"Mmh...", mache ich und Wende mich von ihnen ab. Das wird mir jetzt alles zu viel. Ich laufe langsam den Strand entlang. Der Sand knirschte unter meinen nackten Füßen und kaltes Wasser umfließt ab und zu meine Knöchel. Ich genieße die Ruhe. Seit einigen Tagen habe ich kaum geschlafen. Immer wieder schrecke ich aus Albräumen hoch und traue mich nicht mehr ein zu schlafen. Ich will nicht zurück. In diese grausame, schreckliche Welt. Ich bin damals abgehauen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe, also warum sollte ich jetzt zurück? Mein Leben ist hier, meine Freunde sind hier. Ich brauche keinen Anschluss! Und warum muss ich dafür nach Deutschland zurück? Der Wind weht mir Haarsträhnen ins Gesicht. Ich schiebe sie hinter Ohr uns lausche den Wellen, die sich einige Meter von mir entfernt brechen. Plötzlich kommt mir ein Gedanke der alles zerstört. Wer bin ich noch? Die vier Worte schwirren mir durch den Kopf und suchen eine Antwort. Hier bin ich Blou- ein Mädchen das man kennt und weder Probleme noch Vergangenheit hat. Aber in Deutschland? Damals war ich wie jeder andere. Vielleicht etwas besser in dem und schlechter in dem anderen, aber nichts besonderes. Und danach? Ich bin nicht mal in der Schule gewesen, bevor ich weg war. Wie hätten sie reagiert? Meine damaligen Freunde, Klassenkameraden und Lehrer? Und kann ich ihnen überhaupt wieder unter die Augen treten? Vor zwei Jahren war ich mit Jerry über Weihnachten einmal Skifahren. Er wollte mich ablenken und fand das eine tolle Idee. Ich war mit meinen Eltern oft genug Ski gefahren und hatte mich geweigert mitzukommen. Doch die Tatsache, dass ich dann allein wäre überredete mich am Ende dann doch. Jerry war nicht gerade schnarcht im Skifahren. Früher, bevor er nach Frankreich zog, war er Skileherer gewesen, irgendwo in Österreich. Doch nach einer schweren Verletzung war er auf Surfen umgestiegen- kein viel ungefährlicher Job. Doch ab und zu zog es ihn ein die Brge und dann genoss er es durch den Schnee zu pflügen. Und ich hatte nicht die geringste Chance dem auszuweichen. Die ersten Tage hatte ich weder Lust noch irgendeinen Motivation mich auf die Skier zu stellen. Doch dann fand ich Strauß, das in unserem Hotel eine ehemalige Klassenkamaradin von mir übernachtete. Ab dem Augenblick suchte ich jede Sekunde außerhalb des Hotels, sah mich immer um, um sicher zu sein nicht doch erkannt zu werden und Gong meistens schon in Skiklamotten aus dem Haus- was ich wirklich nicht auffiel. Und dann begann ich zu fahren. Einfach ohne das ich Lust darauf gehabt hätte. Jerry dachte einfach aus Langeweile, ich wusste das ich keinen anderen Weg sah, ihr ausdrucken dem Weg zu gehen. Es gelang mir fast! Am letzten Abend, als ich langsam den Spaß am Skifahren gefunden hatte,saßen Jerry und ich in einer Kneipe und quatschten, als sie reinkam. Ich hatte sie erst gereicht gesehen, bis sie plötzlich neben mir stand. "Emelie! Was machst du denn hier!", rief sie. Ich sah sie nicht an. Starrte in ein Glas und wünschte mir zu verschwinden. "Du, das mit deinen...", begann sie, doch ich sprang auf und verlies so schnell wie möglich den Raum. Seit dem habe ich nie wieder mit Jerry Urlaub in den Bergen gemacht- geschweige denn überhaupt in den Urlaub war gefahren. Schon etwas bescheuert, denke ich mir. Aber ich hatte damals echt Angst erkannt zu werden. Ich wollte vor meiner Vergangenheit einfach davonlaufen und das will ich eigentlich immer noch. Warum musste das un bedingt mir passieren??
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Make a wish
Teen FictionNach ihrer Flucht aus Deutschland baut sich Blou in Frankreich ein neues Leben auf, völlig frei von Sorgen. Leider muss sie aber feststellen, dass sich die Vergangenheit nicht so leicht abhängen lässt wie erhofft. Viel zu früh schickt man sie in di...