Kapitel 28

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Skyla

Dieses Wochenende war es so weit. Takuma, Emily und ich sollten bei Asato erscheinen damit er die Familie seines Enkels besser kennenlernen würde. Emily hielt sich in letzter Zeit immer mehr bei mir und Takuma auf, da Luna sich noch immer im Keller befand.

Wir hatten Emily so gut es ging alles erklärt und sie verstand es auch.

Am Abend machte Takuma Emily fertig und ich selbst machte mich etwas hübsch. Ich entschied mich für ein blutrotes bodenlanges Kleid ohne Träger. Meine Haare steckte ich wie beim letzten Mal nach oben. Nachdem ich fertig war ging ich zu Takuma und Emily in die Lobby. "Du siehst wunderschön aus. Können wir los?", fragte Takuma mich und ich nickte. Lächelnd gab er mir Emily, welche ich auf meinen Arm nahm. Meine andere Hand hielt er fest. "Die Limo wartet schon auf uns.", hauchte er leise in mein Ohr und küsste sanft meine Schläfe. Mein Herz setzte für einen Schlag aus nur um dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. Das Grinsen auf Takumas Gesicht verriet mir das er es hören konnte.

Als wir dann bei der Limo ankamen öffnete mir Takuma die Tür und ich stieg mit Emily ein. Nachdem ich saß setzte sich Takuma neben mich und sah mir für einen kurzen Augenblick in die Augen. "Ich würde gerne etwas ausprobieren.", hauchte er leise und im nächsten Moment spürte ich seine wundervollen Lippen auf meinen. Zuerst war ich etwas überrascht doch dann erwiderte ich denn Kuss und in mir explodierte ein Feuerwerk. Viel zu früh, für meinen Geschmack, löste Takuma sich und strich mir sanft über die Wange. Ich schloss meine Augen und genoss die Berührungen sehr. "Danke.", hauchte ich leise und nahm Takumas Hand. Emily neben mir kicherte leise. "Ich habe mich auch in dich verliebt Skyla.", flüsterte mir Takuma ins Ohr. Die ganze Fahrt über kuschelten wir etwas und schwiegen. Kurz bevor wir ankamen meinte Takuma: "Du solltest noch etwas trinken." Zustimmend nickte ich und Takuma öffnete sein Hemd etwas und zog den Kragen etwas zur Seite. Ohne zu zögern biss ich in seinen Hals und begann langsam zu trinken. Als ich genug getrunken hatte löste ich mich von seinen Hals. "Danke.", hauchte ich leise und lächelte ihn sanft an. Sanft nahm er meine Hand und drückte sie leicht. "Es geht los.", informierte er mich und schon wurde die Tür geöffnet. Nachdem Takuma ausgestiegen war folgte ich ihm mit Emily auf den Arm. Ich atmete noch einmal tief durch und dann führte uns der Fahrer in das Anwesen.

Takumas Hand lag um meine Hüfte. "Es freut mich das ihr die Zeit gefunden habt.", begrüßte uns Asato. "Die Freude ist ganz auf unserer Seite.", sagte ich und lächelte ihn gespielt freundlich an. "Bitte setzt euch doch.", bot uns Asato an, als wir das Nebenzimmer erreichten. Dankend nahmen wir den Platz an. Emily setzte sich zwischen uns und kuschelte sich leicht an mich. Bevor Asato Platz nahm stellte er uns drei Gläser mit Bluttabletten hin. Unsicher sah ich zu Takuma, der verstand was ich meinte. "Großvater, Skyla hat schon getrunken.", sagte er wahrheitsgemäß. Ich war froh darüber, dass er ihm nicht die ganze Wahrheit sagte, doch Asato schien den Geruch frischen Blutes zu bemerken.

"Hat sie von dir getrunken? Du riechst nach frischen Blut.", erklärte Asato. "Emily verträgt die Bluttabletten noch nicht.", versuchte ich die Situation zu erklären, was aber zu schnell war denn er stutzte etwas. "Willst du jetzt mal zu deinem Urgroßvater kommen?", fragte Asato an Emily gewandt, welche nachdem ich sie angestupst hatte nickte. Sie sprang vom Sofa und ging vorsichtig zu ihm. Sanft nahm er sie auf seinen Schoß und strich ihr durchs Haar. "Du hast da aber ein schönes Medaillon.", sagte er und griff nach diesem. Nach einem kurzen Moment öffnete er dieses und sah sich das Bild darin an. "Sind das Keisuke und Luna? Wieso trägt sie ein Bild von ihnen?", fragte er uns gleich. "Skyla und ich hielten uns damals noch für zu jung für ein Kind. Wir waren ja selbst noch fast Kinder, weshalb wir sie zu einer Pflegefamilie gegeben haben. Das sind ihre Pflegeeltern Jace und Clary. Wahrscheinlich haben sie nur etwas Ähnlichkeit mit den beiden.", erklärte Takuma. Asato nickte verstehend. „So etwas soll es geben."

Ich selbst rutschte etwas zu Takuma und nahm seine Hand. "Und was hast du da noch für eine Kette?", fragte er als er die Kette mit ihrem eingravierten Namen sah. "Das ist ein Erbstück. Ich habe es von meiner Mutter bekommen und ich habe es ihr zu ihrem Geburtstag geschenkt.", sagte ich bevor er sie sich genauer ansehen konnte. "Deine Freundin ist ganz schön vorlaut Takuma. Sicher, dass sie die richtige für dich ist?", fragte er dann plötzlich. "Er kann immer noch selbst entscheiden mit wem er zusammen sein will!", fuhr ich ihn aufgebracht an was sofort mit einen ziehen im Unterleib bestraft wurde, weshalb ich mich leicht nach vorne krümmte. "Nein...", flüsterte ich leise und sah hilfesuchend zu Takuma. Er verstand und stand auf, so dass ich mich hinlegen konnte.

"Es wird alles gut Skyla. Ihm wird nichts passieren.", versuchte er mich zu beruhigen. Asato sah verwirrt zwischen uns hin und her. "Was ist los?", fragte er dann doch etwas besorgt. "Was los ist?! Sie ist schwanger. Wir brauchen einen Arzt!", fuhr Takuma ihn an. Ich sah zu Emily welche fürchterlich weinte. Vermutlich war ihr das alles einfach zu viel. Sie musste ihre Mutter vermissen. Ich spürte wie sich ihre Aura änderte und auch Asato schien dies zu bemerken. "Interessant.", hörte ich ihn leise murmeln. Doch darauf konnte ich im Moment nicht reagieren.

Endlich kam der Arzt. Takuma brachte mich vorsichtig in eines der Gästezimmer. Es wurde alles versucht um mein Ungeborenes zu retten, aber es war zu spät. Vorsichtig stand ich auf und sah Takuma an. "Ich möchte jetzt gehen.", sagte ich leise und nahm Emily auf den Arm. Zusammen mit Takuma verließ ich das Anwesen.

Luna

Als Kaname mit mir aus dem Keller kam, waren meine geliebte Tochter zusammen mit Skyla und Ichijo bereit fort. Mir liefen die Tränen über die Wangen und ich warf mich an Kaname. Sanft legte er seine Arme um mich. „Nicht weinen. Es wird alles gut gehen."

„Ich schaffe das nicht, Kaname. Ich habe alles verloren, meine Liebe, mein Leben...

Wenn ich Emily jetzt auch noch verliere..., wenn ich sie wieder verliere..."

„Sch, du wirst sie nicht verlieren. Ich habe Siren losgeschickt. Sollte etwas sein wird sie Emily sofort daraus holen."

Kaname würde nichts dem Zufall überlassen, dass wusste ich.

Er brachte mich nach oben und kümmerte sich liebevoll um mich. „Es tut mir so leid, Kaname."

„Hör auf dich zu entschuldigen. Du warst nicht du selbst. Dich trifft keine Schuld, sondern mich. Ich hätte besser auf dich Acht geben müssen."

„Was machen wir mit Rido. Sein Plan ist schiefgegangen."

„Ihm war klar, dass es schief geht. Mach dir um ihn keine Sorgen. Ich werde mich um ihn kümmern."

Dennoch hatte ich Angst das er dem Senat von mir erzählen würde, oder aber Ichiru. „Hey, vertrau mir.", holte Kanames Stimme mich aus meinen Gedanken.

Seine Hand strich zärtlich über mein Gesicht. „Du bist so schön.", hauchte er. Seine Worte ließen mich erröten. „Was sagst du denn da?"

„Du hast mir schon immer gefallen, seit ich dich das erste Mal sah. Obwohl du nun ein Vampir bist hast du nichts von deinem Glanz verloren. Ich kann verstehen was Keisuke für dich empfunden haben muss, denn ich fühle das gleiche."

Wieso sagte er nur so was? „Ich weiß du bist noch nicht soweit, aber ich kann warten und das werde ich auch."

„Kaname ich..."

„Nein, sag nichts. Ich wollte nur das du es weißt."

Diese Worte besiegelte er mit einem scheuen Kuss auf meine Wange.

Gerade als ich mich entspannte spürte ich etwas und sprang auf. „Luna?", fragte Kaname. „Emily... irgendwas stimmt nicht. Sie hat Angst, große Angst."

Da tauchte Siren auf und berichtete das alle Drei sich auf dem Rückweg befanden. „Komm.", meinte Kaname. „Wir warten in der Lobby."

Einige Zeit verging, als sich endlich die Türen öffneten. Ich sank auf die Knie und breitete die Arme aus. Skyla ließ Emily los und sie machte einen Schritt auf mich zu. „Mama?"

„Mein lieber kleiner Schatz, ich bin es."

Schreiend rannte sie in meine Arme und weinte hemmungslos. Mit ihr stand ich auf und drückte sie fest an mich. Kaname kam an meine Seite und tätschelte ihr den Kopf, woraufhin sich ein Händchen an Kanames Hemd krallte. „Mama, Papa", wimmerte sie. Obwohl mir das Wort Papa unangenehm war, schwieg ich. „Was ist geschehen?", wollte Kaname wissen. „Keisuke", hauchte ich als ich die Aura spürte die von Emily ausging. Hatte etwa Ichio etwas davon mitbekommen? War er hinter die Lüge gekommen?

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt