Kapitel 20

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Luna

Kaname schien es nichts auszumachen, mit mir allein zu sein, ganz ohne Emily. Ich war mir sicher, dass sie bei Skyla war, so wie so oft, wenn sie spielen wollte, also machte ich mir auch keine Gedanken, was sich später noch als Fehler herausstellen sollte.

Wir setzten uns auf sein Sofa. „Ich muss wirklich sagen das du das wirklich ganz toll, mit Emily und dem Unterricht machst.", lobte er mich plötzlich. Wieder wurde ich rot. „Naja...ich habe ja auch Hilfe. Ohne dich wäre es sicher nicht ganz so einfach, alles unter einen Hut zu bringen."

Kaname und ich waren uns in den letzten Tagen nähergekommen. Obwohl ich es nicht richtig fand, Keisukes besten Freund so nahe zu sein, fühlte es sich trotzdem gut an. Würde er mir böse sein, oder würde er es verstehen?

„Stimmt was nicht?", riss mich Kaname aus meinen Gedanken. „Was? Ähm...nein."

„Du weißt doch das du mit mir über alles sprechen kannst."

„Ja ich weiß. Es ist nur... Ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Ich frage mich ob..."

Ich wurde unterbrochen, als plötzlich Skyla und Ichijo ins Zimmer platzten. „Emily ist weg.", schoss es sofort aus ihr heraus. Ich sprang auf. „Was? Oh nein."

Kaname legte mir eine Hand auf die Schulter. „Takuma, sie ist doch mit dir aus meinem Zimmer.", begann er ruhig. „Ja, sie hat mich zu Skyla gebracht und ist dann verschwunden. Sie ist nicht im Wohnheim und auch nicht auf dem Gelände.", berichtete er. Ich geriet in Panik. „Das ist alles meine Schuld, ich hätte sie nicht allein lassen dürfen. Mein Baby."

Ich begann am ganzen Körper zu zittern. Tränen traten mir in die Augen. Kaname drehte mich zu sich. „Luna, mach dir keine Gedanken. Sie muss irgendwo auf dem Gelände sein. Das Haupttor ist um diese Zeit verschlossen. Sie kommt also nicht raus.", versuchte er mich zu beruhigen. „Skyla, du und Luna suchte bitte in Richtung des Sonnenwohnheims. Takuma und ich suchen den anderen Teil ab. Dann werden wir sie schon finden.", wies er an. Wir nickten und machten uns auf die Suche.

„Emily? Emily?", riefen wir. „Sie muss doch irgendwo sein.", meinte Skyla. „Hoffentlich ist ihr nichts passiert. Sie ist doch noch so klein.", sagte ich. „Mach dir keine Sorgen. Emily hat es Faust dick hinter den Ohren, wir werden sie finden.", versuchte sie mich aufzumuntern.

„Hey, vermisst ihr jemanden?"

Aus der Richtung des Stalles, kam eine Gestalt. Es war Zero mit Emily auf dem Arm. Sofort rannte ich zu ihm und nahm ihm Emily ab. „Wo warst du denn?"

„Sie wollte sich wohl die Pferde ansehen.", meinte Zero nur. „Pferdchen", quiekte sie. „Ich habe mich zu Tode erschrocken. Tu das bloß nie wieder.", tadelte ich sie. Emily zog den Kopf ein und nickte. Dann drückte ich sie fest an mich und sprach ruhig. „Du bist noch sehr klein, aber ich versteh schon das du mehr sehen willst. Aber nicht mehr allein."

„Mama.", entwich es ihr. Zero hörte das Wort fallen und sah mich verwundert an. „Verrate mir mal was du mit einem Vampir-Kind zu schaffen hast, aber was noch wichtiger ist, wieso übernachtest du neuerdings bei diesen Bestien?"

Oh nein, was sollte ich nur antworten? Zu allem Überfluss sah er sich Emily auch noch genauer an und seine Augen weiteten sich. „Kann das... ist sie etwa..."

Skyla

Nach einer Zeit des Suchens, mit Luna, kam Zero mit Emily, auf den Arm auf uns zu. Kurz unterhielten wir uns bis Zero die Ähnlichkeit auffiel. "Komm Luna wir sollten gehen.", meinte ich um vom Thema abzulenken. Sie nickte und wir verabschiedeten uns von Zero. Emily sprang fröhlich vor uns her, als mich plötzlich eine Welle des Durstes überkam. Ich ballte meine Hände zu Fäusten um zu widerstehen, doch es klappte nicht. Mein Blick fiel auf Luna, die etwas vor mir ging. Als dann ein leichter Wind aufkam und mir den süßen Duft ihres Blutes zu mir trug war es um mich geschehen. Ich konnte mich einfach nicht mehr unter Kontrolle halten. Mit Schwung sprang ich auf ihren Rücken und riss sie somit zu Boden. Ich ließ ihr keine Möglichkeit sich zu wehren und versenkte Augenblicklich meine Zähne in ihren Hals. Gierig begann ich zu trinken und grub meine Zähne immer tiefer in ihren Hals. Völlig in meine Gier nach Blut vertieft bekam ich den Aufschrei von Emily nur am Rande mit. Kurz sah ich auf und konnte nur noch erkennen wie sie verschwand. Gierig wand ich mich wieder meiner 'Beute' zu und trank weiter. Nach kurzer Zeit merkte ich wie sich drei Personen näherten. Ein leises Knurren kam über meine Lippen. Ich wollte nicht teilen. Schnell und gierig trank ich weiter als die anderen dann vor mir standen. Bevor ich überhaupt reagieren konnte wurde ich weggezogen. Ein tiefes Knurren kam aus meiner Kehle. "Bring sie in ihr Zimmer. Ich kümmere mich später um sie. Erst einmal muss ich mich um Luna kümmern.", sagte eine der beiden Personen. An der Stimme wusste ich das es sich um Kaname handelte. Noch bevor ich weggebracht werden konnte sah ich wie Kaname ihr in den Hals biss. Dann waren sie aus meinen Sichtfeld verschwunden.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt