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Schnell schob ich meinen Unterarm hinter den Rücken, doch Mandys Blick lag bereits auf dem dunklen Fleck an meinem Arm.
"Sam-", brachte sie hervor und starrte mich aus großen Augen an, "was- Oh mein Gott!"
Sie schlug die Hände vor den Mund.
Ich reagierte, bevor sie über ihren Schock hinweg kommen konnte.
Gerade als ich sie erreicht hatte, duckte sie sich jedoch unter meinem Zauberstab hinweg und floh aus dem Raum.
Fluchend griff ich nach meiner Bluse und warf mir diese im Rennen über, während ich hinter der Ravenclaw hinterher hastete.
Mandy hatte bereits die Tür aus dem Schlafsaal erreicht und rannte hinaus.
Zähneknirschend schlitterte ich hinter ihr in den Gang. Wenn sie die anderen Schüler aufschreckte, wäre ich erledigt.
Ich holte aus und jagte einen Stolperfluch in ihre Richtung, doch Mandy übersprang die Stufe, an der mein Zauber nun abprallte und stürzte ungeschickt gegen die Tür zum Gemeinschaftsraum.
Entsetzt beobachtete ich, wie sie das Treppenhaus verließ und in jenen Raum eilte.
Von dort hörte ich ihre Hilferufe, während ich schon hinter ihr in den Gemeinschaftsraum stürmte.
Im ersten Moment starrten mich die anderen Schüler entsetzt an. Eine Gruppe an Zweit- und Drittklässlern hockte auf einem der Sofas, in einer anderen Ecke saßen zwei Siebtklässler.
Ich musste merkwürdig aussehen, nur in Rock und halb zugeknöpfter Bluse, ohne irgendetwas an den Füßen.
Dann ließ ich ein wildes Grinsen über meine Lippen wandern, bevor ich Mandy böse anfunkelte.
"Fasst sie!", rief ich und nahm wieder die Verfolgung auf, "die Hündin hat meine Socken!"
Zunächst machte sich Verwirrung auf den Gesichtern der Ravenclaws breit, dann wandten sich die Siebtklässler grinsend ab.
Mandy merkte, dass sie verloren hatte und machte sich nun daran, aus dem Gemeinschaftsraum zu fliehen.
Ich folgte ihrer Route und fand mich kurz darauf in dem weitläufigen Korrodor vor unserer Tür wieder.
Die Steinfliesen waren kalt unter meinen Fußsohlen.
Mandy begann zu schwächeln, sodass ich schnell aufholte.
Kurz vor einer Biegung schaffte ich es schließlich, sie am Kragen zu packen und in eine Nische zu drängen.
Meine Zauberstabspitze grub sich tief in ihren Hals.
Mandys Augen weiteten sich vor Entsetzen.
"Bi- bitte", keuchte sie immer noch außer Atem, "tu mir nichts!"
Ich musterte die Hexe in meinem Griff, während sich mein Brustkorb hastig hob und senkte.
Ich brauchte ebenfalls einen Moment, um mich von dem Gerenne und dem plötzlichen Adrenalinrausch zu erholen.
Langsam kehrte das Übelkeitsgefühl in meinem Bauch wieder zurück, doch darum konnte ich much jetzt nicht sorgen.
Ich erwiederte Mandys Blick mit bemüht kühler Miene.
"Wenn du das nächste Mal versuchst, um Hilfe zu rufen-"
In Mandys Gesicht blitze Panik auf, doch dann wich ihre Miene einem anderen Ausdruck.
"Was?", flüsterte sie leise, "tust du mir dann das an, was du Katie Bell angetan hast?"
Ihr Ton war, herausfordernd, anklagend.
Ich zuckte zurück.
"Ich habe nicht-"
Mandy schenkte mir einen skeptischen Blick.
"Ernsthaft Sam? Ich habe dich gerade als Todesserin entlarvt, aber du streitest das trotzdem ab? Wer soll es denn sonst gewesen sein? Malfoy!?"
Ihr entfuhr ein Schnauben. "Wenn die ganzen Gryffindors nur wüssten, wie sehr sie im Dunklen tappen! Nicht die Slytherins sind böse sondern die Ravenclaws! Oh, wie ich mich in dir getäuscht habe, Sam! Wie ich mich in dir getäuscht habe! Wie lange spielst du uns das ganze schon vor, huh? Warst du wirklich das liebe, Stille Mädchen, oder von Anfang an-"
Ich hatte nicht erwartet, dass Mandy in so einen Redeschwall verfallen würde, doch ich konnte ihr nicht den Raum lassen, um die Hemmung vor mir zu verlieren.
"Still", herrschte ich sie an und bohrte die Zauberstabspitze noch tiefer in ihr Fleisch.
Mandy schossen die Tränen in die Augen und sie hörte augenblicklich auf zu reden.
"Hör zu", zischte ich, "du wirst niemandem erzählen, was du heute gesehen hast, weder einem Lehrer, noch deiner Familie, noch deinen Freunden. Wenn ich mitbekomme, dass nur irgendwer sich mir gegenüber anders verhält, dass du über mich tuschelst oder irgendjemandem gegenüber dieses kleine Geheimnis erwähnst, wirst du dir wünschen, so wie Katie Bell zu enden. Und das gilt auch für Sue Li, Lisa Turpin, Sandra Brocklehurst oder sonst jemanden der dir nahe steht.
Ich habe die Möglichkeiten und die Kontakte. Hast du verstanden?"
Mandy starrte mich in einer Mischung aus Unglauben an.
Ich verfesrigte meinen Griff um ihre Schulter. "Sag dass du mich verstanden hast!", wiederholte ich lauter.
Mandy schluckte.
"Ja."
Für einen Moment musterte ich ihr Gesicht, dann trat ich einen Schritt zurück.
"Geh", forderte ich sie auf.
Und Mandy ging.

The dark LadyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt