Typveränderung

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Video an und los❤️

Als Liz mich sieht kommt sie auf mich zu gestürmt und umarmt mich stürmisch- vielleicht ein vergeblicher Versuch mich aus meiner täglichen Morgenmuffellei zu reißen oder sie freut sich wirklich mich zu sehen. Ehrlich gesagt vermute ich ersteres.

„Wo bist du gestern noch gewesen", fragt sie freudig. Was nimmt dieses Mädchen eigentlich jeden Morgen um so gut gelaunt zu sein? Ehrlich, der Arzt, der diese Drogen verschreibt, dem würde ich auf einer Sänfte durch ganz Köln tragen.

„Zu Hause", brumme ich nur, schmeiße meine Tasche auf den Boden und versuche nicht den Rücken anzustarren, der mir viel zu bekannt ist. Liz nickt nur, ohne dass das fröhliche Lächeln von ihrem Gesicht verschwindet.

„Ey Em!", Ich fahre herum und sehe Leon auf uns zu laufen. Er scheint genauso schlecht drauf wie ich. „Ich glaub ich hab gestern mein Handy bei dir liegen gelassen." Den verwirrt- erschrockenen Blick von Liz ignoriere ich gekonnt.

„Ich weiß." Ich hatte es heute Morgen im Sitzsack liegen sehen und war zu faul gewesen es mitzunehmen.

„Würde es dir was ausmachen wenn ich eben bei dir vorbeifahren würde um es zu holen?" Er sieht mich fragend an und ich nicke.

„Ich komme mit." Juhu, wenigstens einmal ein Grund blau zu machen. Ich winke Liz nur kurz, bevor ich Leon aus dem Schulgebäude folge. Gut das ich keine Eltern hab, die jetzt Stress machen könnten. Höchstens mein Bruder, aber der hat heute ein wichtiges Vorstellungsgespräch an irgendeiner Uni.

Als ich vorschlage zu laufen stimmt Leon mir nur zu. Jetzt denkt nicht es ginge mir um frische Luft und Bewegung. Ich will nur Zeit schinden. Je länger wir brauchen, um so später müssen wir zurück. Ganz zufälligerweise haben wir aber dann plötzlich Hunger und entscheiden und kurzfristig noch einen ‚kleinen' Umweg zum Mecces zu machen. Als wir in der Schlange warten beobachte ich die Menschen, die mit uns auf Ihr Frühstücken warten, bis ich ein bekanntes Gesicht finde.

„Sam?" Als er seinen Namen hört sieht er sich verwirrt um und kommt dann lachend auf uns zu. „Was machst du hier?", frage ich ihn, nachdem er mich mit einer Umarmung begrüßt hatte.

„Ich denke das selbe wie ihr: Schwänzen." Auch er scheint den selben Arzt wie Liz zu haben, denn er grinst pausenlos über beide Ohren. Zu meiner Überraschung lädt Leon ihn ein, mit uns zukommen und er stimmt- natürlich glücklich- zu. Mit Pommes und Bürgern beladen machen wir uns auf den Weg zu mir nach Hause. Irgendwie schafft Sam es wirklich Leons und meine Stimmung so zu besser , das wir uns nach nicht mal fünf Minuten vor Lachen die Bäuche halten und wir Betrunkene durch die Gegend torkeln. Plötzlich bleibt Sam stehen und starrt durch das Schaufenster in einen relativ modernen Friseursalon.

„Alter, hast du vor hier festzuwachsen oder was?", fragt Leon ungeduldig. Meine Frage wäre eher gewesen, warum er da rein starrt, aber die tuts auch. Sam sieht auf, sieht mich an und richtet seinen Blick dann wieder ins Innere des Salons.

Ich weiß nicht, warum ich das jetzt sage und hab auch keinen blassen Schimmer wie es enden wird aber ich gebe mir einen Ruck und erkläre: „Na los, eine kleine Typveränderung tut doch jedem mal gut." Damit ziehe ich mit Schwung die Eingangstür auf und erkläre der Frau am Empfang, dass ich weder weiß, was ich will, noch einen Termin habe. Die junge Frau lacht nur amüsiert und führt mich zu einem Stuhl vor einem Spiegel. Sie lässt mich allein, nachdem sie mir versichert hat, dass gleich jemand käme. Mir fällt auf, das nicht wirklich viele Leute hier sitzen. Die Musik aus den kleinen Lautsprechern ist nicht so mein Geschmack und das Gelächter von zwei Frauen weiter hinten im Raum geht mir auf die Nerven. Leon und Sam stehen wahrscheinlich immer noch verdutzt vor dem Laden und warten darauf, dass ich lachend wieder rauskommen und erkläre, dass es nur ein Scherz war. Aber war es ein Scherz? Bevor ich mir diese Frage selbst beantworten kann kommt eine Frau, vielleicht Mitte zwanzig, auf mich zu und hält mir lächelnd die Hand hin.

„Gabi", stellt sie sich vor. Kennt ihr das, wenn ihr beim Friseur sitzt und jeder der Frisösen die unterschiedlichsten Frisuren haben? Hier ist es genau so. Die Empfangsdame hat in Gegensatz zu Gabi eine sehr langweilige Kurzhaar Frisur. Das grelle Grün der kinnlangen Haare beißt sich total mit dem roten Top und aus der wüst nach hinten gesteckten Strähne fallen einige einzelne Haare in ihr Gesicht. Aber sie scheint das überhaupt nicht zu stören.

„Emilie, aber nennen Sie mich einfach Blou", ich versuche ihr viel zu freundliches Lächeln zu erwidern und schüttle die Hand.

„Freut mich!", lacht sie und schiebt sich eine kleine Haarsträhne hinters Ohr. „Also Blou, was kann ich für dich tun?"

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Tach Jungs!

Und was glaubt ihr, was Blou/Emilie für eine Typveränderung bekommt? 😉

Danken fürs lesen!
Alles Liebe
~Karla

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