Kapitel 7: Zweigleisig

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Es ist Donnerstag. Du triffst dich heute Abend mit Maria. Morgen steht dein Termin mit Johansson an. Du fragst dich unentwegt, was der Anlass sein könnte. Vermutlich was Geschäftliches.

Die Nacht, in der du mit ihr geschlafen hast, liegt drei Wochen zurück. Warum sollte sie ausgerechnet jetzt darüber sprechen wollen? Du seufzt und beschließt nun aufzuhören zu grübeln. Stattdessen freust du dich auf deine Verabredung mit Maria. Du nimmst deine Jacke und machst dich auf den Weg zu deinem 9 Uhr Termin. Auf dem Weg nach draußen hörst du einen Kollegen aus Johanssons Büro kommen und Jemanden zurufen, dass er die Wette sicher bald gewonnen hätte, sie habe schon mit ihm geflirtet.

Du verdrehst beim Anblick dieser Szene die Augen. Diese dämliche Wette hattest du bereits vergessen. Wenn deine Kollegen nur wüssten.

Dein Treffen mit Mister Silver war vielversprechend. Er wünscht eure Expertise beim Aufbau seiner Homepage zum Vertrieb von afrikanischen Produkten europaweit. Er hat bereits Kooperationsverträge mit einigen Handelsketten, von denen deine Firma ebenfalls profitieren könnte. Du hast dir Notizen gemacht, welche du am Nachmittag durchsehen möchtest.

Als du zurück im Büro bist, beeilst du dich zur Toilette zu kommen. Gerade als du um die Ecke biegst, läufst du in jemanden hinein. "Oh, Verzeihung." Du erstarrst. Es ist Miss Johansson. Nicht schon wieder...

"Macht nichts, Miss Jane." Sie lächelt dich warm an. Es jagt dir einen Schauer über den Rücken. Unweigerlich steigt dir ihr Parfüm in die Nase. Du willst gerade an ihr vorbei als sie dich kurz am Arm festhält. Es ist fast zaghaft. Sofort schickt ihre Berührung Funken durch dich hindurch. Warum tut sie das? Sie hatte dich drei Wochen nicht einmal angesehen.

"Tut mir leid." Sie nimmt ihre Hand weg als du sie verwirrt ansiehst. "Bleibt es bei unserem morgendlichen Termin?" Förmlich wie immer. "Ja, Miss Johansson." "Gut." Du merkst, wie sie noch etwas sagen will, es aber schließlich bleiben lässt. Was ist mit ihr? "Dann bis morgen, Miss Jane" "Bis morgen" Du verschwindest auf die Damentoilette.

Während du am Nachmittag die Notizen von Mister Silver durchgehst, schweifen deine Gedanken immer wieder zu der Begegnung mit Johansson. Wieso hatte sie dich zurück gehalten? Wollte sie dir etwas sagen? Wenn ja, was? Egal wie sehr du es versuchst, es will dir nicht einleuchten. Dein Kopf dreht sich bereits wieder und dein Herz klopft Kapriolen. Nur wegen einer winzigen Berührung von ihr.

Du weißt, dass es nur Wunschdenken ist. Wieder einmal... Du wolltest offen sein für dein Treffen mit Maria, sie meint es ernst mit dir und die Zeit, die ihr zusammen verbracht habt, war schön. Maria auch. Genauso wie ihre Art. Wenn du Johansson doch einfach aus deinem Kopf löschen könntest. Du bist hin und her gerissen. Wie solltest du Maria so eine reale Chance geben?

Genug jetzt, Y/N. Du schüttelst diese Gedanken aus deinem Kopf und konzentrierst dich auf deine Arbeit. Als es bereits später Nachmittag wird machst du Feierabend um nach Hause zu fahren und zu duschen.

 Als es bereits später Nachmittag wird machst du Feierabend um nach Hause zu fahren und zu duschen

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Miss JohanssonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt