Kapitel 19

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Luna

Emily war munter und voller Energie. Wir verließen das Zimmer, um nach draußen zu gehen, als ich hörte wie Ruka gegen mich sprach und Kaname mich mit seinen Worten schützte. Ich konnte sie irgendwie verstehen. Ein Mensch unter Vampiren und dann noch ein Kind, von einem Reinblüter. Klar das niemand davon begeistert war, das kannte ich schon zur Genüge. Kaname stieg die Treppe hinauf, als ich mich mit Emily vortrat. Warm lächelte er mich an. „Wo wollt ihr denn hin?"

Ich wurde leicht rot um die Nase, als Kaname so dicht vor mir stand. „W-wir...raus. Ich muss noch den Unterricht für morgen vorbereiten, also werden wir einen Abstecher beim Rektor machen.", erklärte ich und huschte an ihm vorbei. Nur Emily blieb breit grinsend neben Kaname stehen. „Was geht nur in deinem Kopf vor?", murmelte ich und entdeckte Ruka's Blick auf mir. Sie mochte mich wirklich nicht und gab sich keine Mühe dies zu verbergen. „Ich denke ich werde euch begleiten.", lenkte Kaname mich ab. „Das musst du wirklich nicht."

„Ich würde selbst gern noch etwas mit dem Rektor besprechen und während du für morgen alles vorbereitest, passe ich gern auf deine Tochter auf."

Kaname war so liebenswürdig. Emily strahlte ihn an und ließ sich von ihm auf den Arm nehmen. Stolz auf den Armen des Reinblüters zu sein, reckte sie ihr Kinn vor. Aido klappte der Mund auf. „Entspann dich.", meinte sein Cousin.

Einige sehr schöner Tage waren vergangen. Es war als wären Emily und ich nie getrennt gewesen. Kaname kümmerte sich auffallend rührend um uns, wofür ich ihm mehr als dankbar war. Mit Skyla hatte ich seit der Auseinandersetzung nicht mehr gesprochen. Ich wusste auch nicht wie, oder was ich sagen sollte. Emily schien sie jedoch in ihrem Leben haben zu wollen, denn sie suchte sie gerne zum Spielen auf und war so hartnäckig das Skyla keine andere Wahl hatte, als sich mit ihr zu beschäftigen. Allerdings schien sie noch einen anderen Plan zu haben.

An einem Abend wollte sie unbedingt Kaname besuchen, also klopften wir an seiner Tür an und betraten sein Zimmer. „Ich hoffe wir stören nicht?", fragte ich vorsichtig. Kaname lächelte. „Aber nein. Ich freue mich sehr über euren Besuch."

Ichijo war auch anwesend, was auch Emily sofort sah. Plötzlich stellte sie sich hinter mich und schubst mich in Kanames Arme. „Ah...", stieß ich erschrocken auf und wurde tief rot, als ich in Kanames Augen blickte. Emily kicherte, huschte zu Ichijo, nahm seine Hand und zog ihn mit sich nach draußen. Ichijo schien etwas irritiert, folgte ihr aber. Zum Abschied winkte sie uns zu und die beiden verschwanden. „W-was war das denn?", stotterte ich und machte einen Schritt zurück. Kaname so nahe zu sein verunsicherte mich doch etwas, vor allem aber mein Herz, was begann schneller zu schlagen.

Skyla

Ich saß auf dem Fensterbrett und schaute nach draußen, als plötzlich die Tür aufflog und Emily mit Takuma den Raum betrat. "Was macht ihr denn hier?", fragte ich verwundert als Emily mich an der Hand nahm und zu Takuma zog. Irritiert sah ich ihn an und wurde dann in seine Arme gestoßen. Mit vor Schreck geweiteten Augen schaute ich zu ihm auf. Er zuckte nur die Schultern und sagte: "Das hat sie bei Luna und Kaname auch schon gemacht." Ein leises Lachen war zu hören und mein Blick glitt zu Emily die gerade aus dem Zimmer rannte. So gerne ich noch in seinen Armen weilen würde, aber wir mussten Emily finden bevor es ein anderer tat. "Takuma? Wir sollten vielleicht Emily suchen bevor noch etwas passiert.", meinte ich und löste mich langsam aus seinen Armen. „Sie wird sicher nur im Wohnheim herumrennen, aber du hast recht, wir sollten wenigstens herausfinden wo sie hingegangen ist." Wir fanden Emily weder im Wohnheim, noch auf dem Gelände. Wo konnte sie nur hingelaufen sein? Würde sie sich allein, soweit von uns trennen?

Als wir das Portal passiert hatten, trennt wir uns. Ich beschloss beim Schulgebäude und beim Rektor zu suchen, Takuma machte den Rest. Ich ging gerade am Musiksaal vorbei als ich von drinnen eine Gitarre hörte und lehnte mich etwas an die Wand. Lange stand ich da und lauschte der Musik. Irgendwann hatte die Person begonnen zu singen und ich wurde Neugierig. Als ich den Raum betrat hörte ich nur noch:

"...I remember the day you told me you were leaving, I remember the make up running down your face, The dreams you left behind you didn't need them, Like every single wish we ever had, I wish that i could wake up with amnesia, Forget about the stupid little things, Like the way it felt to fall asleep next to you and the memories i never can't scape, 'Cause i'm not fine at all."

Verwirrt sah ich auf die Person, die gespielt und gesungen hatte. Es war Ichiru. "Du willst uns also vergessen? Schön. Ich verschwinde aus deinen Leben. Für immer. Vielleicht geht es dir dann wieder besser.", sagte ich, drehte mich um und suchte weiter nach Emily.

Als ein paar Stunden erfolgloser Suche vorbei waren trafen Takuma und ich uns wieder am Eingang. "Alleine hat das keinen Sinn. Wir sollten Luna und Kaname informieren.", sagte Takuma und ich nickte zustimmend. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Zimmer und klopften an.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt