"Ich werde dich auch nicht mehr los, oder?", frage ich Nick, der mal wieder neben mir herläuft.
"Wir haben nur zufällig einen Kurs zusammen und du bist gleich angepisst, wenn ich in deiner Nähe bin", meint er. Seit dem ich ihn in der Mittagspause von der anderen aufgezogen hatte, hatte er aufgehört Fragen zu stellen und machte nicht mehr einen auf Grupy, sondern eher auf Secruity.
Wir sind auf dem Weg zum Bus und ich bin glücklich, als er bei den Fahrradständern stehen bleibt. Wortlos lässt er mich allein weiterlaufen.
Als ich die Bushaltestelle erreiche steht der Bus schon dort und eine ganze Traube an Schülern steht vor den noch verschlossenen Türen. Ich steig als letzte ein und es ist nur noch ein einziger Platz frei. Doch die, die auf dem Platz daneben sitzt wäre nicht meine erste Wahl. Kurz überlege ich einfach stehen zu bleiben, aber dabei käme ich mir doof vor, also lasse ich mich neben die aus dem Fenster schauende Liz fallen und starre in den Gang. Als ich ein Schniefen neben mir höre drehe ich den Kopf zu meiner Ex- besten- Freundin. Jetzt erst merke ich, dass ihre Augen gerötet sind und sie in der Hand ein Taschentuch knüllt. Nach einigem Zögern nehme ich allein Mut zusammen.
"Was ist los?"
Sie sieht mich nicht mal an sonder starrt einfach weiter aus dem Fenster.
"Was geht dich das an?"
Ich zucke mit den Schultern.
"Nichts, aber ich hatte gedacht das du's vielleicht jemandem erzählen willst."
Jetzt sieht sie mich an und ich sehe, dass der Mascara total verschmiert ist.
"Woher willst du wissen, dass ich noch mit keinem darüber geredet habe?"
Irgendwie bin ich leicht enttäuscht davon, dass sie glaubt ich würde nicht darauf achten mit wem sie abhängt und was sie in der Pausen macht.
"Ich sehe doch, dass du hauptsächlich mit Nick und Leon und den anderen anhängst. Ich glaube nicht, dass du so gute Zuhörer sind."
"Und dann soll ich ausgerechnet mit dir reden?", schnauzt sie.
"Du kannst es auch lassen." Ich zucke mit den Schultern und schaue wieder weg. Nach einigen Minuten Schweigen hält sie es dann doch nicht mehr aus.
"Leon hat Schluss gemacht", murmelt sie und ich sehe sie wieder an. Als ich nichts sage fährt sie fort. "Er meinte ich hätte mich viel zu sehr verändert und dass er mich so nicht mehr lieben könnte."
Einige Minuten überlege ich, was ich sagen sollen.
"Er ist doch ein Arsch."
Für einen Moment sieht sie mich etwas verwirrt an, dann scheint sie zu verstehen. "Ich glaube dich hat er wirklich gern gehabt", meint sie. Ich zucke mit den Schultern.
"Da war ich dreizehn", sage ich abwegig.
"Ja, und heute bist du sechszehn und hast dich mehr verändert als ich gedacht hatte."
Irgendwie tut es gut mit ihr zu reden. Ich hätte es nicht mehr lange ausgehalten sie die ganze Zeit ignorieren zu müssen. Sie weiß viel zu viel über mich, auch wenn ich den Großteil dieser Dinge schon längst verdrängt hatte. Als der Bus kurz vor meiner Haltestelle ist sehe ich sie an.
"Wir hätten Eis und einen schnulzigen Liebesfilm zu Hause", schlage ich vor. Für einen Moment huscht ein Lächeln über ihre Lippen. Dann setzt sie wieder ihre eisige Miene auf.
"Lieber nicht."
Ich sehe sie enttäuscht an.
"Komm schon." Ich weiß nicht warum ich plötzlich das Bedürfnis habe sie in meiner Nähe haben zu müssen. In der letzten Woche habe ich gemerkt, wie sehr sie mir fehlt. Mit Emma kann ich nicht über das lachen, was mal war, aber bei Liz weiß jede noch so peinliche Situation aus meiner Vergangenheit und irgendwie brauche ich das jetzt.
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Make a wish
Teen FictionNach ihrer Flucht aus Deutschland baut sich Blou in Frankreich ein neues Leben auf, völlig frei von Sorgen. Leider muss sie aber feststellen, dass sich die Vergangenheit nicht so leicht abhängen lässt wie erhofft. Viel zu früh schickt man sie in di...