Kapitel 57: Zukunftspläne

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Du schluckst hart, während Bridge dich weithin ohne eine Miene zu verziehen, ansieht.

"Gut, Miss Jane. Sie wissen, dass Ihre Vorgesetzte gekündigt hat?"

"Ja."

Er nickt. "Solange wie wir keinen adäquaten Ersatz gefunden haben, ist es Ihnen untersagt in selbiger Abteilung zu arbeiten. Aus diesem Grund werden Sie auf unbestimmte Zeit in der Buchhaltung tätig sein."

Dir wird schlagartig klar, dass er nicht die Absicht hat Johansson gehen zu lassen. Nicht bei ihrer Qualifikation. Und sollte sie dennoch gehen, wird dies negativ auf dich zurück fallen.

Du könntest also so oder so deinen Job vergessen...

"Meine Sekretärin hat bereits Ihren neuen Arbeitsvertrag aufgesetzt, den Sie bitte vorne unterzeichnen. Selbstverständlich können Sie diesen auch mit nach Hause nehmen und ihn morgen einreichen, sollten Sie es wünschen."

In deinem Hals hat sich ein Kloß gebildet. Du sollst einen neuen Arbeitsvertrag bekommen? Somit könntest du dich gewiss von deinem alten Job verabschieden.

"Ich habe bereits Misses Diaz informiert, dass Sie morgen pünktlich um 8 Uhr kommen. Haben Sie noch Fragen?"

Da du außerstande bist etwas zu erwidern, schüttelst du nur deinen Kopf.

"Sehr gut. Dann wünsche ich Ihnen weiterhin alles Gute."

Kommentarlos stehst du auf. In deinem Kopf herrscht unendliches Chaos. Du trittst aus seinem Büro, holst dir deine Papiere von der Sekretärin ab ohne diese eines Blickes zu würdigen und gehst ins Treppenhaus.

"Das war's...." Du weißt nicht was du tun sollst. Du blickst auf den Umschlag in deinen Händen in dem dein Arbeitsvertrag ist. Dass es enden wird war dir klar, aber so... Damit hast du nicht gerechnet.

Du gehst die Stufen des Treppenhauses hinunter, vor der Eingangstür des 2. OGs bleibst du stehen. Durch die offene Glastür siehst du in den leeren Flur. Kurzzeitig überlegst du, ob du ein letztes mal in dein Büro gehen sollst, immerhin wären dort noch einige persönliche Sachen von dir.

Kopfschüttelnd entschließt du dich dagegen. Du willst niemandem begegnen, vor allem nicht Johansson. Es würde genügen, wenn sie dich nachher danach fragen würde.

Sollst du ihr die Wahrheit sagen? Dass du in die Buchhaltung zu Sue sollst. Du hast davon doch gar keine Ahnung...

Monats-und Jahresabschlüssen, Wertkorrekturen von Vermögensbeständen, Rechnungsabgrenzung... von all dem hast du nicht den blässesten Schimmer und ehrlich gesagt interessiert es dich auch nicht.

Dein Steckenpferd ist das Kreative, die Ideen, die dir kommen, wenn du das erste mal ein Produkt siehst und es vermarkten sollst... die Grafiken und Zeichnungen, der Kundenkontakt, das Verhandeln, das Debattierten mit Logistik, Vertrieb und Händlern...

Du trittst hinaus und setzt dich hinter das Steuer deines Autos. Es ist noch früh und du fragst dich, was du nun tun sollst. Eine ganze Weile starrst du ins Blau des Himmels bis dein Handy eine eingehende Nachricht anzeigt.

"Hey Y/n, warum ist Miss Johansson hier aber du nicht??"

Seufzend und ohne Marten zu antworten, wirfst du dein Handy auf den Beifahrersitz. Du fährst dir durch's Haar und startest den Motor.

Zuhause legst du den noch geschlossenen Umschlag auf die Arbeitsfläche. Du brauchst dir die Konditionen nicht anzusehen um zu wissen, dass es nicht das ist was du willst.

Nachdem du dir einen frischen Kaffee zubereitet hast, setzt du dich an deinen Laptop und beginnst mit der Jobsuche.

Frustriert stellst du nach Stunden fest, dass der Stellenmarkt genauso miserabel ist, wie zu dem Zeitpunkt als du letztes mal nachgesehen hast.

Miss JohanssonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt