Kapitel 15: First Date

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Beflügelt und noch mit dem Geschmack von Johansson Lippen auf deinen, kehrst du in dein Büro zurück. Dort sitzt jemand auf deinem Bürostuhl. Du bleibst in der Tür stehen. "Carol!!"

Carol grinst dich an. Ihre Haare sind länger geworden. Sie trägt ein braunes Top und eine Shorts. "Hi, Y/N." Du stehst wie angewurzelt da. Was tut sie hier? "Ich wollte dich überraschen, weil du mir nicht mehr geantwortet hast." Das war beabsichtigt. "Wie bist du hier herein gekommen?" Carol zuckt mit den Schultern. "Hab Henry geschrieben und der hat mich rein gelassen." Natürlich. Sie dreht sich in deinem Stuhl um die eigene Achse.

"Du solltest besser gehen." Sie sieht dich verwundert an. "Wie bitte?" "Du hast mich schon verstanden." Eine Weile hält sie Augenkontakt mit dir. Früher wärst du auf ihre braunen, unschuldigen Augen hereingefallen, aber du weißt mittlerweile wie sie wirklich war. "Komm schon Y/N. Ich will dich doch nur auf freundschaftlicher Ebene sehen." Sie setzt eine unschuldige Miene auf. "Danke, keinen Bedarf." Du brauchst keine falschen Menschen um dich herum. Da könnte sie noch so oft Besserung geloben. Die Erinnerung an jenen Tag kommen wieder hoch. Wie du die Wohnungstür aufgeschlossen und aus dem Schlafzimmer Stimmen vernommen hast. Und als du nachsahst, sie und eine andere in eurem Bett vorgefunden hast.

"Gib es doch zu, ich hab dir gefehlt." Carol macht keine Anstalten aufzustehen. Sie nimmt einen Stift und kritzelt ein Herz auf ein Stück Papier deiner Unterlagen für Silver. "Nein, das hast du nicht. Und ich sagte du sollst jetzt gehen, sofort!" Du ballst deine Hände zu Fäusten. Carol sieht dich mit zusammengekniffenen Augen an, dann steht sie auf. Sie geht an dir vorbei und flüstert dir ins Ohr. "Ich werde dich schon noch dazu bringen, mich zu vermissen Y/N Jane. Es ist noch nicht vorbei. Du gehörst mir." Dann geht sie den Büroflur entlang zum Ausgang. Du siehst ihr nicht nach, das ist sie nicht wert. Deine Tür fliegt zu. Du hoffst, dass es niemand mitbekommen hat. Selbst wenn, es ist egal. Sie ist niemand. Du lässt dich auf deinen Stuhl fallen und atmest aus. Wann ist aus ihr so ein Psycho geworden?

Du schiebst den Gedanken an Carol beiseite und freust dich stattdessen auf dein Treffen heute Abend. Du arbeitest noch einige Unterlagen durch und gehst um 17 Uhr nach Hause. Du bist aufgeregt, wie ein Teenager vor seinem ersten Date. Nachdem du geduscht hast und dir etwas frisches zum anziehen gesucht hast, wartest du. Dein Magen dreht Pirouetten. "Ich führe mich wirklich völlig bekloppt auf..." Du lässt dich auf dein Sofa fallen und schreibst Liz. Das hattest du völlig vergessen, als Carol bei dir aufgekreuzt war. Noch immer bist du von ihrer Aktion perplex.

"Hey Lizzie, das Gespräch lief gut vorhin und was soll ich sagen, wir gehen gleich was essen!"

Ja, du führst dich definitv auf, wie 14. Aber das ist dir egal. Gerade fühlt sich alles richtig an. Lizzies Antwort lässt nicht lange auf sich warten.

"Wie ein Date? Ein richtiges Date, Date? Oh Darling, ich freue mich. Viel Spaß ;))"

Du musst grinsen. Dann klingelt es an deiner Haustür und du schrickst hoch. Das muss sie sein. Natürlich ist sie das, wer denn sonst. Dein Herz hämmert wie verrückt, als du die Treppen hinunter gehst. Als du die Haustür aufmachst, stockt dir der Atem. Johansson lehnt an ihren Mercedes, welcher vor deiner Tür geparkt ist. Sie hat einen schwarzen, perfekt sitzenden Anzug an. Sah sie schon immer so heiß aus? Sie nimmt die Sonnenbrille herunter und grinst dich an. "Hallo, hübsche Frau. Haben Sie heute zufällig schon was vor?" Sie zwinkert dir zu, ehe sie ihre Sonnenbrille weg steckt und dir die Autotür aufhält.

Du grinst. "Leider ja. Ich bin bereits verabredet." "Zu schade. Ich fürchte, dann muss ich Sie überreden lieber mit mir zu kommen." Du stehst ihr gegenüber und siehst sie an. Johansson stößt sich von ihrem Auto ab. "Wie wäre es mit einem netten Abendessen? Ich kenne da ein schönes Lokal." "Ohh, mehr haben Sie nicht zu bieten?" Du grinst. Johansson hebt eine Augenbraue und geht um dich herum. Sie sieht dich von oben bis unten mit ihren grünen Augen an und du erschauderst unter ihrem Blick. Sie umkreist dich, wie ein Löwe seine Beute, bevor er zupackt. Ihre Absätze klackern auf dem Asphalt im Rhythmus deines Herzschlages. "Wie wäre es, wenn man mir gesagt hätte, ich hätte eine goldene Zunge? Ich könnte Ihnen zeigen, was ich damit alles anstellen kann. Wo diese Zunge Sie überall berühren könnte. An jeder Stelle Ihres Körpers, wo auch immer Sie es wollen und solange Sie es wollen. Zwischen ihren hübschen Schenkeln immer höher wandernd, bis zu dem Punkt, an dem Sie meinen Namen frohlockend herausstöhnen werden." War es die ganze Zeit schon so warm draußen? "Alles, was Sie dafür tun müssten, ist mir zu gehorchen und in das Auto zu steigen." Verdammt. Das war heiß.

Miss JohanssonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt