Kapitel 18

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„Na gut, wir machen es so. Du gibst mir Tipps und ich rate Okay?"
Klette nickt begeistert.
„Er ist älter als ich!"
„Er ist von den Kerlen, richtig?"
„Genau"
„Na dann können wir ja nur einen ausschließen: Nerv"
„Genau. Er ist groß, aber nicht der größte von allen"
„Dann kann Maxi auch ausgeschlossen werden, Marvin auch oder? Sie sind ungefähr gleich groß"
„Marlon, aber ja. Beide raus"
„Gut. Nächster Tipp?"
„Er hat dunkle Haare"
„Dann fallen Markus, Juli und Raban auch raus. Warte was, du stehst auf Leon?!"
„Shhh, nicht so laut, nicht dass noch jemand deine falschen Vermutungen mitbekommt und denkt, ich würde auf dieses arrogante Arschloch stehen" lacht sie.
„Aber wer denn sonst? Wir haben alle anderen ausgeschlossen"
„Mein Gott Frieda, es ist Joschka!" schon hält sie sich mit ihren Händen den Mund zu, als würde sie bereuen, dass sie es gesagt hat.
„Unser Joschka? Mein Bruder Joschka? Joschka die siebte.." Klette unterbricht mich.
„Kavallerie. Ganz genau, Frieda und ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte"
„Das ist ja richtig süß!" meine Stimme wird Liter und quietschend weil ich mich so freue.
„Du bist nicht sauer? So gar nicht?"
„Nein, wieso sollte ich?"
„Es ist dein Bruder"
„Genau deswegen freue ich mich ja so. Ich werde alles tun um euch zusammen zu bringen, das wäre sooo süß!"
„Frieda beruhig dich. Ich bin doch viel zu jung für ihn"
„Du bist vierzehn und er sechzehn. Wann wirst du fünfzehn?"
„Nächste Woche"
„Na siehst du, das geht doch"
„Aber ihr werdet doch nächsten Monat schon siebzehn"
„Klette es sind zwei Jahre, das ist völlig normal. In ein paar Jahren interessiert sich niemand mehr für diesen Unterschied"
Sie will gerade antworten, doch wird davon unterbrochen, dass mein Zwillingsbruder die Tür aufreißt und mit zwei Mädchen, Marlons Freundin und Vanessa, im Türrahmen steht.

„Joschka! Wir hätten nackt sein können, Klopf gefälligst das nächste Mal!" ,rufe ich empört.
„Tut mir leid. Ich wollte nur fragen, ob die beiden hier euch Gesellschaft leisten können während ihr euch fertig macht.
„Klar, kommt rein"
Joschka schließt die Tür und verschwindet nach unten, sein Getrampel auf den Treppen würde man aus sieben Kilometern Entfernung hören.

„Musst du denn ab jetzt immer dabei sein?" ,wendet Klette sich an ihre große Schwester, „Das war doch bei den Wölfen schon so".
„Tut mir leid, wenn es dich stört kann ich auch wieder gehen.." man merkt sofort die Unsicherheit in ihrer Stimme, doch Klette beginnt zu lachen.
„Das war doch nur ein Witz. Ich hoffe das mit dir und Marlon endet besser als das davor, du weißt schon was ich meine" ,sagt die jüngste aus der Runde.
„Ja ich weiß.." ,antwortet ihre Schwester sehr nachdenklich.
„Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht" ,mischt Vanessa sich ein und ich stimme ihr zu, „Mich allerdings auch".
„Ich kann es ja erzählen wenn ihr wollt" ,sagt Klette.
„Ja gerne aber nur, wenn du jetzt endlich stillhältst sonst steche ich dir mit den Pinseln gleich die Augen aus" ,ermahne ich sie lachend.
„Gut, also ich war Mitglied bei den Wölfen. Meine liebe Schwester war neugierig darauf, mit wem ich so unterwegs war also nahm ich sie mit. Sie lernte den Bruder unseres Anführers kennen, Vanessa du wirst dich vielleicht noch an Jaromir erinnern. Auf jeden Fall verliebte sie sich in ihn und trat ebenfalls den Wölfen bei. Sie waren ein schönes Paar, bis dann Horizon dieses Miststück kam und alles zerstörte"
In der Zeit, in der Klette die Geschichte zu Ende erzählt, glätte ich ihr ihre Haare und als ich fertig bin, sieht sie wunderschön aus.
Ich leihe ihr noch einen weißen Jumpsuit von mir, in welchem sie aussieht wie eine kleine Prinzessin.

Als auch ich die letzte Locke in meine Haare gedreht habe, gehen wir runter zu den anderen.
Sie haben wirklich alles perfekt vorbereitet uns als sie uns entdecken, kommen sie aus dem Staunen nicht mehr raus.
Vor allem Raban, Nerv und Joschka fallen bei Klettes Anblick fast die Augen aus dem Kopf.
„Starren ist unfreundlich Jungs, egal wie gut sie aussieht" ,sage ich grinsend zu den dreien.
Peinlich berührt schauen sie weg und verschwinden in der Küche.
„Du siehst aber auch nicht schlecht aus Frieda" ,sagt Leon ebenfalls grinsend.
„Danke, du aber" alle beginnen zu lachen und mit diesen Worten verschwinde ich in den Garten, wo ich Markus und ein Mädchen erblicke, welches sich gerade unser Baumhaus Camelot anschaut.
„Sieht cool aus, oder?" ,sage ich während ich auf die beiden zugehe.
„Total. Oh, entschuldige ich bin Jacqueline aber du kannst mich ruhig Jacky nennen" ,antwortet sie.
„Frieda, freut mich" ,lächelnd aber immer noch verwirrt schaue ich zu Markus rüber, welcher meine unausgesprochene Frage sofort versteht und beantwortet.
„Sie ist meine Freundin, Juli sagte es wäre okay wenn ich sie mitbringe"
„Ah okay cool, klar kein Ding. Habt ihr sie bei der Vorbereitung in Camelot auch eingeplant oder muss ich das mal wieder machen?"
„Ich habe ihr gerade noch einen Platz reserviert" ,sagt der blonde lachend.

Eine halbe Stunde später sitzen wir alle am Tisch auf der Terrasse.
„Joschka können wir Platz tauschen? Ich will neben Juli sitzen" ,frage ich meinen Zwillingsbruder und sehe aus dem Augenwinkel wie Klette neben mir zu grinsen anfängt.
„Aber ich will nicht neben Nerv sitzen, der piekst mir immer in meine Seiten" ,jammert er zurück.
„Joschka Reik, Aufstehen und Platz tauschen. Jetzt."
Wie auf Knopfdruck steht er auf und wechselt mit mir den Platz, Klette kommt aus dem Grinsen nicht mehr raus.

„Shoooots, Shots für alleeee!" ,brüllt Marlon lachend und kommt mit einem Tablett voller Shotgläser auf uns zu. Klette wirft ihrer großen Schwester einen fragenden Blick zu. Als sie nickt gibt Marlon Klette ebenfalls einen Shot in die Hand.
„Auf Frieda, die es geschafft hat unseren Teufelstopf zu retten" ,sagt Marlon fröhlich in die Runde.
„Und auf Papa, dass er uns dabei hilft" ,fügt Leon hinzu.
„Auf uns alle, weil wir zusammenhalten werden und das so schnell wie möglich abarbeiten werden" ,hänge ich noch den Satz.
Alle stoßen an und kippen dann gleichzeitig die Shots runter. Die einzigen, die keinen mit trinken sind Nerv und Markus' Freundin.

„Joschka und ich haben uns ein neues Trinkspiel einfallen lassen. Habt ihr Lust?" ,fragt Raban aufgeregt in die Runde.
Obwohl Trinkspiele immer den Tod bedeuten und wir letztens zwei kotzende Jungs hatten, stimmen trotzdem alle ein.
„Also, als erstes wird eine Kategorie bestimmt, zum Beispiel Tiere. Die erste Person sagt irgendein beliebiges Tier, die Person danach muss eins sagen, was mit dem letzten Buchstaben des vorherigen anfängt und immer so weiter. Wer ein Tier doppelt nennt oder länger als zehn Sekunden überlegt, muss einen Shot trinken. Seid ihr dabei?"
Alle stimmen Raban zu und Nerv, welcher ohne Alkohol mit spielt beginnt.
Klette spielt ebenfalls ohne Alkohol mit, da ihre große Schwester meinte, sie soll ihr erstes Mal betrunken sein für ihren Geburtstag nächste Woche aufbewahren. Irgendwie finde ich die Idee süß.

Nach mehreren Runden sind alle, bis auf Nerv, Klette und Jacky, ein wenig betrunken.
Maxi hat sich auch mit dem Trinken ein wenig zurück gehalten, weshalb er wahrscheinlich der nüchternste von denen ist, die getrunken haben.

„Ich hole mir Wasser, bin sofort wieder da" ,sage ich als ich aufstehe. Juli muss mich festhalten, damit ich nicht wieder sofort auf den Stuhl zurück falle, allerdings fange ich mich schnell wieder und steuere dann auf die Küche zu, wo ich mir ein Glas Wasser eingieße und auf der Arbeitsplatte abstütze.

„Na Mini Reik" ,Leons Stimme ertönt aus dem Flur, er scheint aus dem Badezimmer zu kommen.
„Hey Leon"
„War das vorhin ernst gemeint?"
„Was?"
„Du hast gesagt, dass ich nicht gut aussehe. Meintest du das ernst?"
„Natürlich nicht, hast du dich mal angesehen? Grau steht dir" ,ich deute auf seine Jogginghose.
„Danke, aber weißt du was?"
„Nein, was?"
Er kommt näher auf mich zu und zieht mich an meinen Hüften zu sich.
„Meins war aber ernst gemeint. Du siehst verdammt gut aus"

Ich habe mich jetzt einfach spontan dazu entschieden das heute noch hochzuladen.
Außerdem habe ich überlegt, bald vielleicht mal eine Lesenacht zu machen, was haltet ihr davon?🥰

Die Tränen, die du trocknetest. | dwkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt