Ich lehne mich zu ihr rüber und flüstere: „Ich hau ab. Mir geht's scheiße." Sie sieht mich kurz an und nickt dann. In den letzten Wochen war ich öfter einfach gegangen, hätte blau gemacht und war meistens dann vor dem Fernseher eingeschlafen. Als ich aufstehe fällt es gar nicht auf, weil die Hälfte des Saals steht. Draußen ist deutlich mehr los als noch vor einer Stunde. Ichs schiebe mich durch die Menschentrauben, die alle lauthals in einer Mischung aus Deutsch und Englisch quasseln und trete nach draußen. Herbstkälte schlägt mir entgegen und ich ziehe die Leder Jacke enger. Die Schultasche, die eigentlich lässig über meiner Schulter hängen sollte rutscht ständig herunter und der Wind zerzaust meine Haare. Genervt bleibe ich an der Ampel stehen und entscheide mich kurzer Hand doch Bus zu fahren.
An der Haltestelle steht kein anderer und ich setzte mich auf einen dieser hässlichen, mickrig kleinen Bänke und stöpsle die Kopfhörer an mein Handy. Doch noch bevor ich die Kopfhörer aufsetzten kann, stellt sich jemand in mein Blickfeld und schaut mich erwartungsvoll an.
„Was willst du Leon?", grummle ich und schaue zu ihm hoch. Seit Wochen habe ich nicht mehr mit ihm gesprochen, was auch eigentlich besser ist.
„Nach Hause fahren", erklärt er schulterzuckend und setzt sich neben mich.
„Und was ist mit deinem Austauschschüler?" Ich versuche so desinteressiert wie möglich zu klingen, was mir vllt sogar gelingt. Er zuckt mit den Schultern.
„Hab keinen" Das klingt so Lady, das ich fast auflache- fast.
„Glückwunsch", gebe ich nur von mir und starre auf mein Handy, in der Hoffnung das es mich jetzt hier weg biemt, irgendwo hin, wo kein Leon neben mir sitzt.
„Und du?" Soll das hier jetzt ein fröhlicher Smalltalk werden?!
„Hab keinen. Bin zu spät dran." Ich zucke wie er mit den Schulter.
„Aber du hättest gern einen?" Was soll das denn jetzt?
„Ich glaub ich bin in den letzten Jahren genug mit anderen Kulturen in Kontakt gekommen. Da brauch ich nicht auch noch eine Woche einen Engländer an meinem Hals." Zu meinem Überraschen nickt er nur. „Und warum genau machst du jetzt blau?" Fragt mich nicht, warum ich seinen Versuch, einen Smalltalk aufzubauen, nachgehe.
„Darf man nicht einfach mal ohne Grund nach Hause fahren?" Sein Blick ruht immer noch auf der Straße und ich überlege einen Moment ob ich die Stimmung zwischen uns so lassen will.
„Eigentlich nicht." Jetzt habe ich seien Aufmerksamkeit.
„Ach, als ob du besser wärst", schnauzt er.
„Hab ich nie behauptet", kontere ich. Er schüttelt nur mit dem Kopf und starrt wieder auf die Straße.
Still tritt ein, für die ich sehr dankbar bin. Doch leider hält diese nicht lange.
„Und warum sitzt du hier?", fragt er und aus seinem Desinteresse schließe ich, dass ihn die Stille echt unangenehm wurde.
„Bin nicht gerade scharf drauf ganz zufällig meinen Ex zu treffen." Ich weiß wirklich nicht, warum ich das jetzt gesagt hab. Vielleicht einfach nur um ihn eifersüchtig zu machen? Aber warum sollte ich ihn eifersüchtig machen wollen? Und warum verdammt, sollte er eifersüchtig werden?! Trotzdem verschafft diese Aussage mir ein Blick von ihm.
„Dein Ex?" Ich nicke stumm. „Kommt der aus Wales?" Wieder nur ein Nicken. Nach einer kurzen Pause fragt er vielleicht etwas zu laut: „Wie lange warst du mit dem zusammen?" Ich starre ihn vielleicht etwas unhöflich an.
„Wieso interessiert dich das?"
„Weil ich mich zum Affen gemacht habe, ohne zu wissen ob du überhaupt noch was von mir willst." Die plötzliche Offenheit raubt mir für ein paare Augenblicke die Worte.
„Er war mein bester Freund. Zusammen waren wir nur ein paar Wochen, die ich hier und er in England verbracht hat." Dieser Kerl macht mich verrückt. Ich hatte Liz geschworen nie mehr mit ihm zu reden und jetzt wusste er fast mehr, als sie. Bevor er etwas erwidern kann kommt der Bus um die Ecke und wir steigen wortlos ein. Das er sich so weit wie möglich von mir weg setzt stört mich kein bisschen. Doch als er an seiner Haltestelle nicht aussteigt bin ich leicht verwirrt, schaue ihn kurz fragend an und er schüttelt nur mit dem Kopf. Der Bus ist bis auf uns beide leer und es steigt bis zu meiner Haltestelle auch keiner zu, weshalb ich mich wundere, als ich jemanden hinter mit spüre. Als ich herumfahre steigt Leon gerade aus dem Bus aus und kommt auf mich zu.
„Was willst du hier?", frage ich und wundere mich, das der gewünschte genervte Unterton nicht erscheint.
„Dir Gesellschaft leisten?" Vor drei Jahren hätte ich mich darüber gefreut. Jetzt starre ich ihn nur fassungslos an. „Wenn Liz dich jetzt hier stehen sähe, würde sie uns beide auf der Stelle umbringen", warne ich ihn.
„Das glaube ich nicht", sagt er viel zu ernst. Wenn das geht, dann wird mein Blick wohl noch dümmer als er vorher schon war. „Ich hab mit ihr geredet", erklärt er, bevor Motor die Augen aus dem Kopf fallen. Als nichts weiter kommt reiße ich mich aus meiner Starre.
„Und?"
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Hi meine lieben LeserErstmal danke das ihr euch das hier alles antut😉
Ich habe beschlossen diese Geschichte zu beenden. Nicht hier und jetzt sondern innerhalb der nächsten Kapitel. Es wird noch einiges passieren, aber stellt euch darauf ein, das nicht mehr all zu viele Kapitel kommen.
Trotzdem rate ich euch diese Geschichte nicht jetzt schon aus eurer Bibliothek zu entfernen, denn es wird noch ein gewaltiger Umschwung passieren.
Und jetzt zum Grund, warum ich das hier beende- besser zu den Gründen:
1. das wäre die erste Geschichte in meinem Leben, die ich beende!
2. ich möchte es endlich schaffen eine Geschichte zu beenden!
3. ich habe eine Idee für eine neue Geschichte, die ich gerne beginnen möchte, aber dafür möchte ich erst mit einer fertig sein.
4. mir fehlen letztendlich die Ideen wie diese Geschichte anders enden könnte.Ich hoffe ihr seit jetzt nicht all zu enttäuscht.
Alles Liebe
~KarlaAch ja, und vielen vielen Dank für über 2k reads! Ich glaub ich träume! Love you!❤️
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Make a wish
Teen FictionNach ihrer Flucht aus Deutschland baut sich Blou in Frankreich ein neues Leben auf, völlig frei von Sorgen. Leider muss sie aber feststellen, dass sich die Vergangenheit nicht so leicht abhängen lässt wie erhofft. Viel zu früh schickt man sie in di...