Ich gehe ins Badezimmer und werfe einen Blick aus dem Fenster, ein bisschen neugierig wer dort alles sitzt bin ich ja schon.
Ich sehe jeden, der gestern da war dort sitzen, außer Marlon. Er ist vermutlich noch mit seinem Date beschäftigt. Drei Jungen kann ich allerdings nicht zuordnen, ich glaube sie waren gestern nicht anwesend.Aus irgendeinem Grund packt mich der Mut und ich beschließe runter zu gehen, nachdem ich mir einen einfachen schwarzen jumpsuit angezogen hatte und zumindest meine dunklen Ränder unter den Augen abgedeckt habe. Es reicht ja schon, dass Joschkas bester Freund und Marlon mich gesehen hatten, als ich aussah wie ein Zombie in seiner schlimmsten Phase des Todes.
„Kann ich dir irgendwie helfen?" ,frage ich einen blonden Jungen in der Küche, der sich schnell als Markus, der Torwart entpuppt.
„Juli hat gesagt ich soll den Flaschenöffner holen aber ich finde ihn einfach nicht"
„Komisch, normalerweise ist er immer hier.." wie in einem Film greifen wir gleichzeitig nach dem Griff um die Schublade zu öffnen und unsere Hände berühren sich.
„Das war komisch" ,platzt es plötzlich aus mir heraus.
Markus lacht, „Und wie. Wie in so einem kitschigen Teenie Film. Hier ist übrigens der Flaschenöffner. Kommst du mit raus?"
Lächelnd nicke ich und gehe mit Markus zu den anderen auf die Terrasse.„Oh hey Frieda" sagt plötzlich der beste Freund meines Bruders. Wieso vergesse ich seinen komplizierten Namen nur ständig?
„Äh hey.."
„Raban"
„Ach ja, hey Raban und alle anderen" zur Begrüßung winke ich einmal in die Runde.
Mein Blick fällt auf die drei Jungs, die gestern nicht dabei waren. Den Erdbeerblonden Jungen erkenne ich von früher, die beiden schwarzhaarigen allerdings nicht.
„Das sind Fabi, Deniz und Jojo. Sie sind leider nicht oft dabei" beantwortet Juli mir meine unausgesprochene Frage.
„Okay, freut mich euch kennenzulernen" ,ich lächle den dreien zu, welche nur stumm zurück Lächeln und nervös auf ihrem Stuhl hin und her rutschen.
„Du kannst dich neben mich setzen"
„Oder neben mich!"
„Neben mir ist auch was frei" lallen die drei, mir vorher unbekannten, alle durcheinander. Erst jetzt fallen mir die ganzen Flaschen auf dem Tisch auf. Von Bier bis hin zu Schnaps haben sie wirklich alles und die drei müssen schon ordentlich was davon getrunken haben.
„Setz dich zu mir Schwesterherz, die drei sind betrunken nicht zurechnungsfähig" ,lacht Juli während ich mich auf den Stuhl zwischen ihm und der kleinsten fallen lasse.„Du kommst gerade rechtzeitig meine Liebe, wir wollten grade unseren beiden Kleinsten hier" ,Joschka zeigt auf Klette und Nerv, „Ihren aller ersten Shot servieren" verwundert schaue ich die beiden an.
„Genau! Ich werde nämlich bald fünfzehn!"
„Du wirst nächstes Jahr fünfzehn du Idiot" ,lacht Klette ihn nun an, was er nur mit einem finsteren Blick beantwortet.
„Und ich durfte mit fünfzehn nichtmal auf den achtzehnten Geburtstag meines Bruders kommen" ,schmolle ich in Julis Richtung, welcher nur lacht „Tja Schwesterherz, wäre Maxi dein Bruder würde dein Leben vielleicht auch so aussehen wie Nervs aber ich bin ein verantwortungsvoller großer Bruder!"
„Ganz bestimmt" ,lacht nun auch der große brünette Junge, welcher neben dem Anführer sitzt und gerade seine Zigarette in den Aschenbecher wirft. Na wenigstens einer, der darauf achtet alles ordentlich zu hinterlassen.„Komm schon Frieda, du trinkst auch einen mit" ,sagt Juli während er mir das Shotglas in die Hand drückt. Während wir das Zeug runterkippen verzieht keiner eine Miene außer die beiden Kleinsten. Es brennt höllisch aber ich bin daran gewöhnt. Ich und Lynn waren bis vor kurzem jedes Wochenende mit Dominik und seinen Freunden feiern.
„Das ist abartig, wie kann man sowas freiwillig trinken?!" Nerv scheint es besonders ekelig gefunden zu haben, denn nach diesem Satz rennt er in die Küche und holt sich ein Glas Wasser.
„Also ich finds cool" ,lacht Klette.„Wir spielen jetzt ein Trinkspiel Leute!" ,lallt Fabi in lautstarkem Ton.
Nachdem er es geschafft hat alle davon zu überzeugen, wie lustig es doch werden würde, holt Juli eine leere Flasche, welche nach der ersten Drehung auf Raban zeigt.
„Raban, trink einen oder knutsch meinen Bruder" Joschka und Raban verziehen beide angewidert das Gesicht, obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass zwischen den beiden irgendwann mal etwas laufen wird. Sie hocken doch ständig aufeinander.
Raban kippt sich also einen Shot und dreht die Flasche, welche auf den Anführer zeigt.
„Leon, entweder du ziehst dich aus oder trinkst einen" ,kichert Raban.
„Leute wollen wir nicht lieber Wahrheit, Pflicht oder Shot spielen? Das macht viel mehr Spaß, außerdem fallen mir da bessere Fragen ein" ,meldet sich das Mädchen, welches nicht Klette ist.
Trotz dass alle einverstanden sind erfüllt Leon seine Aufgabe und zieht sein Sweatshirt aus. Mein Blick bleibt bei dem Anblick kurz an seinem Oberkörper kleben, er sieht verdammt gut aus.
Als Juli mich durch ein unauffälliges schnipsen aus meinen Gedanken reißt, bin ich froh dass niemand außer vermutlich er gemerkt hat, wie ich Leon gerade angestarrt habe.
Der Anführer dreht die Flasche und sie zeigt auf mich. Mir schießt sofort das Blut in meine Wangen und ich laufe rot an.
„Also kleine Reik, Wahrheit oder Pflicht?" ,fragt er. Seine Augen funkeln dabei und ich kann nicht aufhören hinein zu sehen.
Hat er mich gerade ‚kleine Reik' genannt?
„Erstens habe ich einen Namen, nämlich Frieda und zweitens Wahrheit"
Seine Mundwinkel zucken leicht, bevor er seine Frage ausspricht.
„Bist du noch Jungfrau?"
Hat er mich das gerade wirklich gefragt? Ich kann doch jetzt nicht vor meinen Brüdern eine Antwort darauf geben.
„Ich nehm den Shot" sage ich lachend, während ich das Glas entgegen nehme, welches Raban mir befüllt hat, weil er sich wohl schon dachte, dass ich darauf keine Antwort geben werde.Als ich die Flasche drehe zeigt sie auf die kleinste, welche ich verschone und ihr eine einfache Frage stelle, da sie ja sowieso ohne Alkohol mit spielt.
„Ich muss aufs Klo, spielt ruhig ohne mich weiter" ich gehe zur Terrassentür und laufe mit schnellen aber vorsichtigen Schritten zum Badezimmer.
Ich werfe einen Blick in den Spiegel und merke, dass ich komplett verwirrt aussehe, was ich allerdings auch bin.In der Küche treffe ich auf Deniz, welcher sich gerade ein Glas mit Wasser befüllt.
„Du bist wirklich atemberaubend schön, wie kannst du mit Juli und Joschka verwandt sein?" lallt er. Er muss wirklich sehr betrunken sein.
„Tja, hab halt die besseren Gene abbekommen" ,lache ich und verschwinde wieder auf der Terrasse, damit die Situation nicht unangenehm endet.Wir spielen noch lange weiter und sind jetzt mittlerweile alle schon ganz gut dabei.
Als Raban die Flasche dreht, zeigt sie erneut auf mich und diesmal habe ich mir genug Mut angetrunken um Pflicht zu wühlen.
„Uhhh meine kleine Schwester ist mutig" ,lacht Juli auch schon ziemlich betrunken.
„Alsooo" Raban, scheint auch schon total voll zu sein, denn er braucht echt lange zum überlegen.
„Küssen! Du musst jemanden küssen!" ,fährt er fort.
„Und wen?" ,frage ich belustigt. Egal, wer es sein wird, ich werde ihn küssen. Ich habe gerade Lust drauf und falls es schlimm wird, schiebe ich es morgen einfach auf den Alkohol.
„Markus!" ,schreit Raban schon beinahe.
Der blonde Junge gegenüber von ihm verdreht seine Augen, „Raban du weißt, dass ich eine Freundin habe".
„Ach ja, da war ja was. Wann kommt sie eigentlich mal wieder mit? Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen und mag sie echt gerne. Es war immer lustig mit ihr, wisst ihr noch als-" mein Zwillingsbruder hält Raban den Mund zu, woraufhin alle erleichtert aufatmen.
„Ja wen muss sie denn jetzt küssen?" ,fragen Nerv und Klette gleichzeitig.
„Ey! Du hast meinen Satz geklaut!" ,ruft Nerv, während er sich zum abhauen bereit macht, da Klette schon aufgestanden ist um ihn zu attackieren.
„Dann küss halt Leon, meine Güte. Nichtmal in Erinnerungen schwelgen darf man hier" ,motzt der kleine rothaarige sofort, als Joschka seine Hand entfernt hat.Ja Leuteee, es wird spannend😅
Ich weiß nicht, was ich groß sagen soll außer dass ich dieses und die nachfolgenden Kapitel ziemlich lustig finde🤭
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Die Tränen, die du trocknetest. | dwk
FanfictionFrieda Josephine Reik. Sie führt ein nahezu perfektes Leben, etwas wovon andere nur träumen können. Sie sieht gut aus, hat zwei Brüder, eine liebende Mutter, eine beste Freundin und einen Freund, welchen sie über alles liebt. Für sie könnte ihr Le...