Mit dem Verschwinden des Dämons lichtete sich auch die Dunkelheit um die Vier herum und Taehyun, Kai, Beomgyu und Yeonjun steckten alle gleichzeitig ihre Waffen weg.
Vor ihnen lag das Dream Chapter in all seiner Pracht, mit zerklüfteten Bergen und einem wolkenlosen Himmel.
Selbst die Wiese mit den vielen Blumen, dem Blut und Soobins totem Körper hatte sich aufgelöst, an ihrer Stelle stand der Teenager nun quieklebendig und winkte seinen Freunden mit Tränen vor Glück in den Augen zu.
Taehyun glaubte seinen Augen nicht und auch die anderen konnten es kaum fassen - doch da war er.
Soobin war hier, lebendig und putzmunter.
Ihr seit Jahren verschollener Gefährte...endlich waren sie wieder Fünf.
Endlich konnten sie wieder zusammen Abenteuer erleben und absolut nichts würde sie je wieder davon abhalten können.
Taehyun wusste gar nicht, wie ihm geschah, so schnell stürzte er los und warf sich in Soobins Arme, drückte ihn ganz fest an sich.
Schluchzte und flehte, wollte ihn nie mehr gehen lassen.
Nun drängten sich auch Kai, Yeonjun und Beomgyu an ihn heran und bildeten einen Kreis um die beiden, eine Mauer.
Einen Schutzwall aus Freundschaft und Liebe, den niemand so leicht durchbrechen konnte.
"Wo zum Teufel hast du gesteckt, Binnie?", tadelte Yeonjun seinen Freund wenig später, schüttelte fassungslos den Kopf.
"Also, zu meiner Zeit konnte man die Leute rund um die Uhr erreichen, egal wo sie gerade waren...da brauchte man noch keine Smartphones oder wie das komische Zeug heißt - "
Soobin, der Yeonjuns Alter Mann- Gelaber offensichtlich nicht vermisst hatte, zögerte nicht lange und schnippte mit den Fingern.
Ein Fetzen Klebeband erschien aus dem Nichts und wickelte sich um Yeonjuns Mund, der sofort ruhig wurde - jedoch vor schierer Verblüffung.
Nun ergriff Beomgyu das Wort, griff nachdenklich in die Saiten der noch funktionsfähigen Ukulele, die er auf dem Schrottplatz vor wenigen Tagen seit ihrer Rückkehr in ihr Zuhause gefunden hatte.
"Wieso hast du uns nie erzählt, dass du eine Manyeo bist, Soobin?", meinte er, Soobin seufzte:
"Ich hatte Angst, wisst ihr. Ich...ich musste fort und mich verstecken, meine Kräfte vor euch verbergen. Ich kann noch so viel mehr, von dem ihr nichts wisst und das ist ein Problem...ein sehr großes Problem..."
Er senkte beschämt den Kopf, starrte in die lodernden Flammen des Lagerfeuers.
Kai war eingeschlafen, hatte seinen Kopf auf Yeonjuns Schulter gelegt und nuckelte hin und wieder an seinem Daumen.
"In der Menschenwelt konnte ich nicht bleiben, vor allem bei Jungkook nicht - ich musste ihn mit einem Gedächtniszauber belegen, damit er mich nicht suchen geht und womöglich noch selbst ins Fadenkreuz von Makuu gerät...oder noch viel schlimmeren Kreaturen, deren Namen mir noch heute Furcht einjagen..."
Soobin schauderte, Tränen rollten ihm über die Wangen und er zitterte.
"Ich habe Fehler gemacht, Leute!", hauchte er und schluckte, fühlte einen dicken Kloß im Hals.
Jener Kloß, den er seit jenem Tag mit sich herum schleppte und es nie über die Lippen gebracht hatte.
Jenes Geständnis, was er ihnen schon viel früher hätte anvertrauen sollen.
Mit erstickter Stimme fuhr er fort, schrie fast:
"Ich habe diejenigen enttäuscht, die ich über alle Maßen liebe. Ich habe euch enttäuscht, meinen Vater, meine Mutter - vor allem meinen Vater. Er...Er wird schrecklich wütend sein...so schrecklich wütend..."
"Mein ganzes Leben war von Anfang an eine Lüge. Oh Leute, ich bin so ein Idiot..."
Soobin krallte die Finger in seine azurblauen Haare, riss sich fast ein paar Büschel aus, fühlte den Schmerz kaum.
Taehyun strich ihm sanft über den Rücken, wisperte:
"Das ist doch alles nicht wahr, Binnie - "
"DOCH, TAEHYUN!", keifte Soobin und schlug seine Hand weg, wischte sich hastig über die Augen.
"Habt ihr überhaupt eine Ahnung davon, wer ich bin? WAS ich bin, was ich kann? Meine Mutter ist nicht irgendwer, nein...sie ist die Hexenkönigin Shin - La. Sie hat sich einst in einen Menschen verliebt und er hat mich kurz nach ihrem Tod aufgenommen, mich großgezogen...ich bin nicht irgendwer, Leute!"
Soobin achtete nicht auf die Kinnladen seiner Freunde, wie sie sich alle nacheinander öffneten - bis vielleicht auf Yeonjun, dessen Augen golfballgroß wurden.
Er holte tief Luft, lächelte zerknirscht.
"Ich bin das Moonchild, Leute!"
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Witch Hunt - Die Suche ✔
FanfictionFortsetzung zu "Witch Hunt" _________ Nachdem Min Yoongi die junge Hexe Park Jimin aus den Fängen eines zwielichtigen Jägers befreit hat, hat sich sein bisher eher unspektakuläres Leben drastisch verändert. Nun soll der gerade mal 15 - jährige Teen...