Kapitel 14

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Luna

Nach meiner Stunde wartete ich, mit Emily, im Büro des Rektors das der Unterricht, der Night Class, endete. Als Kaname eintrat ließ ich die Kleine bei den beiden und ging zurück in den Klassensaal. Eigentlich hätte Skyla hier sein müssen, aber nichts. „Das ist doch wirklich...", knurrte ich. Ich stürzte in das Büro des Rektors zurück. „Skyla ist nicht da.", berichtete ich. „Ich werde mich um eine passende Strafe kümmern.", versicherte mir Kaname. „Davon gehe ich auch aus. Ich lasse mir nicht von einer Schülerin auf der Nase herumtanzen.", schimpfte ich immer noch. Emily kicherte wie verrückt, auf Kanames Schoss. Ich beugte mich zu ihr hinunter. „Lachst du mich etwa aus?", fragte ich gefährlich. Das Mädchen verstummte, sah Kaname an und kicherte weiter. Ich seufzte. „Kind müsste man sein. Na gut, dann geh ich mal. Gute Nacht."

„Mama", rief es entsetzt. Ich blickte über meine Schulter. „Du sollst mich doch nicht so nennen."

„Sei ihr nicht Böse. Emily ist noch sehr klein.", meinte Kaname und tätschelte ihr den Kopf, dann sah er mich an. „Möchtest du sie nicht wieder mitnehmen? Der Rektor sagte mir das ihr alle gut miteinander zurechtkommen würdet."

Ich drehte mich um. „Mal im Ernst. Ich bin keine Babysitterin für ein Vampir-Kind. Wie lange soll das eigentlich noch so weitergehen. Habt ihr noch nichts rausbekommen? Sie kann schließlich nicht ewig hierbleiben."

Was war nur plötzlich in mich gefahren? Ich hatte die kleine Emily sehr ins Herz geschlossen. Erklärte das vielleicht mein Verhalten? Der Rektor sah mich entrüstet an und Emily bekam Tränen in den Augen. „Ich weiß wo ihre Mutter ist, aber sie ist noch nicht soweit sich um ihr Kind zu kümmern.", erklärte Kaname ruhig. „Wieso das? Die Mutter hat doch die Verantwortung."

„Das ist nicht so einfach, sonst hätte sie Emily schon längst geholt."

„Sie ist besser bei euch aufgehoben.", meinte ich dann und ging. Ich konnte mich nicht um ein Vampir-Kind kümmern, schließlich war ich ein Mensch. Kaum das ich das Büro verlassen hatte, hörte ich Emily so laut schreien, dass man sie vermutlich noch in den Wohnheimen hören konnte.

„MAMA...MAMA....MAMA..."

Es zerriss mir förmlich das Herz, also ging ich wieder hinein. Emily stürzte sich sofort auf mich. Ich ließ mich auf meine Knie fallen, um das weinende Kind aufzufangen. Ihre kleinen Hände klammerten sich an mir fest. „Sch... Es tut mir leid, ich wollte nicht so Gemein sein.", flüsterte ich ihr zu. „Ich nehme dich mit, aber bitte weine nicht mehr.", bat ich und drückte sie fest an mich. „Mama", wimmerte sie in meine Bluse hinein. Es regnete in Strömen. „Was für ein Wetter, aber zum Glück hat uns der Rektor einen Schirm gegeben.", lächelte ich Emily, auf meinem Arm, an. Ich war so froh das sie sich wieder beruhigt hatte. Sie schien mir auch nicht böse zu sein. Ich konnte nicht sagen wieso, aber so wie Emily mich ansah, spürte ich wie es etwas in mir auslöste. Ihre Augen erinnerten mich an...

Ich schüttelte mit dem Kopf, daran durfte ich nicht denken. Wenige Schritte später, sah ich ein Mädchen der Night Class. Ich war mir sicher, dass es Skyla war, aber was hatte sie? Sie war klitschnass und schien traurig zu sein. „Sollte ich schnell zu ihr gehen?", dachte ich. „Hatschi"

Damit hatte sich der Gedanke erledigt. Ich beeilte mich ins trockene zukommen.

Skyla

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich alleine in meinem Zimmer. Ich war mir ziemlich sicher das Takuma bei mir geschlafen hatte. Wie auf Kommando klopfte es kurz an der Tür und Genannter stand mit einem Tablett in der Hand dar. "Ich dachte mir das du keine Lust auf Gesellschaft der anderen hast. Ich hoffe das ist in Ordnung, für dich.", erklärte er mit einem Lächeln und stellte das Tablett auf meinen Nachttisch. "Danke. Lieb von dir.", sagte ich leicht lächelnd und begann dann zu essen. Takuma blieb die ganze Zeit über bei mir. „Ich hoffe dir geht es einigermaßen besser.", begann er, nach dem ich fertig gegessen hatte, auch wenn ich nicht sonderlich viel herunterbekommen hatte. Bevor ich antworten konnte, klopfte es erneut an der Tür und ließ mich hochschrecken. "Wer ist da?", fragte ich und kurz danach folgte ein: "Miss Misuke."

Ein leises Seufzen verließ meine Lippen. "Kommen Sie doch rein.", sagte ich gespielt freundlich. Sie betrat mein Zimmer. „Gut das du hier bist, mach dich doch gleich mal nützlich.", sie gab Takuma Emily und schob ihn hinaus. Der Arme wusste gar nicht wie ihm geschah. Luna warf ihn wortwörtlich aus dem Zimmer. "Ich entscheide immer noch selbst wer in meinem Zimmer sein darf und wer nicht.", murrte ich und sah Luna an. "Also was wollen Sie?", fragte ich dann auch gleich. Sie fing gleich mit einer Standpauke an, weil ich das Nachsitzen geschwänzt hatte. "Aber jetzt einmal etwas anderes. Was ist denn gestern passiert? Du sahst traurig aus.", fragte sie, nun wesentlich ruhiger und sah mich an. Beschämt darüber das sie mich gesehen hatte schaute ich zu Boden. "Ich...", setzte ich an, brach aber gleich wieder ab. Sollte ich es ihr wirklich Erzählen? Immerhin war es zum Teil auch ihre Schuld. Wegen ihr saß ich jetzt hier. "Mein Freund hat Schluss gemacht.", sagte ich schließlich leise. "Das tut mir leid für dich.", hörte ich sie sagen und das brachte das Fass zum überlaufen. "Das sollte es auch! Es ist Ihre verdammte Schuld, dass er Schluss gemacht hat! Wenn Sie diesen verdammten Auftrag angenommen hätten wäre ich jetzt nicht hier und Ichiru hätte mich nicht verlassen! Schauen Sie mich doch an! Ich bin ein Monster und das nur wegen Ihnen!", schrie ich aufgebracht und sah sie wütend an. Ich wollte gerade die Hand gegen sie erheben als Takuma ins Zimmer kam und schlimmeres verhinderte. „Nicht, Skyla", rief er und hielt mich zurück. „Sie sind an allem schuld.", schrie ich sie an und begann erneut zu weinen. Luna war geschockt und rannte dann aus meinem Zimmer. Takuma zog mich in seine Arme. Zunächst wehrte ich mich gegen ihn, aber er ließ nicht locker. „Bitte beruhige dich doch."

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt