Kapitel 34

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Luna


Ich suchte überall, aber nirgends eine Spur von Skyla. Seit einigen Tagen schlich ich mich unbemerkt aus dem Mondwohnheim, um sie endlich zu finden, doch leider Erfolglos. Die Sonne war bereits am Untergehen. Verzweifelt wollte ich mich auf den Weg zurück zur Akademie machen, als mich plötzlich etwas im Nacken traf. „Au.", rief ich und zog den Fremdkörper heraus. Es war einkleiner Pfeil. Ich sah mich um, konnte aber niemanden entdecken. „Wer war das?", fragte ich mich und steckte den Pfeil ein. Da ich mich gut fühlte machte ich mir auch keine Sorgen.


Ich wollte gerade die Tür zum Wohnheim öffnen, als ich Stimmen hörte. „Ja so ist es, Luna ist am Leben.Allerdings weiß ich nicht wie sie reagiert, wenn sie dich sieht.",hörte ich Kaname. „Verstehe... Vielleicht sollte ich gehen, bevor sie hier auftaucht."

Meine Augen weiteten sich. „Diese Stimme...", mit einem Ruck öffnete ich die Tür. Was ich sah konnte ich nicht glauben. „K....Keisuke...", hauchte ich.


Flashback


„Du hast wirklich einen Bruder?"

Keisuke grinste, „Ja, ich habe einen Bruder, einen Zwillingsbruder. Sein Name ist Daisuke."

„Wow... Wann stellst du ihn mir vor?", fragte ich Neugierig. Sein Gesicht wurde traurig. „Das ist nicht so einfach, wir haben schon seit Jahren keinen Kontakt mehr."

„Wieso?"

Keisuke schien zu überlegen was ersagen sollte, sanft legte ich meine Hand auf seine. Er sah mich an und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. „Du musst wissen das wir beide sehr verschieden sind. Daisuke ist mehr der Draufgänger, dem unsere Politik egal ist. Er sieht eine Bedrohung durch den Senat. Früher fand ich ihn verrückt geworden, doch meine Meinung hat sich geändert, leider zu spät."

„Hast du versucht ihn zu finden?"

Er schüttelte den Kopf. Reinblüter waren manchmal einfach zu Stolz. Keisuke wusste genau wo er war. Also schrieb ich ihm heimlich einen Brief, in der Hoffnung ich könnte beide wieder zusammenführen. Nur leider sollte es dazu nicht mehr kommen.


Ende


Der junge Mann, welcher genauso aussah wie Keisuke, trat näher. Ich konnte seinem Blick nicht standhalten.Es schmerzte mich zu sehr. „Mein Name ist..."

„Daisuke, du bist Keisukes Zwillingsbruder.", unterbrach ich ihn. Ich konnte nicht verhindern das mir die Tränen über die Wangen liefen. Dennoch lächelte ich ihn an. „Ich freue mich dich endlich kennenzulernen.", überrascht sah er mich an. „Ich bin spät dran, es tut mir leid. Dein Brief kam erst Monate später an. Der Tod meines Bruders war ein harter Schlag für mich. Wir haben es nicht geschafft uns auszusprechen und uns zu versöhnen. Als ich dann dein Brief erhielt, versuchte ich dich zu finden, doch es hieß zu seist ebenfalls tot. Ein Informant berichtete mir das dem nicht so ist. Deshalb suchte ich nach dir,Kaname Kuran."

Erst jetzt wurde mir bewusste das wir ja nicht alleine waren. Ich wischte mir die Tränen weg um wiederklar sehen zu können. „Skyla?", schrie ich und rannte auf sie zu. Ich drückte sie an mich. „Wie konntest du nur einfach weglaufen, du dumme Gans. Wieso hast du nicht einfach mit mir gesprochen?", meine Stimme wurde immer lauter. Ich war so froh das sie wieder da war. „Tut mir leid.", ich schluchzte und schluchzte. „Hör auf zu weinen.", bat Skyla dann. Aber ich konnte nicht, das war alles so viel. „Mamaaaaa.", wimmerte es dann von der Treppe. Ich ließ Skyla los und sah zu meinem Kind. Sie weinte, weil ich weinte. „Na komm her.", sagte ich lächeln. Sie tapste die Stufen hinunter. „Na nu, ein Kind?", fragte Daisuke,hinter uns. „Das ist Emily, deine Nichte!", erklärte ihm Kaname. Völlig verdattert sah er zu Emily und mir. „Was?"


Skyla


Nachdem ich mit Daisuke an der Akademie ankam, brachte ich ihn zum Mondwohnheim. Ich bat ihn kurz in der Lobby zu warten. Natürlich hätte ich mir auch denken können das seine Aura nicht unbemerkt blieb den kaum das ich die Treppen nach oben gegangen war, wartete bereits Kaname auf mich und hob fragend eine Augenbraue.

„Es ist jemand hier der gerne mit Ihnen reden möchte, Kaname-sama.", erklärte ich ihm und verbeugte mich leicht.

„Bitte bring mich zu ihm." Ich nickte auf seine bitte hin und brachte ihn dann noch unten wo sich bereits eine kleine Traube um Daisuke gebildet hatte. Ich konnte hören wie Kaname überrascht die Luft einzog sich dann aber an Daisuke wendete und die anderen Schüler zurück auf ihre Zimmer schickte, mit Ausnahme von mir.

„Wie kommt es das du Daisuke kennst,Skyla?", fragte er mich verwundert. Ich schilderte ihm kurz die Geschehnisse und dass er es war, der mich gerettet hatte. Die beiden Reinblüter unterhielten sich über ihre Vergangenheit und ich sonderte mich ab in dem ich mich in eine Ecke des Zimmers verzog. Als das Gespräch dann auf Luna fiel wurde ich doch etwas hellhörig. Mit einem Ruck öffnete sich dann die Tür und genannte stürmte herein.Sie war total fertig mit den Nerven als sie Daisuke erblickte. Zuerst dachte sie es wäre ihr Partner Keisuke gewesen doch dann fiel ihr etwas ein. Die drei unterhielten sich kurz bis Luna mich entdeckte.Sie kam eilig auf mich zu und umarmte mich, wobei sie auch mit mir schimpfte. Kleinlaut entschuldigte ich mich bei ihr bis dann Emily auf der Treppe erschien und die Aufmerksam auf sich zog. Daisuke war sichtlich überrascht über seine Nichte. Ich wollte ihnen ihre Privatsphäre geben und so entschuldigte ich mich und ging auf mein Zimmer. Auf den Weg zu diesem traf ich auf Takuma, welcher sich mir gegenüber aber komisch verhielt. Er entschuldigte sich mager bei mir und verschwand dann auch schon wieder. Seufzend ging ich in mein Zimmer und setzte mich auf die Fensterbank. Takumas Verhalten mir gegenüber ging mir nicht mehr aus den Kopf. Vielleicht konnte ich in seinem Zimmer einen Hinweis darauf finden. Leise schlich ich mich nun in das Zimmer neben meinem und durchsuchte seine Sachen. Ein Umschlag gelangte dabei in meine Hände. Er war von seinem Großvater was mich die Stirn kraus ziehen ließ.


Lieber Ichijo,

ich bin bestürzt darüber das Skyla die Akademie verlassen hat. Es muss sicher ein schwerer Schlag für dich gewesen sein. Wenn du etwas Abstand von der Akademie brauchst, bist du in meinem Hause jederzeit willkommen. Außerdem möchte ich mit dir über deine Zukunft reden.


Mit freundlichen Grüßen,

dein Großvater



Völlig perplex ließ ich den Brief sinken. Deswegen benahm er sich also so komisch mir gegenüber. Ich musste unbedingt mit ihm sprechen doch wusste ich nicht wo ich nach ihm suchen sollte. Die anderen wollte ich in dieser Situation auch nicht um Hilfe bitten und so suchte ich nun doch auf eigene Faust nach ihm. Nachdem ich fast das komplette Gelände abgesucht hatte konnte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung erhaschen. Schnell drehte ich mich in diese Richtung um und konnte gerade noch so erkennen, wie Takuma in eine Limousine einstieg.  

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt