Kapitel 15

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Luna

Ich war völlig geschockt, von Skylas Wutausbruch und rannte einfach aus dem Zimmer. Eigentlich wollte ich das Wohnheim auch verlassen, aber Emily kam mir entgegen. „Mama", freute sie sich. „Ich bin nicht deine Mama.", schrie ich sie so laut an, dass es alle gehört haben musste. Emily blieb stehen und sah mich verängstigt an. Ich wollte sie nicht anschreien, aber den Vorwurf von Skyla... Sie hatte Recht, ich war schuld. Nur meinet wegen war sie nun ein Vampir. Wegen Emily hatte ich diese Tatsache einfach verdrängt, genauso wie meinen Plan Rido zu finden und es ihm heimzuzahlen.

Ich hielt mir die Hand vor den Mund, wie konnte ich sie nur so anschreien? Emily fing bitterlich an zu weinen und ließ sogar ihren Teddy fallen. „Du solltest deine Wut nicht an ihr auslassen."

Kaname war hinter Emily aufgetaucht und nahm sie auf seine Arme. „Ist ja gut. Sie ist nicht auf dich böse.", versuchte er sie zu beruhigen. Emily klammerte sich wie eine ertrinkende an ihm fest und langsam schien sie sich zu beruhigen. „Es tut mir leid... Ich wollte nicht...ich."

„Ich habe Skyla gehört. Es war nicht fair dir die Schuld zu geben. Den Verband trifft die alleinige Schuld.", sagte er und kam langsam auf mich zu. „Ich dachte ich würde das alles schaffen. Ich dachte ich könnte ein halbwegs normales Leben führen, doch das war ein Irrtum. Meine Entscheidungen bringen nichts als Leid, Hass und Schmerz mit sich. Mir ist nichts geblieben, nur weil ich falsche Entscheidungen getroffen habe. Ich bin das wahre Monster."

Alles brach einfach aus mir heraus, genauso wie die Tränen. „Ich habe versucht stark zu sein, weiterzugehen, aber es hört nicht auf. Der Anschlag hatte mir gegolten und ich wünschte es hätte mich getroffen.", fügte ich hinzu. Meine Stimme war kaum noch mehr als ein Flüstern. „Sag das nicht."

Kaname sah mich traurig an, doch diesen Blick konnte ich nicht ertragen. Ich wollte gehen. „Warte."

„Lass mich gehen.", hauchte ich. „Noch nicht."

Ich drehte mich zu ihm um. „Es stimmt nicht, dass dir nichts geblieben ist. Dir ist mehr geblieben als du ahnst. Du musst dich nur wieder daran erinnern."

Kaname hielt mir Emily auf Augenhöhe hin. Die Kleine sah mich wimmernd an. „Sieh sie dir doch mal genau an. Ist es dir wirklich nicht aufgefallen?"

„Aufgefallen, was?", fragte ich und sah sie an. „Emily ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten, das ist allen schon aufgefallen, nur dir anscheinend nicht, oder doch?"

„Nein...nein... Ich weiß nicht wer..."

Doch dann:

Rückblick

„Keisuke? Ich muss dir etwas wichtiges sagen!"

Er lächelte mich aufmunternd an und wartete. Ich knetete meine Hände, vor Aufregung und sah auf den Boden vor mir. Keisuke kam auf mich zu und hob mein Kinn, so musste ich ihn ansehen. „Na du machst es aber spannend. Was ist es?"

„Ich...wir bekommen ein Baby.", gestand ich. Seine Augen wurden weich und ein kleines Lächeln zierte sein hübsches Gesicht. „So sehr ich mich darüber auch freue, doch du kennst das Gesetz."

Ich schluckte schwer und blickte zur Seite. „Ja ich weiß. Der Senat duldet mich zwar, im Moment, an deiner Seite, aber wir dürfen weder heiraten, noch eine Familie gründen. Dein reines Blut darf sich nicht mit einem Menschen vermischen."

„Sie würden euch beide umbringen. Niemand darf von der Schwangerschaft erfahren."

Neun Monate später

Da ich ein Vampir-Kind erwartete gab Keisuke mir immer wieder etwas von seinem Blut, um meinen Körper widerstandsfähiger zu machen. Dadurch wurde ich sehr viel stärker, als ich es vorher schon war. Kaien Cross kam des Öfteren zu Besuch. Er und Kaname Kuran wusste als einziger von der Schwangerschaft und unterstützten uns. Für ihn waren wir ein Vorbild. Er hoffte das irgendwann die Zeit kommen würde, an dem uns diese Verbindung, zwischen Mensch und Vampir vereinen würde.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt