Kapitel 35

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Luna

Emily musterte den Neuankömmling und lächelte ihn dann an. Daisuke legte eine Hand auf ihren Kopf. „Ja man erkennt die Eltern. Es freut mich sehr dich kennenzulernen."
„Lasst uns nach oben gehen.", meinte Kaname dann. Wir folgten ihn in sein Büro, wo wir unsere Ruhe hatten. „Wie geht es dir, Luna? Wie ich sehe bist du ein Vampir. Es muss also einiges geschehen sein."
„Einiges? Viel zu viel...", ich sah meine geliebte Tochter an. Tränen liefen über mein Gesicht. Ihre Hand wischte sie mir weg. Ich erzählte Daisuke was in der Zeit passiert war. Was sein Bruder tat um Emily und mich zu beschützen. „Wenn ich das alles nur gewusst hätte...", Daisuke schien sich vorwürfe zu machen. Ich setzte Emily auf dem Sofa ab und kniete mich vor Daisuke, legte eine Hand auf seine. „Wir sind wieder vereint und du bist jetzt auch hier. Ich bin mir sicher das Keisuke sich darüber gefreut hätte."
Daisuke sah mich eine Weile an, legte dann eine Hand auf meine Wange. „Ich glaub ich verstehe warum sich mein Bruder zu dir hingezogen gefühlt hat.", es räusperte sich hinter uns. Kaname schien diese Art von nähe gar nicht zugefallen. Daisuke nahm seine Hand wieder weg. „Bitte entschuldige, wenn ich deiner Freundin zu nahegekommen bin.", grinste er. Ich wurde knallrot. „Ähm... nein... so ist das nicht..."
Ich sprang peinlich berührt weg. Daisuke kicherte. „Ist schon gut, Luna. Mein Bruder hätte gewollt das du glücklich bist."
„Wie lange bleibst du?", fragte Kaname und löste somit mein erdrückendes Gefühl. „Nun, eigentlich wollte ich nicht länger als nötig bleiben, aber ich möchte meine Familie gern besser kennenlernen, also wenn du nichts dagegen hast bleibe ich vorerst hier."

Ich brachte Emily in ihr Bett. Nachdem sie sich bei Daisuke verausgabt hatte. Sie schien zu wissen das er Familie war und wollte gar nicht von ihm weg. Irgendwann war sie so erschöpft das sie einschlief. „Mein kleiner Satansbraten.", grinste ich sie in ihrem Bett an.
Ich verließ das Zimmer und stieß auch schon mit ihm zusammen. „Bitte entschuldige."
„Schon gut, ich hätte genauso aufpassen können.", grinste Daisuke. „Gehst du schlafen?", fragte ich ihn. „Es ist noch Nacht. Ich habe gehofft das wir uns noch eine Weile allein unterhalten können."

So liefen wir nach draußen und redeten noch eine ganze Weile. Ich merkte schnell, dass er wirklich anders war als sein Bruder, aber das war nicht schlimm, schließlich waren sich nicht ein und dieselbe Person. „Ich werde solange bleiben wie du es möchtest."
„Dann für immer?", fragte ich mit Tränen in den Augen. Ich sah weg. „Ich weiß das du nicht er bist, aber dich zusehen fühlt sich so an als wäre Keisuke wieder bei mir."
Er legte eine Hand auf meine Schulter. „Du hast ihn sehr geliebt und er dich, aber du darfst nicht stehen bleiben. Es ist in Ordnung dein Herz für einen anderen zu öffnen. Mein Bruder hätte nie gewollt das du in der Vergangenheit stecken bleibst. Er bleibt in unseren Herzen egal was wir tun, oder mit wem.", seine Worte taten so unglaublich gut und er hatte Recht. „Ich glaube Kaname wäre keine schlechte Partie. Er liebt dich, das kann ich deutlich sehen.", ich schwieg. „Was ist mit dir?", hakte er nach. „Ich... glaube ich...", dann wurde mir plötzlich ganz schlecht und ich kippte um. Daisuke fing mich auf. „Luna? Hey was ist los?"
„Mir ist nicht gut..."
„Du bist ganz heiß...", ich verlor das Bewusstsein. Doch der Schmerz der durch meinen Körper zog folgte mir. Unfähig mich zu bewegen oder etwas zu sagen erlitt ich die grausamsten Schmerzen.

Skyla

Geknickt lief ich zurück zum Wohnheim. Ich verstand einfach nicht warum Takuma so abweisend zu mir war und dann auch noch ohne ein Wort mit mir zu wechseln die Akademie verließ. Ich gebe ja zu das ich in letzter Zeit auch nicht besser war, aber ich hatte einen großen Verlust zu verarbeiten. Vielleicht hätte ich Takuma nicht von mir stoßen sollen als alles verrücktspielte. Jetzt bereute ich das ich es getan hatte. Als ich wieder beim Wohnheim angekommen war, ging ich zielstrebig zum Zimmer von Kaname, wo ich anklopfte bevor ich eintrat. Verwundert hob der junge Reinblüter seinen Kopf.
„Was kann ich denn für dich tun, Skyla?"
„Bitte verzeiht mein Stören, Kaname-sama aber ich wollte Euch nur darüber informieren das Takuma soeben die Akademie verlassen hat. Ich glaube es hängt hier mit zusammen." Ich reichte ihn den Brief von Asato. Aufmerksam las er ihn und runzelte die Stirn.
„Es wundert mich das er seinen Großvater darüber informiert hat das du gegangen bist. Ich kann mir auch nicht vorstellen das Asato bei seinen letzten Satz eure gemeinsame Zukunft meint. Ich denke eher das er Takuma mit jemanden verheiraten möchte der seiner Meinung nach ein besserer Umgang für ihn ist."
Natürlich hatte ich das gleiche gedacht wie Kaname gerade aber darauf würde sich Takuma nicht einlassen, oder? Ich meine er liebt doch mich. Doch dann dachte ich an die vergangene Zeit und wie ich mich verhalten hatte. Es wäre fast ein Wunder, wenn er mich noch lieben würde nach dem was ich alles getan hatte. Ich muss mich so schnell wie möglich bei ihm entschuldigen, bevor es zu spät ist.
„Wenn Ihr erlaubt würde ich ihn gerne suchen."
Kaname wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als die Tür aufflog und Daisuke mit einer bewusstlosen Luna auf dem Arm das Zimmer betrat.
„Was ist passiert?", fragte ich den völlig fertigen Daisuke.
„Sie ist einfach zusammengebrochen. Keine Ahnung was sie hat."
„Gib sie mir.", forderte Kaname und sah den anderen Reinblüter an.
Kurz zögerte er bevor er sie ihm schließlich gab. Kaname brachte sie nach neben an ins Schlafzimmer.

Erzähler

Kaname legte sie neben an auf sein Bett. Als er dann die Male auf ihrem Hals sah, war es ihm klar und nicht nur ihm. „Sie wurde vergiftet.", erklang als erstes die Stimme von Daisuke. Skyla war geschockt. Kaname ergriff das Wort. „Das muss passiert sein als sie nach Skyla gesucht hat. „Oh nein... sie wird doch wieder?", fragte sie die beiden Reinblüter. „Ich kenne diese Male nur von einem Gift und ich habe gesehen wie es ausgeht."
„Daisuke!", mahnte ihn Kaname. „Willst du es beschönigen? Es gibt kein Gegenmittel, nicht einmal Magie kann hierbei helfen."
„NEIN...", schrie Skyla. „Sag es nicht! Sie wird nicht sterben."
Kaname erhob sich. „Wird sie auch nicht! Sie war vor ihrer Verwandlung eine Jägerin und sie trägt das Blut zweier Reinblüter in sich."
„Und du glaubst wir müssen das einfach nur aussitzen?", Daisuke wurde wütend. „Hast du eine Ahnung welche Qualen sie gerade durchleidet, nur wegen deiner Unfähigkeit sie zu beschützen? Was würde wohl Keisuke sagen, wenn er das wüsste?"
„AUFHÖREN!", rief Skyla doch die beiden ignorierten sie. „Was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen? Sie einsperren?"
„Wenn es nötig ist."
„Nicht einmal dein Bruder hätte ihr so was angetan. Und ich werde es erst recht nicht! Willst du dich jetzt weiter mit mir streiten, oder ihr helfen?", Kaname ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, nicht so wie Daisuke. „Woran hast du gedacht?", hakte er nach. „An eine Bluttransfusion, aus unserem Blut gemischt."
Daisuke ging auf ihn zu. „Ich werde dir helfen, aber lass dir eins gesagt sein, wenn sie stirbt, dann werde ich dich töten!"
Kaname wendete sich an Skyla, die nun endlich wahrgenommen wurde. „Hol den Arzt. Um Ichijo kümmern wir uns danach!", sie nickte und lief los.

Die kleine Emily erwachte aus ihrem Schlaf. Sie spürte das etwas nicht mit ihrer Mama stimmte, schließlich waren die beiden miteinander verbunden. Sie sprang auf und folgte der Aura von Luna, um sie zu finden. Sie hämmerte gegen Kaname's Tür. Kaum das diese geöffnet wurde rannte sie durch. Daisuke schnappte sie sich bevor sie ihre Mutter richtig sehen konnte. „MAMA...", schrie sie weinend. „Ist schon gut, deine Mutter ruht sich aus.", Emily war nicht dumm, sie wusste das es nicht stimmte. Sie wehrte sich so heftig bis Daisuke sie loslassen musste. Die kleine sprang auf's Bett und in dem Moment öffnete Luna die Augen. Sie verstummte. „Mama?", doch Luna bewegte sich nicht, oder sprach ein Wort. Ihr Augen starr und ihr Blick leer. Emily rüttelte sie und weinte. Sie schrie sie an. „Mama, wach auf, WACH AUF...." Daisuke und Kaname gingen näher zu den beiden. „Sie liegt im Wachkoma...", flüsterte Daisuke. Emily war so außer sich das sie sich umdrehte und sich an Kaname klammerte, wie eine ertrinkende. Er konnte nichts anderes tun als sie einschlafen zu lassen. Das Herz des kleinen Mädchens pochte noch immer laut in ihrer Brust.

Als Skyla mit dem Arzt kam, gab sie ihr Emily. „Kümmere dich bitte um sie!"
Der Arzt nahm den beiden Reinblütern das Blut ab und steckte es dann an die Vene von Luna. Zusätzlich gab er ihr eine hohe Dosis an Schmerzmittel um ihr leiden zu verringern. Kaname hoffte das Beste, aber auch er war sich nicht sicher ob sie das überleben würde, er wusste nur eines, ohne sie würde er nicht weiterleben wollen!

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt