Kapitel 47

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Skyla

Als ich am morgen aufwachte, machte ich mich kurz im Bad fertig bevor ich in das Zimmer von Takuma ging. Er saß mit einem Manga in der Hand in dem Sessel vor dem Fenster. Schmunzelnd ging ich zu ihm und ließ mich auf seinen Schoss nieder. "Jedesmal am lesen.", neckte ich ihn leicht bevor ich meinen Kopf an seine Brust legte. Endlich legte er sein Buch zur Seite und strich mir sanft über den Rücken. "Entschuldige, Baby. Ich kann eben nicht aus meiner Haut.", sagte er leise lachend und hauchte mir einen Kuss auf mein Haar. Ich schloss meine Augen und genoss die Zweisamkeit die wir in diesen Moment hatten, bevor mir ein Gedanke kam. "Was hälst du davon wenn wir uns schon mal ein paar Gedanken über die Hochzeit machen?", fragte ich gerade heraus. Takuma schien kurz überrumpelt von der Frage zu sein bevor er jedoch nickte. "Aber zuerst würde ich gerne den anderen Mitteilen das wir verlobt sind." "Gerne.", hauchte ich leise bevor ich ihm einen kleinen Kuss auf die Wange gab. Wir einigten uns darauf es heute vor dem Klassenwechsel bekannt zu geben.

Eine Stunde vor dem Klassenwechsel bat uns Kaname in sein Zimmer. Da wir die einzigen waren die die Wahrheit wegen der Schwangerschaft kannten bat er uns darum stillschweigen zu bewahren. Selbstverständlich nickten wir und verließen dann das Zimmer. In der Lobby warteten wir dann auf die anderen. Da Kaname und Luna bereits von unserer Verlobung wussten, nutzten wir die Chance um es den Rest der Night Class mitzuteilen. Kurz danach kamen die beiden Kurans und wir machten den Klassenwechsel wo sich unsere Wege trennten. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht das Asato schon bald von unserer Verlobung erfahren sollte und zwar nicht von uns.

Luna

Die nächsten Tage verliefen friedlich. Emily freute sich auf ihr Geschwisterchen. Daisuke wurde zunehmend verwirrter, bekam aber nicht raus was los war. Endlich war Wochenende und ich konnte mich etwas von der stressigen Woche erholen. Kaname war nicht da, er hatte eine Besprechung beim Senat. Ichijo kümmerte sich um alles, während seiner Abwesenheit. Ich nutzte die Zeit um mit Emily in die große Wanne zu steigen. Danach zog ich Emily an und schickte sie zum spielen zu Daisuke. Ich selbst blieb vor dem Spiegel, in Unterwäsche, stehen. Noch sah man nichts. Noch immer war es so unwirklich das ich erneut ein Kind bekommen sollte. Was würde die Zukunft für meine kleine Familie bereithalten? Die Sorgen kreisten nur so in meinem Kopf. Alles hatte sich so schnell verändert. Von einer Jägerin zum Vampir. Keisuke war nicht mehr in meinem Leben, aber Kaname. Es klopfte an der Tür. „Moment!", rief ich und zog mir schnell einen Rock und Bluse an. „Jetzt!"

Samantha trat ein. „Hallo, was kann ich für dich tun?", fragte ich lächelnd. „Die Frage ist eher was kann ich für dich tun?", verwirrt sah ich sie an. „Dein Liebster ist nicht da und du standest ganz schön unter Stress. Was hältst du davon Schoppen zu gehen. Ich bin noch nicht lange hier und würde mich gern etwas umsehen, aber als Frau allein ist es ja nicht ganz ungefährlich.", das leuchtete mir ein. „Klar gern, vielleicht möchte Skyla auch mitgehen...",

„Skyla ist beschäftigt, ich habe sie mit einem Stapel Kataloge gesehen.", unterbrach sie mich. Ich überlegte einen Moment lang. „Komm schon, das wird dir gut tun!", letztlich stimmte ich zu. Ich nutzte die Chance um Sam besser kennenzulernen. Sicherheitshalber hinterließ ich einen Zettel auf dem Schreibtisch, nur für den Fall man würde mich vermissen.

Skyla

Als endlich Wochenende war konnte ich mich ein bisschen um die Vorbereitungen für die Hochzeit kümmern. Takuma hatte leider keine Zeit, da Kaname beim Senat war und er sich so um alles kümmern musste. Gerade wollte ich ihm einen kleinen Besuch abstatten und kam an dem Zimmer von Sam vorbei aus welchem ich ihre Stimme vernahm. Als ich dann aber meinen Namen fallen hörte blieb ich doch stehen.

"Soweit verläuft alles nach Plan, Ichio-sama. Keiner ahnt das ich für Sie arbeite. Leider muss ich Ihnen mitteilen das sich ihr Enkel mit dieser Skyla verlobt hat.", konnte ich sie belauschen. Zuerst wollte ich meinen Ohren nicht trauen aber schon bald hörte ich wie sich Schritte der Tür näherten. Schnell setzte ich meinen Weg zu Takumas Zimmer fort bei welchem ich ohne Anzuklopfen eintrat. Schmunzelnd sah ich ihm dabei zu wie er sich um die Dokumente kümmerte. Bevor ich ihn wieder verließ, stahl ich mir noch einen kleinen Kuss von ihm. Auf den Weg zurück zu meinem Zimmer machte ich noch einen Abstecher zu Rima um mir ein paar Brautmodenkataloge zu holen. Auf den Flur traf ich dann auf Sam welche ich mit einem kurzen Nicken begrüßte welches sie erwidert und dann an der Tür der Kurans klopfte. Ob Luna ihr öffnete oder nicht bekam ich nicht mehr mit denn ich war schon in meinem Zimmer verschwunden.

Nach einiger Zeit hatte ich die Auswahl meines möglichen Brautkleides auf 2 Kleider beschränkt. Dennoch konnte ich mich nicht entscheiden und so wollte ich Luna um Rat fragen. Als ich bei dem Zimmer ankam und anklopfte erhielt ich aber keine Antwort. Verwundert betrat ich schließlich das Zimmer und alles was ich vorfand war ein Zettel von ihr auf dem Stand das sie mit Sam in der Stadt war. Sofort schrillten bei mir alle Alarmglocken und ich lies die Kataloge fallen. Schnellen Schrittes und ohne jemanden irgendetwas zu sagen machte ich mich auf den Weg in die Stadt.

Luna

Sam und ich liefen in die Stadt. Der Tag war sonnig und schön. Die frische Luft tat mir wirklich gut. „Sag mal Luna, ich weiß ja das es mich nichts angeht, aber was läuft da zwischen dir und Daisuke?", etwas verwundert sah ich sie an. „Daisuke ist Familie, aber wieso fragst du?" Sie lächelte unschuldig. „Ach naja, er hat da so was angedeutet, deshalb wollte ich dich besser selbst fragen." Sam plauderte ohne Punkt und Komma und so merkte ich gar nicht wie weit wir bereits gelaufen waren. Ich blieb stehen, sah mich um. „Wo sind wir?", als ich mich zu ihr drehen wollte, spürte ich einen Stich in meinem Nacken. „Was...", entwich es mir. Meine Beine gaben nach. „Sch..., keine Sorge, bald ist alles vorbei." Ich konnte nicht dagegen ankämpfen. Mein Körper war wie gelähmt. „Es ist soweit.", hörte ich Sam sprechen, die anscheinend telefonierte. Was sollte denn das ganze? Es dauerte nicht lange und ein Wagen kam. Jemand hob mich hoch und warf mich in den Kofferraum. „Der perfekte Platz für eine unreine Kreatur wie dich.", sprach der Mann lachend. Er schloss den Kofferraum. Ich konnte nichts mehr sehen, nur noch hören. „Das hast du gut gemacht. Geh zurück zum Wohnheim. Sag ihnen das Luna dich gebeten hat zu sagen das sie gehen musste, dass sie gut auf Emily aufpassen sollen und das es so das Beste sei.", wovon sprach der Typ? Sam lachte. „Ich weiß genau was ich zusagen habe. So einfallslos bin ich nicht. Ausserdem hatte ich zeit ihre Handschrift zu lernen. Mit diesem Abschiedsbrief wird niemand mehr daran zweifeln das sie abgehauen ist. Eine Frau die völlig überfordert ist mit einem Kind und nun auch ein zweites erwartet. Dazu noch ein Schreiben eines befreundeten Psychologen, der Bescheinigt wie gefährdet der geistige Zustand der gute Luna ist." Nein, das durfte nicht sein, Sam wollte mich als Geistig unzurechnungsfähig darstellen. Nach allem was war, würden es die anderen sicher glauben. Mir liefen die Tränen. Ich konnte nichts tun. Das Auto fuhr los und ich wusste nicht einmal wohin, noch ob ich meine Liebsten wiedersehen würde. „Kaname..."

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt