Kapitel 17

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„Na los sag schon Klette, wer ist es?"
„Frieda das ist nicht so einfach, du könntest sauer werden.."
„Klette du machst mir Angst, jetzt sag es mir"
„Dann versprich mir, dass du nicht sauer sein wirst"
„Ich verspreche dir, dass ich nicht sauer sein werde!"
Ich bin ein wenig verwirrt, in wen ist sie bitte verliebt, dass ich sauer sein könnte? Was soll das Ganze mit mir zutun haben?
„Okay ich sage es jetzt einfach gerade heraus. Es ist.."
Das Klopfen an der Tür unterbricht sie mitten im Satz
„Herein" ,rufe ich augenrollend, woraufhin mein großer Bruder eintritt.
„Juli, was willst du?"
„Oh tut mir leid, dass ich zu meiner Schwester will. Nächstes mal buche ich vorher einen Termin"
„Du bist ein Arsch. Jetzt sag, was du hier wolltest"
„Ich wollte dich fragen ob du mit einkaufen möchtest. Maxi und Markus ist der Tank ausgegangen. Sie stecken fest und müssen jetzt erstmal abgeschleppt werden, das übernimmt Joachim"
Na toll, sowas kann auch wirklich nur Maxi passieren.
„Aber Klette und ich wollten uns fertig machen!" ,sage ich empört und schaue zu der jüngeren neben mir.
„Dafür habt ihr nach dem Einkauf noch Zeit, wir müssen doch eh noch alles aufbauen. In der Zeit schminkt ihr euch dann okay? Bitte Frieda, ich will nie wieder mit Nerv, Joschka oder Raban einkaufen gehen" mein Bruder quengelt wie ein kleines Kind, da kann ich gar nicht nein sagen.
„Na gut aber was ist mit Klette?"
„Klette kann hier bei Joschka, Nerv und Raban bleiben. Wir sind ja nicht lange weg"
Ich schaue die jüngere fragend an, welche nur leicht lächelnd nickt.

„Darf ich dich etwas fragen, Schwesterherz?" ,fragt Juli, während er den Motor seines Autos startet.
„Klar"
„Was ist das zwischen dir und Leon?"
„Wenn ich das wüsste Juli..ich habe keine Ahnung was das ist. Ich weiß, dass wir so nicht weiter machen können, vor allem wegen Mama und Joachim, weißt du?"
„Ja Frieda ich weiß was du meinst aber Mama würde auch wollen, dass du glücklich bist. Außerdem, ist doch nichts verwerflich daran, solange Mama und Joachim nicht heiraten oder?"
„Klingt fast so, als würdest du wollen, dass das mit mir und Leon weitergeht"
„Nein Frieda, ich will dass meine kleine Schwester glücklich ist"
„Meinst du, ohne Leon bin ich das nicht? Juli ich und Leon haben Spaß miteinander, mehr nicht. Wir haben keine Gefühle füreinander oder sowas"
„Bist du dir da ganz sicher?"
„Ganz sicher Juli, versprochen"
„Dann ist ja gut. Da wären wir auch schon" ,er hält an und zeigt auf den Supermarkt.

Im Supermarkt bekomme ich einen kurzen Schock. Der Laden ist überfüllt mit Menschen und ich würde am liebsten sofort wieder raus rennen, da ich Menschenmassen mehr als alles andere hasse.
„Alles in Ordnung?" Juli scheint meine Unsicherheit zu bemerken denn er klingt sehr besorgt.
„Ja schon okay, ich mag es nur nicht besonders unter so vielen Menschen zu sein. Da habe ich immer das Gefühl erdrückt zu werden und keine Luft mehr zu bekommen.."
„Das will ich dir nicht antun. Komm, wir fahren zu einem anderen Supermarkt"
„Nein Nein, alles ist gut"
„Nein Frieda jetzt komm, ich will nicht, dass du hier gleich eine Panikattacke bekommst"
Mein Bruder zieht mich an meinem Handgelenk wieder raus aus dem Supermarkt zu seinem Auto.

„Danke Juli"
„Für dich würde ich alles tun Frieda"
„Wirklich?"
„Du bist meine Schwester, natürlich würde ich das"
„Also tauschen wir endlich Zimmer?"
Er lacht und verdreht seine Augen.
„Man Frieda, du musst jeden Moment zerstören. Sagen wir, ich würde fast alles für dich tun und jetzt hör auf über deine eigenen Witze zu lachen und komm, wir sind da"
Immer noch lachend steige ich aus und betrete zusammen mit meinem Bruder den, zum Glück viel leereren, Supermarkt.

Das Einkaufen geht schnell und ich befinde mich schon nach einer halben Stunde wieder in Julis Auto.
„Was ist mit dir Juli, wann darf ich dich endlich mit einem Mädchen an deiner Seite sehen?"
„Ach ich glaube, da kannst du noch ewig drauf warten. Ich hab keine Lust auf dieses ganze Beziehungsdrama, deins reicht mir schon vollkommen aus, liebste Schwester" er grinst provokant.
„Um ein Beziehungsdrama zu haben, muss man erstmal eine Beziehung haben, welche bei mir definitiv nicht vorhanden ist. Also wovon sprichst du bitte liebster Bruder?"
„Ach nichts, du machst es übrigens ziemlich auffällig. Würde mich nicht wundern wenn die anderen auch bald etwas merken"
„Was sollten sie denn bitte merken?"
„Ach nichts, das wirst du dann auch merken"
Lachend richtet Juli seinen Blick wieder auf die Straße.
„Wohin fährst du? Du hättest links abbiegen müssen" ,frage ich verwirrt, als er gerade aus fährt, anstatt nach links abzubiegen.
„Ich muss noch zur Tankstelle, Zigaretten holen. Meine sind ständig leer weil ja eine gewisse Person immer von mir mit rauchen muss"
„So viel rauche ich gar nicht und außerdem habe ich in den letzten Tagen mehr von Marek und Maxi mitgeraucht als von dir"
Juli verdreht genervt seine Augen und atmet auf.
„Wer zum Teufel ist denn jetzt schon wieder Marek?"
„Man das war doch nur ein Witz, ich weiß, dass er Marvin heißt"
„Frieda du bist so dumm"
„Ey, selber! Wer von uns beiden hier hat vergessen die Zigaretten im Supermarkt zu kaufen und muss jetzt noch einen Umweg fahren?"
„Na wenigstens kann ich mir die Namen meiner Freunde merken Fräulein"
Ich liebe es mit meinem Bruder zusammen zu lachen und uns gegenseitig zu ärgern. Es erinnert mich jedes Mal an früher, als wir noch klein waren.

„Endlich, was hat da so lange gedauert?" ,fragt Nerv aufgeregt, als ich mit Juli und den Einkäufen das Haus betrete.
Die Jungs sind schon im Wohnzimmer versammelt und scheinen auf uns zu warten.
„Tut uns leid, der Herr musste noch Zigaretten kaufen, weil er nicht einen Abend ohne auskommt" ,stachele ich Juli an.
„Komm Klette, wir machen uns fertig. Die Jungs können in der Zeit alles vorbereiten" sie stimmt mir zu und wir gehen die Treppe hoch zu meinem Zimmer.
„Mit alles vorbereiten ist auch wirklich alles gemeint. Die Terrasse mit den Stühlen und Tischen, die Küche mit den Getränken und Camelot mit den Schlafplätzen" ,sage ich bevor ich ebenfalls in meinem Zimmer verschwinde.
„Deine Schwester kann ein richtiger kleiner Drache sein, weißt du das" ,höre ich Maxi lachen, ehe ich die Tür hinter mir schließe.

Klette setzt sich auf den Stuhl vor mir, damit ich sie schminken kann.
„So meine Liebe, jetzt kannst du mir endlich erzählen wer der glückliche ist"
„Der glückliche? Würde er das erfahren wäre er alles andere als glücklich Frieda"
„Ach Quatsch, das glaube ich nicht. Wieso denkst du das?"
„Naja, ich denke eben nicht, dass es ihn interessieren würde"
„Also wäre ich ein Junge wäre ich froh, wenn so ein tolles Mädchen sich für mich interessieren würde aber wenn du mir endlich sagen würdest, wer dein Herz schneller schlagen lässt, könnte ich vielleicht abschätzen, wie er dazu steht"
Klette holt tief Luft und sieht mich durch den Spiegel meines Schminktisches an.
„Sag schon, so schwer ist es nicht. Danach fühlst du dich befreit, vertrau mir"
„Okay also..also es ist.." gespannt klebe ich an ihren Lippen um endlich zu erfahren, wen sie mag.
„Man Frieda ich kann das nicht" ,sagt sie verzweifelt und schlägt sich ihre Hände vor ihr Gesicht.

Ich hab jetzt schon Angst vor den Kommentaren👀😂
Ich fand den Moment von Juli und Frieda soo süß, ich liebe die beiden einfach.
Was denkt ihr, wer lässt Klettes Herz schneller schlagen?🤭

Die Tränen, die du trocknetest. | dwkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt