Date

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"Ein Margaritha", bestelle ich bei dem Kellner. Ich hätte nie gedacht dass Sam wirklich vor hatte ein typisches Date zu planen- mit schnuckliger Pizzeria und Kerzenlicht.

"Also", beginnt er. Er trägt eine beige Hose, ein graues Shirt und bei dieser Hitze ein Sakko. Ab liebsten hätte ich ihn dafür ausgelacht, aber ich dachte mir, dass das vielleicht etwas unhöflich wäre. Also starre ich ihn einfach die ganze Zeit an und warte darauf, dass er das scheiß Teil endlich auszieht. "Wie lebt es sich so als Nummer- 1- Gesprächstema?", fragt er belustigt.

"Wenn das so weiter geht beginnen die irgendwann meine Sklaven zu spielen", scherze ich und betrachte das Teelicht zwischen uns. In der Pizzeria ist nicht viel los. Außer uns sitzt noch ein älteres Ehepaar am anderen Ende des Raums, doch von hier aus kann ich die beiden nicht erkennen, denn Sam hatte darauf geachtet einen Tisch in der hintersten, ab gelegensten Ecke zu suchen. Er lacht.

"Das du mir aber nicht auf die Idee kommst mich mit einen von den Kerlen zu betrügen", erklärt er mit Nachdruck und nimmt einen Schluck von seinem Bier. Ich schüttle nur den Kopf.

"Warum ein Date?", frage ich nach ein paar Minuten Schweigen.

Er überlegt nicht mal. "Wie gesagt, du bist heiß." Ich liebe es, dass er sich nicht um die Wahrheit drückt. "Außerdem ist es schon eine Qualifikation der erste zu sein, der mit 'Der Neuen' ausgeht..." Er schmunzelt.

"Der Neuen?" Ich sehe ihn amüsiert an. Er zuckt mit den Schultern.

"Ich hätte doch ohne diese Wette niemals ein Chance gehabt, oder?" Jetzt bin ich diejenige, die mit den Schultern zuckt.

"Dir ist schon klar, dass du jede haben könntest, oder?"

"Es macht nicht alles aus bei den coolen Typen zu stehen", erklärt er in meiner Sprach und setzt ein schiefes Grinsen auf. "Mein Name wird nie fallen, während Tobi oder Liam nur Gekicher um sich rum haben." Er schüttelt den Kopf.

"Ist da etwa jemand eifersüchtig?"

"Nein!"

"Oh doch, ich seh's dir doch an!"

"Ich hätte nie Bock drauf, dass mir die Leute hinterher starren."

"Aber bei mir ist das ok oder wie?"

"Ist ja nicht mein Problem." Dieses schelmische Grinsen werde ich meinem Leben nicht mehr vergessen.

"Arschloch", brumme ich und schaue in mein Limo-Glas.

"Gleichfalls." Und nach kurzer Stille: "Glaubst du ernsthaft ich hätte es leicht bei Mädchen?"

Ich sehe ihn nachdenklich an. "Sie reden über dich", erkläre ich. "Vielleicht nicht so viel wie über Tobi oder Liam, aber du steht vielleicht auf Platz drei oder vier..." Sein zufriedenes Lächeln hebt meine Stimmung.

"Und mit wem muss ich den Platz teilen?", fragt er neugierig.

"René, denke ich."

"Also Platzt eins geht auf dich, und dann Tobi, Liam, René, ich und dann?" Ihn scheint das wirklich zu interessieren.

"Mmh... keine Ahnung."

"Und deinen Bruder lässt du einfach mal aus?"

"Hab ich ihn irgendwo vergessen?"

"Oh ja!"

"In wie fern?"

"Wahrscheinlich ist dir das noch nicht aufgefallen, aber normalerweise besetzt er Platz zwei oder drei. Da du jetzt da bist hat er sich wieder hochgearbeitet und sollte jetzt wohl zwischen eins und zwei sitzen. Aber vielleicht sollte man Jungen und Mädchen trennen..." Ich sehe ihn amüsiert an.

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