Vor der Halle treffen wir auf Marlon, welcher uns anscheinend beim dekorieren helfen will.
Er hat sogar die Einkäufe aus Elenas Keller mitgebracht, ein wahrer Gentleman.
Aus seinem Auto steigt allerdings nicht nur er, sondern auch noch sein Bruder.
Leon fallen beinahe die Augen aus, als er seinen Blick zu mir wendet.
„Alter, was ist denn bei dir los?" ,fragt er ungläubig und reibt sich noch einmal die Augen.
Marlon verpasst ihm einen Schlag auf den Oberarm, „Leon du bist so ein Arsch".
Fragend schaut er uns drei an doch wir betreten ohne ein weiteres Wort mit ihm zu wechseln die Halle.„Kannst du die drei Flaschen bitte noch hinten in die Kühlung stellen und die Gästeliste vorne auf den Tisch legen?" Ich weiß, dass Elena es auch selbst tun würde und mich nur fragt, weil sie gerade auf einer Leiter steht und eine Girlande an der Decke befestigt.
Ich schnappe mir die drei Flaschen, eine Links, eine rechts und eine unter dem Arm geklemmt und mache mich auf den Weg in die Küche, wo der große Kühlschrank steht.
„Brünett war schöner" Fast lasse ich die Flaschen vor Schreck fallen, als ich Leon an den Kühlschrank gelehnt stehen sehe.
„Gut, dass sich niemand für deine Meinung interessiert"
Ich will gerade die Tür des Kühlschranks öffnen doch Leon stellt sich davor.
„Was ist nur los mit dir Frieda.." er ist mir plötzlich wieder so nah und seine Stimme so leise, dass nur ich sie hören kann.
„Leon du verwirrst mich, das mit uns muss aufhören!"
„Du bist süß, wenn du versuchst sauer zu sein und so zu tun, als würde dir das gerade nicht gefallen"
Wieso ist er so verdammt attraktiv und wieso will ich ihn gerade am liebsten einfach nur küssen?
„Möchtest du immer noch, dass es aufhört? Wenn ja sag es und ich gehe" sein Lächeln verrät mir, dass er ganz genau weiß, dass ich es ihm nicht sagen kann. Ich will dass es aufhört aber andererseits will ich auch, dass er mir genau hier und jetzt die Klamotten vom Leib reißt und ich nicht mehr laufen kann, wenn er mit mir fertig ist.
„Bekomme ich heute noch eine Antwort?"
Er legt seine Hände auf meiner Taille ab und zieht mich noch näher zu sich, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüre.
„Leon wenn du nicht damit aufhörst garantiere ich für nichts" meine Stimme ist durch die Nervosität, die Leon mir verleiht so zart und leise, dass ich mich selbst kaum verstehe.
„Ich dachte du bist sauer auf mich?"
„Ja verdammt ich bin sauer aber bitte küss mich einfach"
Gesagt, getan. Schon liegen seine perfekten Lippen auf meinen, mal wieder. Dieser Junge ist wie ein verdammter Fluch, ich kann einfach nicht damit aufhören. Seine Art wie er mit mir umgeht sollte mir eigentlich zeigen, dass es falsch ist was wir tun aber es ist genau diese Art, die mich so zu ihm hinzieht.
Jedes Mal wenn er mich berührt schmelze ich in seinen Händen und meine Beine werden wie Wackelpudding, sodass ich nicht davor weg laufen kann.Marlons räuspern unterbricht uns und ich schrecke schnell von Leon zurück.
„Wenn du nicht willst, dass Elena dir den Kopf abreißt solltest du deine Haare richten und zu ihr gehen" ,sagt er lächelnd.
Ich lasse die Flaschen, wegen denen ich eigentlich in die Küche gekommen bin genau dort stehen, wo ich sie abgestellt habe, versuche meine zerzausten Haare mit meinen Fingern zu glätten und gehe zurück zu Elena.Es dauert noch eine weitere Stunde, bis wir alles so dekoriert haben, wie Elena es für perfekt hält. Sie gibt sich wirklich große Mühe für Klette und man merkt wirklich, wie wichtig es ihr ist, dass am Montag alles perfekt läuft.
„So Ladys, fehlt noch etwas oder habe ich Feierabend?" ,fragt Marlon grinsend, weshalb er sofort einen Schlag auf den Oberarm von seiner Freundin kassiert.
Lachend zieht er sie an sich und drückt ihr einen kurzen aber liebevollen Kuss auf die Lippen.
„Ich finde es perfekt so, Klette wird sich freuen!" Elena scheint überglücklich mit der ganzen Sache zu sein.„Ach übrigens, das vorhin war ein Witz. Rot sieht toll aus" mit den Worten steigt Leon in Marlons Auto und sie fahren davon.
„Frieda ich kann es nicht fassen, dass ihr es wieder getan habt!" ,sagt Elena empört als wir wieder in ihrem Auto sitzen.
„Was? Woher-"
„Schau mal in den Spiegel und frag mich das dann noch einmal"
Ich klappe die Sonnenblende runter und schaue in den dort eingebauten Spiegel. Das Glätten mit meinen Fingern hat genauso viel gebracht, wie meine Versprechen mich von Leon fernzuhalten.
Zerzauste Haare, verschmierter Lipgloss und ein verrutschtes Oberteil, wie konnte ich das nicht merken?
„Du lernst es auch wirklich nie, kann das sein?"
„Ich kann einfach nicht, dieser Junge verdreht mir immer und immer wieder den Kopf, glaub es mir!"
Lachend schüttelt sie ihren Kopf und fährt vom Parkplatz runter.„Gehst du eigentlich auch auf unsere Schule? Ich habe dich dort noch nie gesehen" Elena unterbricht die Stille, die im Auto herrscht.
„Ja, ich wusste gar nicht, dass du auch dort bist. In welche Klasse gehst du?"
„Zwölf, nach den Ferien Dreizehn und du?"
„Ich und Joschka kommen nach den Ferien in die Elfte. Ist die Oberstufe sehr schwer?"
„Ohne dir Angst zu machen, die Elfte war die schwerste. Danach ging es total, du musst dich nur dadurch kämpfen"
„Hoffentlich kriege ich das-"
Das Klingeln meines Handys unterbricht mich in meinem Satz. Ohne darauf zu achten, wer mich gerade anruft drücke ich auf den grünen Button und halte es mir ans Ohr.
„Hallo?"
„Hey Frieda"
„Markus?"
„Ja?"
„Ja, was gibts? Du hast doch angerufen"
„Ach so ja, stimmt. Ich habe vorhin versucht mit Jacky zu reden aber sie will mir einfach nicht zuhören, kannst du es bitte versuchen?"
„Was versuchen Markus?"
„Du sollst mit ihr reden und ihr alles erklären Frieda, bitte. Ich halte es langsam nicht mehr ohne sie aus man.."
Die Verzweiflung übernimmt ihn und ich höre ein leises Schluchzen vom anderen Ende der Leitung.
„Ich mache das, schick mir ihre Adresse"
„Du bist die beste, danke" und aufgelegt.
Elena schaut mich fragend an aber hat scheinbar verstanden, um wen es geht.
Ich sage ihr die Adresse, die Markus mir geschickt hat und sie fährt los.„Was, wenn sie mich hasst und nicht mit mir reden will?"
„Frieda sie wird dich nicht hassen. Was kannst du denn dafür, dass Markus dich anschaut als wenn er dich morgen zum Altar trägt?"
Augenrollend schlage ich meinen Kopf leicht vor Verzweiflung gegen die Fensterscheibe.
„Elena du bist gerade keine große Hilfe!" ,jammere ich.
„Das war ein Witz, sie wird dich nicht hassen. Glaub mir einfach"
„Wenn du das sagst"
Als wir in ihre Straße einbiegen werden meine Knie weich und ich habe das Gefühl aus dem Auto zu stolpern, als ich aussteige.
„Soll ich auf dich warten?" ,fragt Elena.
„Ach nein, ich laufe später nach Hause. Das sind nur zwei Straßen"
„Gut, pass aber auf dich auf und schreib mir, wenn du zuhause angekommen bist, sonst rufe ich Joschka an"
„Wenn du ihn anrufst ist das einzige was du bekommst, eine Standpauke wegen meinen Haaren und einen Spruch wegen deinen hinterher gedrückt"
„Dann rufe ich eben Juli an"
„Ja Mama, ist ja gut!"
Lachend verabschieden wir uns voneinander und ich betätige die Klingel, an Jackys Haus.Dieses Kapitel ist mir irgendwie unfassbar schwer gefallen und ich hoffe wirklich, dass es euch trotzdem einigermaßen gefällt❣️
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Die Tränen, die du trocknetest. | dwk
Hayran KurguFrieda Josephine Reik. Sie führt ein nahezu perfektes Leben, etwas wovon andere nur träumen können. Sie sieht gut aus, hat zwei Brüder, eine liebende Mutter, eine beste Freundin und einen Freund, welchen sie über alles liebt. Für sie könnte ihr Le...