Kapitel 18

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Luna

Kaname und ich waren allein. Er zeigte mir den Rosengarten, der am Wohnheim angrenzte. „Wow, das ist wirklich beeindruckend.", meinte ich begeistert. „Rosen zählen auch zu deinen Lieblingsblumen."

„Ja, aber am liebsten habe ich..."

„Orchideen.", unterbrach mich Kaname. Ich grinste. „Keisuke scheint dir viel über mich erzählt zu haben."

„Immer, wenn er von dir sprach, war er wie verzaubert. Durch dich hat er die Welt mit ganz anderen Augen gesehen, mit deinen Augen. Er hat nie jemanden mehr geliebt, als dich."

„Das ging mir genauso."

Dann sah er mich traurig an. „Glaubst du, dass du dich irgendwann wieder verlieben kannst?"

Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet. „Keine Ahnung. Keisuke wird immer ein Teil meines Lebens bleiben, schon wegen Emily. Aber ob ich noch einmal solche Gefühle entwickeln kann...ich weiß nicht. Ich denke das spielt auch im Moment keine Rolle. Emily hat oberste Priorität."

„Da spricht die Mutter aus dir.", grinste Kaname. „Einmal war ich zu Besuch. Du warst schon im letzten Drittel deiner Schwangerschaft. Du kamst ins Wohnzimmer und Keisuke hat dich angesehen, als gebe es nichts Schöneres auf der Welt. Du warst immer etwas ganz Besonderes für ihn. Ihr beide ward so unendlich glücklich."

„Ja, das waren wir auch. Ich wüsste gern wer dahinter steckt, wer uns angegriffen hat. Weißt du es?", fragte ich ernst nach. „Nicht genau, nein."

„Aber du hast eine Vermutung. Sag es mir, Kaname. Und was ist mit Rido? Er wollte mich erledigen."

„Mach dir bitte darüber keine Gedanken. Schenke mir ein wenig Vertrauen, dann wirst du deine Rache bekommen. Was Rido betrifft, überlasse ihn mir."

„Aber was ist mit Skyla? Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie zum Level E wird. Es ist schlimm genug das sie in diesen Krieg mit hineingezogen wurde. Sie darf nicht auch noch ihr Leben verlieren."

Kaname blickte mich sanft an. „Ich kann dir nicht sagen, ob es mir gelingt sie zu retten, aber ich verspreche dir, dass ich mein Möglichstes tun werde."

Wenn er es nicht schaffen würde, wusste ich was es für Skyla bedeuten würde. Man würde sie töten, das durfte ich auf keinen Fall zulassen.

Der Abend war sehr angenehm und es tat gut, mit Kaname über Keisuke zu sprechen. Es war fast so als wäre er bei uns. Ich hatte so viele Erinnerungen wieder und sprach zwischendurch ohne Punkt und Komma, was Kaname mit einem Grinsen quittierte. Es war ein befreiendes Gefühl. Ich merkte nicht einmal das die Sonne am Aufgehen war, bis Kaname mich darauf aufmerksam machte. „Wir sollten langsam hineingehen."

„Oh, tut mir leid, dass ich dich so zu getextet habe.", entschuldigte ich mich. „Nein, hast du nicht. Die Nacht war wirklich nett und äußerst unterhaltsam. Vielen Dank dafür."

Ich wurde leicht rot um die Nase, wieso wusste ich selbst nicht. Zusammen liefen wir wieder ins Haus und fanden in der Lobby eine kichernde Emily und eine völlig fertige Skyla vor. „Was ist denn mit dir passiert?", fragte Kaname. Doch sie war so außer Puste das Ichijo uns, amüsiert, von dem Fangen Spiel erzählte.

Emily rannte zu mir, kaum dass ich sie in meine Arme geschlossen hatte, schlief sie auch schon ein. „Da ist ja jemand müde."

Skyla

Nachdem es mir endlich gelungen war Emily zu fangen ging ich völlig fertig zurück zu Takuma. "Lass uns zurück. Die Sonne geht bald auf.", sagte er immer noch etwas lachend. Spielerisch schlug ich ihm leicht auf die Schulter. Mit Emily auf meinem Arm und Takuma an meiner Seite machte ich mich auf den Weg zurück zum Wohnheim. Was wir aber nicht wussten, war das wir beobachtet wurden. Doch das sollten wir noch früh genug erfahren.

Kaum das wir das Wohnheim erreicht hatten ließ ich mich aufs Sofa fallen. Emily setzte sich auf Takumas Schoß und kicherte immer noch vor sich hin. Die Kleine steckte wirklich voller Energie. Lange waren wir nicht alleine denn Kaname und Luna betraten das Wohnheim. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte Kaname und sah mich an. Ich war zu fertig um zu Antworten also erzählte Takuma ihnen, lachend, von dem Fangen. Als Emily Luna dann erblickte sprang sie von Takumas Schoß, lief zu ihr und schlief in ihren Armen ein. "Zum Glück schläft sie.", sagte ich nach einer Zeit leise lachend. "Vielleicht sollten wir uns alle schlafen legen. Ich muss später noch etwas mit euch allen besprechen.", sagte Kaname und sah uns an. Wir nickten und gingen dann nach oben. Vor Takumas Zimmer verabschiedete ich mich mit einer Umarmung von ihm. "Wir sehen uns später.", sagte ich lächelnd und ging dann auch in mein Zimmer. Nachdem ich mich Bett fertig gemacht hatte legte ich mich hin und schlief sofort ein.

Am Abend wurde ich von Takuma geweckt. "Los mach dich fertig. Die anderen warten schon.", sagte er lächelnd und verließ wieder mein Zimmer. Schnell machte ich mich zurecht und ging dann auch runter. Ich nahm neben Takuma Platz und sah dann zu Kaname. Bevor er jedoch anfangen konnte ergriff ich das Wort. "Erinnert sie sich wieder? Sie hält sich in letzter Zeit ziemlich oft hier auf.", stellte ich fest und sah ihn an. "Ja sie erinnert sich. Darüber wollte ich mit euch reden. Emily ist Lunas Tochter. Sie stehen unter meinen Schutz, ihr dürft ihnen nichts tun und ich bitte euch das ihr Stillschweigen bewahrt.", kam Kaname auch gleich zum Punkt. Von irgendwo weiter hinten konnte ich dann die Frage: "Und was ist mit dem Level E?" vernehmen. Takuma stand sofort auf und schaute in die Richtung aus der die Frage kam. "Sie ist noch lange kein Level E! Sprecht nicht über sie als ob sie nicht hier wäre!", sagte er aufgebracht und setzte sich dann wieder hin. "Ich verstehe nicht warum Ihr einen wertlosen Menschen unter Euren Schutz stellt Kaname-sama. Sie ist ein nichts und hat hier nichts zu suchen.", hörte ich Ruka sagen. "Sie ist nicht Wertlos! Sie war die Freundin meines besten Freundes und ich verbiete dir in solch einem Ton von ihr zu reden.", fuhr er sie an und in seiner Stimme schwang so viel Wut mit das ich zusammenzuckte.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt