Kapitel 27

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Skyla

Seufzend legte ich eine Hand auf meinen Bauch. "Ich glaube ich sollte mit Ichiru sprechen.", sagte ich schließlich, als es an der Tür klopfte. "Herein.", erklang Kanames Stimme und Ichijo betrat den Raum. "Ich wollte dich nur darüber informieren das Luna das Wohnheim verlassen hat.", sagte er Kaname und warf mir dann einen besorgten Blick zu. "Ich würde dann gerne noch mit dir reden, Skyla. Bitte.", sagte er noch und verließ dann das Zimmer. Ein Seufzen von Kaname riss mich aus meinen Gedanken, welchen ich wohl etwas nachhing. "Liebe macht wohl wirklich blind, was?", fragte er mit einem Lächeln und setzte sich zu mir. "Bitte was? Wie kommst du denn jetzt darauf?", fragte ich sichtlich verwirrt und sah ihn an. "Keisuke hat Luna immer so angesehen wie Takuma dich gerade. Liebevoll, aber doch immer mit einem Hauch von Sorge.", erklärte er mir und schlug seine Beine übereinander. "Sie hat ihn auch immer so angesehen. Damals wünschte ich mir sie würde mich so ansehen. Jetzt wo sie es tut ist sie nicht sie selbst.", fuhr er fort, wobei er immer leiser wurde und auch etwas Traurigkeit schwang in seiner Stimme mit. "Ich bin mir sicher, dass sie es auch noch tun wird, wenn sie wieder sie selbst ist.", sagte ich leise und strich leicht über seinen Rücken. Ich hätte niemals gedacht das ein Reinblütler Schwäche zeigen würde. "Du kannst jeder Zeit mit mir reden, wenn es dir hilft. Wenn es dir nichts ausmacht gehe ich dann mal zu Takuma und rede mit ihm, ja?", fuhr ich leise fort. Langsam erhob ich mich und ging dann zu Takumas Zimmer. Nach einem kurzen Klopfen trat ich dann auch ein. "Du wolltest mich sprechen?", fragte ich und setzte mich auf sein Bett. "Mir ist aufgefallen das du in letzter Zeit ziemlich blass bist. Geht es dir nicht gut? Wirst du etwa Krank?", fragte er mich. Es hätte mir klar sein müssen das es ihm irgendwann auffällt. "Bitte mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut.", versuchte ich ihm so glaubhaft wie möglich zu versichern. "Und warum redest du mit Kaname darüber und nicht mit mir?", fragte er weiter. Was wird das? Eine Fragestunde? Leicht genervt stand ich auf. "Du willst wissen was mit mir los ist?! Ich bin ein verdammter Vampir! Ich bin von Ichiru Schwanger! Ich soll deinen Großvater eine heile Familie vorspielen! Und ich bin auch noch so blöd und verliebe mich in dich!", schrie ich ihn an und schlug mir dann gleich meine Hände vor meinen Mund. Ohne auf seine Antwort zu warten rannte ich nach draußen. Mein Weg führte mich in die Küche. Um mich zu beruhigen machte ich mir einen Kräutertee. Ich setzte mich gerade an den Küchentisch als Emily mit einem kleinen Fläschchen das Zimmer betrat. "Was hast du denn da?", fragte ich sie ruhig und sah mir die Ampulle an. "Woher hast du das?", fragte ich völlig entsetzt. "Mama.", sagte sie nur und zeigte dann auf meine Tasse. "Hat in Tee.", ergänzte sie. Erst ihr Verhalten und jetzt die K.O-Tropfen? "Verdammt!", stieß ich aus und sprang auf. So schnell wie möglich machte ich mich auf den Weg zu Kanames Zimmer. Völlig außer Atem kam ich schließlich dort an. Kaname setzte gerade die Tasse an seinen Lippen an. "Nicht trinken!", rief ich und warf ihm dann das Fläschchen zu welches ich noch immer in der Hand hielt. Verwundert sah er das Fläschchen an und hielt Luna seine Tasse hin. "Bitte. Trink.", forderte er sie auf. Sie jedoch nahm die Tasse und schmetterte sie gegen die Wand. "Das wirst du mir Büsen!", rief sie und verschwand dann wieder. "Danke, Skyla.", sagte dann Kaname an mich Gewand. Geistesabwesend nickte ich nur. "Bitte kümmere du dich erst mal um Emily, ja?" Wieder nickte ich geistesabwesend. "Ich geh dann mal auf mein Zimmer.", sagte ich schließlich leise und ging. In meinem Zimmer warf ich mich aufs Bett und ließ den Tag noch einmal schnell ablaufen bevor ich einschlief.

Luna

Ich hatte alles perfekt vorbereitet. Rido gab mir ein kleines Fläschchen und meinte ich solle dies in ein Getränk mischen. So machte ich mich auf den Weg, zurück zum Wohnheim, lief in die Küche und bereitete Tee vor. Mit einem Tablett klopfte ich an Kaname's Tür und entschuldigte mich für mein aufdringliches Verhalten. Er schien mir zu glauben und bat mir an mich zu setzen. Gerade als Kaname die Tasse an seine Lippen setzte kam Skyla hereingeplatzt und machte alles zunichte. Mir musste das Mittel aus der Tasche gefallen sein und da Emily in der Küche war, musste sie dies gefunden haben.

Mir war klar, dass ich das ganze diesem kleinen Hosenscheißer zu verdanken hatte. Ich versuchte zu flüchten, würde jedoch von Siren aufgehalten. Mein Körper stellte sich auf einen Kampf ein. „Du wirst dieses Haus nicht verlassen.", warnte sie mich vor. Ich griff sie an und wir schlugen uns eine ganze Weile, irgendwann wurde ich gepackt. Es waren Aido und Kain. Zu allem Überfluss kam auch noch Kaname elegant die Treppe hinunter. Er griff nach meinem Kinn und zwang mich ihn anzusehen. „Lass mich raten. Rido?", mein knurren gab ihm die Antwort. „Bringt sie bitte nach unten und kettet sie an.", bat Kaname. „Nein...nein...", wehrte ich mich.

Einige Zeit später kam Kaname in den Keller. „Hast du dich wieder beruhigt?"

Ich hatte gefühlte Stunden geschrien und nun war ich völlig fertig. „Lass mich gehen.", forderte ich. „Das werde ich, sobald ich Rido's Bann gebrochen habe. Ich fürchte das wird allerdings eine Weile dauern."

Ich zerrte an den Ketten. „Und Emily?"

„Wir wissen doch beide, dass dir deine Tochter im Moment egal ist. Skyla wird sich solange um sie kümmern. Und nun sag mir, was hattest du für einen Plan!", ich schwieg. Kaname kam immer näher. „Was verlangte er von dir?", ich schwieg weiter. Kaname seufzte. „Ich schätze das läuft nur auf die harte Tour, oder?"

Ich hatte keine Angst vor ihm, aber eins war mir klar. Er würde mich leiden lassen, um mich zurück zu bekommen.

Man hörte Skyla durch das ganze Haus schreien. „Was ist da oben los?", versuchte ich Kaname abzulenken, was mir jedoch nicht gelang. „Ich denke du hast im Moment ganz andere Probleme, als das."

Mist, das hatte nicht funktioniert. Kaname ließ mich die nächsten Stunden austrocknen und schlich sich dann in meinen Kopf. Er folterte mich mit Erinnerungen, an mein altes Leben, an Keisuke. Zudem versuchte er herauszufinden was Rido plante und es gelang ihm. „Aufhören...", wimmerte ich nach Stunden. „Es tut mir mindestens genauso weh wie dir, aber anders kann ich dir nicht helfen. Deine Tochter ist da oben und will ihre geliebte Mutter wieder. Lass los, Luna. Komm zurück."

Letzten Endes brach ich in den Ketten zusammen. „Es tut mir leid...es tut mir leid..."

Kaname nahm mich in seine Arme und löste die Ketten, während ich immer wieder die gleichen Worte sagte.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt