Kapitel 16

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Luna

Kaname führte uns in sein Zimmer. Er wollte, jetzt da ich mich wieder erinnerte, ausführlich mit mir sprechen. Die anderen sollten es nicht unbedingt hören. Ich setzte mich, mit Emily im Arm, auf sein Sofa und Kaname neben uns. „Du sagtest Keisuke wollte das du uns wieder zusammenführst. Heißt das er wusste das er...", fragte ich.

„Nein, er wusste es nicht. Er hatte nur Vorkehrungen getroffen.", antwortete Kaname mir. „Verstehe. Ich weiß das ihr beiden gut befreundet wart.", erinnerte ich mich. „Ja, wir waren Kindheitsfreunde. Nach dem Tod meiner Eltern, sahen wir uns nicht mehr so oft, hielten aber Kontakt. Bevor er dich getroffen hatte, wollte Keisuke nicht mehr leben. Er hatte das Reinblüter da sein satt. Doch dann kamst du und hast sein Leben umgelenkt.", Kaname grinste plötzlich. „Er sagte er hätte einen Engel gesehen.", danach sah er mich an. Meine Wangen färbten sich leicht rot. „Ich wusste nichts von seinen Gedanken."

„Er wollte dich sicher nicht beunruhigen. Du bist in sein Leben getreten und Keisuke wollte deinetwegen weiterleben. Er hatte große Pläne, doch der Senat war nicht einverstanden. Keisuke hatte vor dich zu einem Vampir zu machen, dich dadurch in die Gesellschaft einführen zu können und mit etwas Zeit, hätte er dich heiraten können.", erklärte Kaname. „Ich wusste nichts davon."

„Er wusste das du das nicht wolltest, vermutlich hatte er dich deshalb nicht danach gefragt."

„Ja, das war bevor ich von der Schwangerschaft erfuhr. Danach kam mir selbst der Gedanke zu einem Vampir zu werden, um für Emily eine gute Mutter sein zu können und um für immer bei meiner Familie zu sein."

„Keisuke hat dich mehr als alles andere geliebt."

„Danke.", lächelte ich ihn an. „Ich weiß das du und der Rektor die Wahrheit kennen. Wer noch?", hakte ich nach. „Ichijo ist eingeweiht und... Skyla. Sie hat es herausbekommen."

Jetzt wurde mir klar, was sie mit 'mehr Verantwortung' meinte. Emily schlief in meinen Armen. „Sie sieht glücklich aus.", meinte Kaname. Plötzlich flog die Tür auf. „Hast du denn keine Manieren?", fragte Kaname bedrohlich, dass es mir eiskalt den Rücken hinunterlief.

Skyla

"Hast du denn keine Manieren?", fragte Kaname bedrohlich, als ich das Zimmer betrat. Schuldbewusst sah ich zu Boden. "Verzeiht Kaname-sama, aber es ist wichtig.", entschuldigte ich mich und sah Kaname an. "Ich brauche dringend Ihre Hilfe.", fuhr ich fort. "Wenn du Blut brauchst, wende dich an Takuma.", meinte er nur und wendete sich wieder zu Luna. Als er Takuma erwähnte zuckte ich leicht zusammen und die Bilder kamen wieder. "Es geht um Takuma.", sagte ich leise, wusste aber, dass er es gehört hatte. "Was ist passiert?", fragte Kaname und schenkte mir erneut seine Aufmerksamkeit. "Ichiru hat...und dann hat Takuma...", stotterte ich und merkte wieder die Tränen aufsteigen. Schnell erhob sich Kaname, entschuldigte sich bei Luna und sah mich an. "Bring mich zu ihm.", verlangte er von mir. Sofort nickte ich und verließ das Zimmer. Wieder bei Takuma angekommen kniete ich mich zu ihm und legte seinen Kopf in meinen Schoß. "Gleich geht es dir besser.", flüsterte ich leise und strich ihm durchs Haar. Als ich aufsah, sah ich wie Kaname sich ins Handgelenk biss und es dann auf Takumas Lippen legte. "Trink mein Freund, es wird dir helfen.", sagte er leise und in dem Moment begann Takuma zu trinken. Dankend sah ich Kaname an und mit meinen Lippen formte ich ein stummes Danke. Nachdem es Takuma wieder etwas besser ging, ging Kaname zurück in sein Zimmer. Vorsichtig richtete sich Takuma auf und ich half ihn in dem ich ihn stützte. "Jetzt kann ich mich revanchieren.", sagte ich leise lachend und brachte ihn auf sein Zimmer. Dort angekommen half ich ihm noch sich in sein Bett zu legen und deckte ihn zu. "Ruh dich etwas aus. Zum Glück haben wir Wochenende.", sagte ich und lächelte ihn sanft an. Kurz erwiderte er mein Lächeln und schlief dann auch schon ein. Gleich danach machte ich mich auf den Weg zurück in mein eigenes Zimmer. Ich schnappte mir ein Buch und fing an zu lesen. Nach einer Zeit wurde mir bewusst, dass mir Takuma nicht nur sehr am Herzen lag, sondern das ich mich in ihn verliebt hatte.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt