Kapitel 13

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Luna

Ich nahm Emily mit zum Rektor und machte uns Frühstück. Der Rektor selbst stieß zu uns und war hin und weg, von Emily. Sie quiekte begeistert, als er sich mit ihr beschäftigte. „Ich habe dann Unterricht, würden Sie sich eine Stunde um sie kümmern?", fragte ich. „Aber gerne."

Emily sah mich an und schien sich nicht zu freuen. „Nur eine Stunde, dann spielen wir zusammen.", versicherte ich ihr. Sie strahlte mich an und aß ihren Milchreis.

Nach dem Unterricht holte ich die Kleine aus dem Büro des Rektors. Ich musste kichern, als ich sie schlafend auf dem Sofa sah. Sie saß, hatte den Kopf leicht zur Seite gedreht und hielt ihren Teddy fest. Ich legte ihr eine Hand auf den Kopf und schon machte sie die Augen auf und gähnte. „Mama", entwich es ihr, als sie sich die Augen rieb. Ich kniete mich auf den Boden. „Du sollst mich nicht so nennen."

Sie legte ihre Arme um mich und hielt sich fest an mir.

Emily hatte nicht wirklich viele Sachen, also beschloss ich mit ihr einkaufen zu gehen. Wir besorgten Kleidung und ein paar Spielsachen. Sie war sehr zufrieden und glücklich. Irgendwie hatte ich das kleine Kind ins Herz geschlossen, aber irgendwann würde sie sicher wieder wegmüssen. Irgendwo mussten doch schließlich ihre Eltern sein. Ich hoffte es zumindest für sie.

Emily wollte unbedingt ihr neues Kleid anziehen, also zog ich es ihr an und brachte sie wieder zum Rektor, dann machte ich mich auf den Weg in die Klasse. Es klingelte zur Stunde. Mir fiel auf das Skyla nicht da war. Gerade als ich fragen wollte wo sie ist trat der Rektor ein. „Es tut mir leid, aber Emily will nicht bei mir bleiben.", entschuldigte er sich. Heute Morgen hatte es auch geklappt, wieso jetzt nicht? Sie klammerte sich kurz an mein Bein und sah mich lächelnd an. „Ist euch mal die Ähnlichkeit aufgefallen?", hörte ich einen Schüler sagen. „Man könnte meinen sie seien Verwandt.", sagte eine andere. Ich warf einen bösen Blick in die Menge und es wurde still. Emily ließ mich los und schien nach Skyla zu suchen, doch sie war ja nicht da. Mühselig krappelte sie die Stufen, bis zu Kaname, hinauf und stellte sich neben ihm. Ihre Hände legte sie auf eines seiner Beine. Kaname sah sie weich an, nahm sie hoch und setzte sie auf seinen Schoß. Aido gab ihr einen leeren Block und einen Stift. Zufrieden malte sie, da niemand was dagegen hatte, dass sie da war, wollte ich mit dem Unterricht anfangen. Ichijo meldete sich jedoch. „Eine Schülerin fehlt noch, ich würde gerne mal nachsehen."

„Gut dann geh und sag ihr das sie nachsitzen darf."

Unpünktlichkeit musste bestraft werden, wenn ich keine Zeichen setzte würde mir bald jeder auf der Nase herumtanzen.

Skyla

Ichiru wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als...

...Takuma um die Ecke kam. "Skyla kommst du? Der Unterricht hat schon begonnen. Miss Misuke ist ziemlich sauer.", sagte er. Ich sah zu Ichiru. "Ich... Können wir später Reden? Ich will keinen Ärger bekommen.", sanft lächelte ich Ichiru an und gab ihn noch einen kurzen Kuss bevor ich mit Takuma zurück ging.

Als ich ins Klassenzimmer kam sah mich Luna gleich an und sagte: "Skyla, du darfst heute Nachsitzen." Ein frustriertes Seufzen kam über meine Lippen und ich machte mich auf den Weg zu Kaname. Sanft nahm ich Emily auf den Arm und sah noch einmal kurz zu Kaname. "Kaname ich komm später ins Wohnheim. Ich muss noch etwas klären.", sagte ich leise. Er nickte nur kurz. Emily zog an einer Strähne meines Haares und mit ihr setzte ich mich dann auf meinen Platz.

Luna fing mit dem Unterricht an und ich folgte desinteressiert. Als dann der Unterricht vorbei war, gab ich Takuma Emily und machte mich auf die Suche nach Ichiru. Endlich fand ich ihn im Rosengarten und ging auf ihn zu. "Beantwortest du meine Frage?", fragte ich leise und nahm seine Hand. "Ich weiß es nicht, Skyla. Allein wie dieser Blutsauger dich ansieht.", knurrte er leise und ich sah ihn verwirrt an. "Du meinst Takuma? Ichiru, zwischen uns läuft nichts. Ich liebe nur dich.", gab ich ihn zur Antwort, doch kaum als diese Worte meine Lippen verließen zweifelte ich selbst daran. Liebte ich Ichiru wirklich? Natürlich war mir Takuma sehr wichtig aber war es Liebe? Einige dieser Fragen kreisten durch meinen Kopf. Eindringlich sah Ichiru mich an. "Es tut mir leid, aber ich kann das nicht mehr. Vielleicht kannst du mir irgendwann einmal verzeihen.", murmelte er, drehte sich um und ging. Verzweifelt rief ich seinen Namen, doch er ging einfach weiter. Weinend sank ich auf die Knie und starrte auf die Stelle wo er eben noch stand. Ich sah auf und sah das sich der Himmel zuzog. In dem Moment wo die Tränen unaufhörlich flossen, setzte der Regen ein. Mühsam rappelte ich mich auf und ging langsam Richtung Wohnheim. Komplett durchnässt trat ich ein und verschwand gleich in meinem Zimmer. Ich war noch nicht lange da, als es klopfte. "Verschwinde! Ich will alleine sein!", rief ich und brach erneut in Tränen aus. Meinen Kopf in dem Kissen vergraben weinte ich weiter. Kurze Zeit später spürte ich eine Hand über meinen Rücken streichen. "Ich sagte doch, dass ich alleine sein will.", schluchzte ich leise. "Hey, ich lasse dich doch so nicht alleine.", sagte Takuma mit einem schwachen Lächeln. "Was ist denn passiert?", fragte er dann nach. Leicht schüttelte ich den Kopf und weinte an seine Brust. Sanft schloss er seine Arme um mich und irgendwann schlief ich in den Starken Armen Takumas ein.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt