrotz war diese Reihe an kleinen Schiffen mit der modernsten Technik ausgerüstet. Es konnte in den Hyperraum springen, besaß einen Schild und einige Angriffsmodule, die ich vermutlich auch in den nächsten Wochen, vielleicht sogar Tagen brauchen würde.

Die Schiffsklasse hieß Aktar03 und konnte im Größenvergleich zwischen einem der Jumper auf Atlantis und einem normalen Militärgleiter eingeordnet werden. Diese Schiffe passten auch durch ein Stargate, allerdings nur wenn man sowohl schnell und präzise war, als auch die langen Flügel an beiden Seiten einzog.

Außerdem hatten sie eine Stasiskapsel eingebaut, auch wenn ich bezweifelte, dass ich diese in nächster Zeit brauchen würde, immerhin würde mein weiterer Flug nicht so lange dauern, dass es nötig wäre, mich hinein zu begeben. Falls ich überhaupt weiter fliegen würde. Denn als ich gerade die Sektion mit den Antriebskristallen herauszog, quoll mir dicker Rauch entgegen, der sich durch schnelle Handbewegungen meinerseits schließlich verzog.

Kurz darauf konnte ich einen ersten Blick auf das Desaster werfen. Einer der Kristalle war vollständig durchgeschmort, während die anderen erloschen waren. Vielleicht hatte es einen technischen Defekt oder eine Überlastung in den Sicherungen gegeben, das konnte ich nicht so genau sagen, immerhin war ich kein Technikspezialist. Ich beherrschte, wie jeder im Militär nur die einfachsten Handgriffe, wie leichte Reparaturen oder einige spezielle Handhabungen der Stargates. Seufzend besah ich mir die anderen Kristalle nach weiteren Schäden.

10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt