80: Eine böse Überraschung

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Als Jimin und Suga sich schließlich voneinander lösten, wurde den beiden klar, wie sehr sie doch einander brauchten.

Ihr letztes großes Abenteuer hatte sie mehr und mehr zusammen geschweißt.

Sie, die sie aus so unterschiedlichen Welten kamen.

Und das nächste lag bereits in greifbarer Nähe.

Plötzlich überkam den Teenager eine weitere, unerwartete Welle an Visionen und er sank stöhnend auf die Knie.

Doch diesmal waren es nicht Kai und Taehyun, geschweige denn Soobin, die er sah.

Er sah Namjoon, wie er erbittert gegen Makuu kämpfte und es sogar schaffte, ihn von Jin weg zu drängen.

Der lag zitternd auf dem Teppichboden in Sugas Zimmer, hatte die Arme um seinen Körper geschlungen und wippte ruckartig hin und her.

Er schien jedes Mal, wenn der Hexenjäger mit seinem Katana durch die finstere Substanz des Dämons hieb, qualvolle Schmerzen zu erleiden.

Blut floss ihm in einem dünnen Rinnsal über die Hände, dort wo Namjoon Makuu traf und Kim Seokjin wimmerte:

"Aufhören. Bitte, mach dass es aufhört - es soll aufhören!"

Er schrie fast, strampelte wie ein kleines Kind und bedeckte sein Gesicht mit den Fingern, die vor Dreck und Blut nur so starrten.

Doch Kim Namjoon war viel zu sehr im Blutrausch, als dass er seinen besten Freund durch den rötlichen Schleier aus Wut und Entschlossenheit, diese abscheuliche Kreatur endlich zu töten, hätte hören können.

Er hieb weiter und weiter, tastete sich langsam aber sicher an das verdorrte Herz des Dämons heran und -

"Was für ein Narr du doch bist, Kim Namjoon!", dröhnte Makuu im selben Moment und lachte schallend, stieß den Hexenjäger von sich weg.

Unsanft landete Namjoon auf seinen vier Buchstaben, rappelte sich wieder auf, wirbelte das Katana einmal um seinen Kopf herum und traf.

Jins Schmerzensschreie wurden noch kläglicher, dröhnten wie Gift in seinen Ohren und machten Namjoon rasend wie noch nie zuvor.

Mit vor Hass verzerrter Miene packte er die Substanz Makuus und hob sie hoch, als wäre es leicht wie eine Feder.

Dabei waren es die vielen gemarterten Seelen, die er sich bereits einverleibt hatte und ihn um einiges schwerer machten - allein gemessen an der Last unzähliger Jahre.

"Was hast du mit Jin gemacht?", zischte Namjoon und heftete seine eisblauen Augen auf den Unterweltler.

"Ich befehle dir, mir zu antworten!"

Makuu grinste höhnisch:

"Ich habe gar nichts gemacht - mich würde viel lieber interessieren, was DU mit ihm gemacht hast!"

Namjoon verstand zuerst nicht, doch dann vernahm er Jins leises Wimmern und kniete sich vor ihn.

Betrachtete mit Schrecken die vielen, blutigen Wunden an seinem Körper, betrachtete das, was er ihm in seiner Wut zugefügt hatte.

Aber das war unmöglich, schließlich war es Makuu, der -

Und auf einmal dämmerte es ihm.

"Ich habe immer gewusst, dass du mir mehr ähnelst als deinen sogenannten Verbündeten!", entgegnete der Dämon, glitt um Namjoons Gestalt herum wie ein Löwe auf der Jagd.

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