Kapitel 59

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Es ist eine Woche her seit meine Mutter und Joachim uns mitgeteilt haben, dass sie heiraten werden. Jetzt gerade sitzen wir mit fast allen unseren Freunden im Reisebus, sie wollen nämlich auf keinen Fall in Grünwald heiraten. Weshalb auch immer haben sie sich für Dänemark entschieden und genau dahin fahren wir jetzt. Bis auf Fabi, Deniz und Vanessa sind alle schon mit dabei, die drei kommen morgen am Tag der Hochzeit nach.
„Wann sind wir denn endlich da?" ,quengelt Nerv, welcher gerade dabei ist eine schlafende Klette und meinen ebenfalls schlafenden Bruder zu wecken.
„Nicht mehr lange Nerv, da vorne siehst du schon das Schild unseres Hotels" ,beruhigt Joachim den jüngsten.
Nachdem wir unsere Schlüssel an der Rezeption abgeholt haben verschwindet jeder in sein Zimmer um sich erstmal ein wenig frisch zu machen, denn wir wollten alle zusammen gleich ein wenig die Gegend erkunden.
Dafür, dass ich ein Einzelzimmer habe ist mein Bett ganz schön riesig. Leon teilt sich sein Zimmer mit seiner Freundin, welche gleich von ihrem Vater hergefahren wird, Juli teilt es sich ebenfalls mit seiner Freundin, mit der ich noch nie ein Wort gewechselt habe, weil Juli es ihr scheinbar verboten hat.
Marlon und Elena schlafen genauso wie Klette und Joschka und Jacky und Markus in einem Zimmer.
Maxi muss leiden und sich ein Zimmer mit Nerv teilen, da Nervs Mutter ihn sonst nicht mitkommen lassen hätte, während Raban sich das Zimmer mit Jojo teilt.
Nachdem ich mich umgezogen und etwas frisch gemacht habe steht auch schon Maxi vor der Tür um mich abzuholen.
„Bereit?" ,fragt er.
„Was machen wir denn?"
„Ach die anderen meinten sie haben Lust spazieren zu gehen"
„Gerne"
Ich schnappe mir noch die Zimmerkarte und verlasse zusammen mit Maxi das Hotel. 
Vor dem Hotel stehen alle unsere Freunde und schauen auf den schwarzen Mercedes, welcher gerade zum stehen kommt.
Die Tür öffnet sich und Leons Freundin steigt aus. Sie begrüßt alle mit einem Lächeln, winkt dem Fahrer des Autos noch einmal zu bevor er fährt und sie mit ihrem Gepäck dort stehen lässt.
Leon will ihr helfen doch ich komme ihm zuvor.
„Komm ich helfe dir das nach oben zu bringen" ,sage ich und sie nickt.
„Es tut mir leid wegen dem einen Abend" ,beginne ich als wir in ihrem Hotelzimmer stehen, „Ich wollte nicht so fies sein.."
„Ist schon gut. Ich verstehe das" ,antwortet sie lächelnd. Sie ist ein liebes Mädchen und gut für Leon. Außerdem unfassbar schön.
Der Spaziergang mit den anderen ist wirklich schön doch als Maxi stehen bleibt und mir ein Zeichen zum weiterlaufen gibt weiß ich, was gleich passieren wird.
Als ich nach zwanzig Minuten dann eine Hand auf meiner Schulter spüre bestätigt sich mein Verdacht. Ich drehe mich um und schaue in die Augen meines Bruders, meines großen Bruders.
Die anderen verstehen und laufen zurück zum Hotel, während Maxi auf einer Bank in der Nähe sitzen bleibt, falls das ausarten sollte.
„Wir müssen reden" ,beginnt Juli.
„Ja, das müssen wir" ,antworte ich.
„Es tut mir unfassbar leid Frieda wirklich, ich wollte nicht dass es so ausartet, ich wollte dich nur schützen"
„Vor was schützen?"
„Vor dir selbst. Ich weiß zu was du früher in der Lage warst, ich hatte Angst dass du es immer noch bist und ich meine kleine Schwester verliere.." seine Augen füllen sich mit Tränen und ich kann nicht anders als ihn zu umarmen.
„Du wirst mich nicht verlieren Juli, niemals. Das verspreche ich dir" ,flüstere ich und ich spüre wie seine Atmung sich wieder beruhigt.
„Weißt du noch was ich vor ein paar Wochen in der Küche gesagt habe? Das mit Leon, dass ich wusste er würde sich nicht verlieben und ich deswegen ein Problem habe wenn du mit Maxi schläfst?" ,fragt er.
„Ja, was meintest du damit eigentlich?"
„Ich habe mir Sorgen gemacht. Um dich und um Maxi, Melina hat sein Herz gebrochen und wenn er liebt, dann liebt er richtig. Ich hatte Angst, dass du vielleicht nicht mit so viel Liebe umgehen kannst oder zu kalt zu ihm bist und er dann wieder verletzt ist..andererseits hatte ich Angst, dass er dir in irgendeiner Weise dein Herz bricht.." ,gibt er zu. Dieser ehrliche Juli gefällt mir.
„Ach so.."
„Aber weißt du was?" ,fragt er nun.
„Was?"
„Ihr wisst es noch nicht aber ihr beide gehört zusammen"
Ich glaube ich traue meinen Ohren nicht.
„Wie kommst du denn auf sowas?"
„Ich merke das. Eure Blicke verraten alles Schwesterherz"
Mit diesem Satz dreht er sich um und lässt mich mit Maxi, welcher immer noch entfernt auf der Bank sitzt alleine.

„Danke, wirklich" ,sage ich zu Maxi als wir uns auf das Bett in meinem Hotelzimmer fallen lassen.
„Wofür?"
„Dass du mit Juli geredet hast, wirklich vielen Dank" ,antworte ich.
„Das war das mindeste was ich tun konnte" er lächelt und zieht mich zufrieden in seine Arme. Der Ort, an dem ich mich momentan am wohlsten fühle.
„Wie geht es dir?" ,fragt er plötzlich.
„Mir geht es gut Maxi und dir?"
„Dir geht es gut? Wirklich richtig gut?" ,fragt er.
„Ja, ich habe alles was ich brauche. Meine Mutter ist glücklich und wird morgen heiraten, ich habe jeden Streit und jedes Problem geklärt, mit Juli, mit Jacky, sogar mit Leons Freundin" ,antworte ich stolz.
„Du hast recht. Es ist schön, dass es dir gut geht"
„Und wie geht es dir Maxi?"
„Mir geht es auch gut, ich habe ebenfalls fast alles was ich brauche.." er scheint über irgendwas nachzudenken.
„Fast?" ,frage ich und spüre in der nächsten Sekunde seine Lippen auf meinen.
Ich bin überrascht aber merke, wie warm mir plötzlich wird. Das ist genau das, was ich wollte aber nicht wusste, wie sehr ich es brauche.
Er küsst verdammt gut, seine Hände an meiner Taille fühlen sich ebenfalls gut an und ich will nie wieder etwas anderes spüren.
Unsere Küsse werden immer intensiver, wir beide scheinen ein Verlangen nach mehr zu haben.
Er zieht mich noch näher zu sich, lässt seine Hände meinen Körper erkunden und streift mir schlussendlich meine Klamotten vom Körper.
„Weißt du, dass du verdammt schön bist?" ,haucht er.
Ich sage nichts, schaue einfach nur in seine Augen und verfalle ihm noch mehr als sowieso schon.
„Gib mir eine Antwort"
Ich schaue ihn fragend an.
„Weißt du, dass du verdammt schön bist?" ,wiederholt er noch einmal.
Ich schüttele den Kopf, „nein.." obwohl ich immer so tue, als würde ich mich selbst lieben, tue ich eigentlich das komplette Gegenteil und Maxi ist bisher der erste, der davon erfährt.
„Dann zeige ich dir jetzt, wie schön du bist" 
Mit diesen Worten entledigt er auch sich seiner Kleidung und lässt mich ein Gefühl spüren, welches ich definitiv vermisst habe. 
Meine Atmung wird schneller und ich schaue ihn flehend an, damit er auch nicht nur daran denkt aufzuhören.
„Würde ich das hier mit dir machen, wenn du nicht verdammt schön wärst?"
Ich schüttele den Kopf.
„Würde ich das hier mit dir machen, wenn du nicht unglaublich sexy wärst?"
Ich schüttele erneut den Kopf.
„Würde ich das hier mit dir machen, wenn du mich nicht unfassbar anziehen würdest?"
„Nein Maxi, würdest du nicht"
Zufrieden lächelt er, „Also weißt du jetzt endlich wie gut du aussiehst?"
„Ja verdammt und jetzt halt den Mund und küss mich!"
Er geht meiner Aufforderung nach und küsst mich, während er mich immer noch etwas fühlen lässt, was vor ihm niemand geschafft hat. Nicht einmal Leon war so gut, das muss schon was heißen.
Mindestens zwei Stunden und drei Orgasmen später fallen wir erschöpft aber zufrieden in das Bett.
Maxi sieht mich an und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
„Jetzt habe ich alles, was ich wollte" ,haucht er.

Mittlerweile scheint doch alles gut zu werden. Alle Unstimmigkeiten sind geklärt und Maxi und Frieda scheinen auch zu einander gefunden haben..👀

Die Tränen, die du trocknetest. | dwkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt