Kapitel 10

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Luna

Ich verstand Skyla's Verhalten nicht, auch nicht was sie mit 'Verantwortung' meinte. Es war schließlich meine Schuld. Ich musste herausfinden wo Rido sich aufhielt. Ich würde das auf eigene Faust übernehmen und niemanden etwas sagen. Dann würde auch niemand versuchen mich aufzuhalten. Ich rief Haru an und bat ihn um Hilfe. „Ist das dein Ernst? So wie es klang, ist Rido hinter dir her. Du würdest ihm direkt in die Arme laufen. Verlange bitte nicht von mir dich darin auch noch zu unterstützen. Keisuke würde mir den Kopf abreisen.", legte Haru los. „Keisuke ist nicht mehr da. Was habe ich denn schon zu verlieren. Mir ist nichts mehr geblieben, außer den Schmerz der nicht aufhören will."

„Dann bist du auf einer Selbstmordmission? Luna, bitte, ich..."

„Ich werde ihn finden, mit oder ohne deine Hilfe. Das ist mein letztes Wort.", unterbrach ich ihn. Haru schwieg einen Moment. „Es tut mir leid Luna, aber ich werde und kann das nicht zulassen.", dann legte er auf. Was sollte das bedeuten? Hatte er etwa vor dem Rektor oder gar Kaname zu informieren? Würde er mich wirklich hintergehen? Sollte das der Fall sein, dann musste ich schneller sein. Doch wie sollte ich Rido ohne Hilfe aufspüren können? Vielleicht sollte ich ihn mich finden lassen.

Ich wollte mich gerade umziehen, als der Rektor auftauchte. Oh nein, wusste er etwa was? „Luna, entschuldige bitte die Störung, aber Emilys Teddy ist noch hier. Würdest du bitte zum Wohnheim gehen und ihn ihr bringen?"

Sollte das ein Witz sein? „Kann das nicht bis morgen warten?", fragte ich. „Sie hängt sehr an dem Teddy, ich fürchte sie wird schrecklich traurig sein, wenn sie aufwacht und der nicht da ist."

Er reichte mir das Plüschtier. Ich musste grinsen. „So einen hatte ich auch mal, das ist schon witzig."

Ich erinnerte mich an meine Kindheit. Teddy war mein bester Freund und war überall dabei. Hatte ich ihn irgendwo liegen lassen war ich immer schrecklich traurig und habe solange geweint, bis Mutter oder Vater ihn wiedergefunden hatten. Erst dann war ich zufrieden.

„Okay, mach ich.", stimmte ich zu. So könnte ich auch unbemerkt verschwinden.

Also lief ich zum Mondwohnheim.

Skyla

Wie gebannt schaute ich auf den Hals von Emily. Langsam ging ich auf sie zu und schluckte schwer. Kurz schloss ich meine Augen und versuchte meine Blutlust unter Kontrolle zu bekommen. Gerade als ich Emily aus dem Bett nahm wurde die Tür geöffnet und Takuma kam, mit einen Teddy in der Hand, ins Zimmer. "Was machst du da?", fragte er entsetzt und nahm sie mir vom Arm. "Du kannst doch kein Kind beißen!", rief er aufgebracht. "Takuma es ist nicht so wie es aussieht. Wie kommst du überhaupt darauf, dass ich sie beißen wollte?", fragte ich ihn und sah ihm direkt in die Augen. "Deine Augen verraten mehr als du ahnst. Ich bringe sie erst mal zu Kaname und dann kümmern wir uns um dein Problem.", sagte er fest entschlossen und verließ mit Emily das Zimmer. Seufzend legte ich mich auf mein Bett und dachte nach. Erneut hörte ich wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. "Skyla, du kannst deine Blutlust nicht ewig unterdrücken. Du musst etwas trinken. Bitte.", flehte Takuma nun fast und setzte sich zu mir aufs Bett. "Und was willst du dagegen tun?", fragte ich ihn und sah ihn an. "Ich hoffe sie helfen dir.", murmelte er leise und warf eine Tablette in ein Glas. Leise seufzte ich. "Nicht schon wieder die Dinger. Die schmecken widerlich.", erklärte ich ihm. Verwundert sah er mich an. "Aber irgendwas musst du zu dir nehmen, andernfalls wird noch ein unschuldiges Kind daran glauben müssen.", sagte er und überlegte kurz. Schließlich öffnete er sein Hemd ein Stück weit und zog seine Jacke aus. "Nimm was du brauchst.", sagte er und legte dann seinen Kopf zur Seite. Das konnte doch nicht sein ernst sein. "Ich... Takuma nein. Ich habe kein Anrecht auf dein Blut. Du stehst über mir. Ich bin der Abschaum der gesamten Gesellschaft so viel weiß ich.", sagte ich und stand auf. "Entschuldige mich jetzt bitte. Ich muss mit dem Rektor reden.", sagte ich und verließ das Wohnheim. Unter den Vorwand zum Rektor zu müssen machte ich mich auf die Suche nach Zero. Ich hoffte er wusste Rat und konnte mir helfen. Und wen er mich töten wollte dann sollte er es tun.


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Über eure Meinung würde ich mich sehr freuen. :)

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt