Kapitel 19: Der Deal

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Du hörst einen Wecker klingeln, es ist nicht deiner. Die Gedanken an letzte Nacht kommen hoch. War das ein Traum? Hatte Johansson dich wirklich gefragt, ob du dir eine Beziehung mit ihr vorstellen könntest? Das Klingeln wird ausgestellt, du blinzelst ein paar mal in den Raum. Du liegst neben Johansson in ihrem Bett. Du musst lächeln bei dem Gedanken, dass es kein Traum war.

Der Handywecker ertönt erneut. Sie stellt ihn ab und dreht sich zu dir. "Guten Morgen" "Guten Morgen" Die Schmetterlinge in deinem Bauch sind ebenfalls erwacht und haben zu tanzen begonnen. Dein Herz macht einen Satz. Johansson sieht noch etwas zerzaust aus. "Ich springe eben unter die Dusche. Wollen Sie im Anschluss oder fahren Sie zu sich? Wollen Sie einen Kaffee?" Sie klingt noch etwas müde. Du kannst nicht aufhören zu lächeln. Aber vermutlich wäre es sinnvoller zu dir nach Hause zu fahren. Du hast nur die Sachen von gestern dabei. Dir fällt ein, dass sie noch immer auf der Terrasse liegen müssten. "Ich glaube ich fahre. Alles in Ordnung" Obwohl du dich nicht von ihr trennen magst. Seit langem hast du dir das gewünscht. "In Ordnung." Sie gibt dir einen Kuss. So könnte jeder Morgen beginnen. Dann dreht sie sich aus dem Bett und steht auf. "Dann sehen wir uns gleich im Büro." Du nickst noch etwas verschlafen. Johansson  lächelt dich noch einmal an, bevor sie Richtung Bad verschwindet. Du schaust ihr hinterher.

Gefühlt bleibst du noch eine Ewigkeit liegen. Du warst noch nie der Morgenmensch. Schließlich stehst du doch auf und gehst hinunter auf die Terasse. Dort schlägt dir die warme Luft entgegen. Die Sonne geht am Horizont auf, alles ist noch ruhig und friedlich. Du lauscht kurz den Vögeln. Dann nimmst du deine Sachen und ziehst dich an. Du kannst nicht anders, als bei der Erinnerung an gestern Abend zu schmunzeln. Im Obergeschoss hörst du die Dusche. Du nimmst deine Handtasche, suchst nach deinen Autoschlüsseln und gehst durch die Küche ins Foyer. Auf dem Weg siehst du dass Liz geschrieben hatte.

"Super! SEK ist soeben abgezogen, ein Anruf und es tritt die Tür ein, sollte es nötig sein. Melde dich, wenn es passt, sofern du nach dem ganzen Sex noch in der Lage dazu sein solltest ;)"

Du steckst das Handy grinsend weg. Du brauchst nach letzter Nacht auf jeden Fall eine Dusche. Das Tor öffnet dir wieder automatisch und du fährst zügig nach Hause. Du ergatterst einen Parkplatz direkt vor der Tür. Im Treppenhaus kannst du nicht aufhören zu strahlen, Alex kommt dir auf halbem Wege entgegen.

Er trägt ein T-Shirt und eine kurze Jogginghose. Vermutlich wollte er gerade laufen gehen. "Morgen, Y/N." "Hi Alex." "Na da sieht jemand aber glücklich aus. Und in der Woche mit den Kleidern von gestern? Kann ich von ausgehen, dass du eine heiße Nacht hattest?" Du wirst etwas rot. "Aha, erwischt!" Er lacht, geht die Stufen an dir vorbei und klopft dir sanft auf die Schulter. "Freut mich für dich." "Danke." Bevor er weiter geht, sieht er dich an. "Debby hatte dir gestern Kekse mitgebracht, aber da du leider nicht da warst..." "Lass mich raten, hast du sie verdrückt?" Er hebt beschwichtigend die Hände. "Ich habe mich geopfert, ok? Sie wären sonst schlecht geworden und niemand wollte sie und sie sehnten sich nach Liebe und ich war der einzige, der sie ihnen geben wollte, also..." Er reibt sich den Bauch. Du musst lachen. "Ich gehe sie nun abtrainieren. Wir sehen uns." "Auf jeden Fall." Mit einem Lächeln auf seinen Lippen verschwindet Alex durch die Haustür. Du gehst nach oben zu deiner Wohnung.

Deine Wohnung kommt dir klein vor. Aber vermutlich, weil Johanssons Haus so riesig ist. Du fragst dich, wofür man so viele Zimmer bräuchte. Du bereitest deine Kaffeemaschine vor, stellst sie an und huscht unter die Dusche. Als du dich angezogen hast und den ersten Schluck Kaffee gekommen hast, fühlst du dich gut. Dein Handy piept erneut. Vielleicht wieder eine Nachricht von Lizzie? Als du sie öffnest, erschauderst du. Carol Danvers.

"Morgen Sonnenschein, ich wünsche dir einen schönen Tag."

Du schließt die Nachricht. Die Erkenntniss, dass du die Sache mit Carol klären musst, trifft dich in den Magen. Wie sollst du das am besten anstellen? Nach ihrer letzten Aktion weißt du nicht, was womöglich in ihrem Kopf vorgeht. Sollst du dich am besten irgendwo mit ihr treffen? Du seufzt und überlegst, wie Lizzie die Tage arbeiten müsste, doch dir fällt es nicht ein. Hoffentlich hatte sie nicht wieder Nachtschicht... Du schreibst ihr.

Miss JohanssonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt