Kapitel 9

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Schneller als ich darüber nachdenken kann, was ich gerade gesagt habe, zieht Leon mich auf seinen Schoß und führt unsere Lippen zusammen.
Der Kuss ist noch besser als vorhin beim Spiel, viel intensiver und euphorischer.
Seine Hände berühren meinen Körper so, als wüsste er gar nicht wo er anfangen soll, als hätte er Angst, nicht alles in der Zeit berühren zu können.
Er küsst verdammt gut und ich werde nie genug davon bekommen, da bin ich mir jetzt schon sicher.
Meine Hände, welche in seinem Nacken ineinander verhakt sind, benutze ich um mich noch näher an ihn zu ziehen.
Während er mir mein Shirt über den Kopf zieht, trennt er unsere Lippen von einander und sieht mir tief in die Augen.
„Bist du dir sicher, dass du das willst?" ,fragt er, während seine Hände schon meinen Oberkörper erkunden. Ich nicke hastig und schaue ihn mit einem flehenden Blick an.
„Frieda wir sind..also unsere Eltern.."
„Leon solange sie nicht heiraten sind wir gar nichts, aber wenn du das nicht möchtest ist es auch in Ordnung"
„Du hast Recht, ich will das nicht Frieda.." ,er schaut mich an doch ich schaue nur peinlich berührt zur Seite und schiebe mir die Decke vor meinen Oberkörper. „Du hörst mir nicht zu. Ich will das nicht, ich will dich!"
Er reißt die Decke von meinem Oberkörper und zieht mich erneut zu sich runter. Unsere Lippen vereinen sich wieder und es fühlt sich an, als wäre ich im Himmel.
Seine Hände legen sich unter meinen Hintern und mit einem Ruck steht er auf und legt mich nach nichtmal einer Sekunde wieder auf meinem Bett ab.
Unsere Blicke treffen sich, als er sich über mich stützt und alles um mich herum verschwimmt. Ich sehe nur noch Leon und seine wunderschönen braunen Augen.
Er beugt sich zu mir runter und verteilt leichte aber doch intensive Küsse an meinem Hals. Ab und zu saugt er leicht an der dünnen Haut meines Halses oder beißt ein sanft zu.
Als ich seinen heißen Atem an meinem Ohr spüre, beginnt alles in mir zu kribbeln und Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus.
„Du bist so verdammt schön, weißt du das eigentlich?" ,seine Stimme ist rau wenn er flüstert, was ihn noch attraktiver macht, als er sowieso schon ist.
Mit diesen Worten entledigt er uns beide unserer restlichen Kleidung und gibt mir ein Gefühl, welches ich definitiv vermisst habe.
Dieses Gefühl hält meinerseits nicht besonders lang an, denn schon nach zehn Minuten erlebe ich etwas, wobei ich schon vergessen habe, wie es sich anfühlt, und sacke in mir zusammen.
Leon scheint das mit mir zu teilen denn auch er sieht plötzlich erschöpft aus.

„Frage beantwortet?" ,grinsend schaue ich ihn an, während er seine Boxershorts vom Boden aufhebt.
„Eine bessere Antwort hätte ich nicht bekommen können"
Er legt sich zurück neben mir ins Bett und zieht mich zu sich.
„Ich würde jetzt gerne darüber reden aber ich glaube wir sollten den Alkohol erstmal ausschlafen und morgen darüber reden oder?" ,frage ich unsicher während ich mit meinen Fingernägeln über seinen Oberkörper fahre.
„Du meinst wohl, dass wir später darüber reden. Schau, die Sonne geht schon auf"
„Na dann sollten wir vielleicht schlafen gehen und später darüber reden"
Ich lege meinen Kopf auf seine Brust, während er seinen Arm um mich schlingt.
Mit dem Geräusch seines Herzklopfens am Ohr schlafe ich beruhigt ein.

„Aufwachen, hallo, aufwachen!" ,die Stimme meines großen Bruders reißt mich aus meinem Tiefschlaf. Ich erschrecke als ich sehe, dass Juli und Markus in meinem Zimmer stehen, während ich mit einem, mittlerweile auch wachen Leon im Bett liege. Ganz kurz muss ich an gestern zurück denken und frage mich wieso Leon in meinem Bett liegt doch dann fällt es mir wieder ein.
„Was wollt ihr?" ,motze ich noch total verschlafen und ziehe die Bettdecke ein Stück höher, sodass sie nicht sehen können, dass ich nichts anhabe.
„Wir wollten euch zum Frühstück wecken, alle sind schon unten" ,antwortet Juli.
„Naja alle bis auf Deniz und Jojo, die wurden von ihren Eltern abgeholt weil es denen gar nicht gut ging. Sie übertreiben es immer" ,fügt Markus noch hinzu.
„Ja schön und gut aber könnt ihr euch jetzt verpissen? Ich hab nichts an" ,Leons Stimme klingt morgens noch attraktiver als gestern.
Lachend verschwinden die beiden unten und ermahnen uns noch, dass sie ohne uns anfangen wenn wir nicht in fünf Minuten unten sind.

„Guten Morgen erstmal"
„Morgen Frieda" ,brummt Leon.
„Wollen wir jetzt drüber reden?"
„Worüber?"
„Über gestern?"
„Was war gestern?"
„Ach nichts, schon gut"
Hat er wirklich vergessen, dass wir miteinander geschlafen haben? Ich gebe zu, dass wir beide wirklich komplett betrunken waren aber war er wirklich so voll, dass er sich nichtmal mehr daran erinnern kann?
Ich stehe selbstbewusst aus meinem Bett auf, obwohl ich nichts anhabe und stelle mich vor meinen Kleiderschrank um mir Kleidung heraus zu suchen.
Leons Blicke spüre ich ohne hinzusehen, sie brennen förmlich auf meiner Haut.
„Was tust du da?" ,fragt er plötzlich.
„Mich umziehen, wonach sieht's denn sonst aus?"
„Oh tut mir leid Mini Reik"
Ich verdrehe meine Augen und sage nichts, sondern ziehe mir einfach nur ein Shirt und eine kurze Hose an.
„Würdest du mich genug kennen um mir einen Spitznamen verpassen zu dürfen, würdest du wissen, dass ich dreizehn Minuten älter bin als Joschka. Das heißt, er ist der Mini Reik und nicht ich!" Das sind meine letzten Worte bevor ich aus der Tür stürme und ihn in meinem Zimmer alleine lasse.

„Guten Morgen Fräulein ‚Ich schlafe bis dreizehn Uhr und lasse alle meine Freunde warten'"
„Juli, halt bitte einfach deine verdammte Klappe okay?" ich liebe meinen großen Bruder aber nach der Aktion von Leon gerade, möchte ich einfach keine dummen Kommentare hören.
Alle schauen mich verwundert an, doch ich sage dazu nichts und setze mich einfach nur schweigend zwischen Nerv und Maxi.

Als wir auch schon fast alle mit dem Frühstück fertig sind, kommt Leon auch mal die Treppe herunter.
„Ach Herr Anführer, sind sie auch mal so nett und gesellen sich zu uns?" ,sagt Raban belustigt während er in sein Brötchen beißt.
„Ha-Ha, sehr lustig Raban. Euch auch einen guten Morgen"
„Kommst du gleich mit zum Training?" ,fragt Juli mich vorsichtig.
Augenrollend schaue ich ihn an und schüttle den Kopf, „Juli ich hasse Fußball. Müsstest du eigentlich wissen, so als großer Bruder"
Ich glaube das hätte ich nicht sagen sollen. „Frieda Josephine Reik, ich weiß nicht, welche verdammte Laus dir über die Leber gelaufen ist aber du musst es nicht an mir auslassen, ich habe dir nichts getan!" Juli wird immer lauter und ich kann es auch wirklich verstehen, ich war scheiße zu ihm aber ich bin halt so, wenn ich schlechte Laune habe lasse ich sie an allen aus.
„Man Juli, lass mich doch einfach in Ruhe! Du musst nicht einen auf Vater machen nur weil wir keinen mehr haben!" ,schreie ich nun noch lauter zurück.
Juli, von dem ich eigentlich dachte, dass er mich jetzt noch mehr anschreit, wendet sich stattdessen an Leon.
„Was hast du mit ihr gemacht, dass sie jetzt so verdammt schlechte Laune hat? War euer Sex so schlecht oder was?"
Den gesamten Personen, mich und Leon dazu gezählt, fällt die Kinnlade runter. Wie konnte er das vor allen sagen und woher weiß er das überhaupt?
„Was ist jetzt schon wieder? Ihr tut alle so, als hätte man ihr Gestöhne nicht durchs ganze Haus gehört" ,fährt mein großer Bruder fort.
„Und als hättet ihr alle diesen riesigen Knutschfleck an ihrem Hals nicht gesehen" ,fügt mein Zwillingsbruder hinzu.
„Leon, wie kommst du überhaupt darauf, meine Schwester zu vögeln? Gehts dir noch ganz gut?" ich wusste, dass Juli es nicht gefallen würde, was zwischen mir und Leon passiert ist.
„Wovon redet ihr eigentlich alle?" ,fragt Leon plötzlich verwirrt, als wäre er aus seiner Schockstarre erwacht.
„Aber wo wir gerade dabei sind Juli, wie kommst du eigentlich darauf, mir nicht zu erzählen, dass deine Mutter mit meinem Vater zusammen ist, obwohl du es wusstest? Hättest du gestern nicht so viel getrunken, hättest du es mir nie gesagt. Was ein toller Freund du doch bist" Leons Stimme ist genauso wie gestern, diesmal würde seine Stimme wieder brechen, wenn er noch ein einziges Wort sprechen würde.

Bevor ich vor allen vor lauter Scham anfange zu weinen werfe ich noch einen kurzen Blick in die Runde und laufe dann so schnell ich kann über die Treppen hoch, in mein Zimmer.
Nach einer kurzen Zeit klopft es an meiner Tür, welche ich abgeschlossen habe, damit ich einfach allein sein kann.
„Frieda, mach bitte die Tür auf.."

Ehm ja, ich lasse das Kapitel jetzt einfach mal so stehen und sage nichts dazu.😅
Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich es beibehalten kann jeden oder jeden zweiten Tag zu update, solange ich noch Ferien habe.
Danke für über 700 Leser, ihr seid krank🤍

Die Tränen, die du trocknetest. | dwkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt