Kapitel 42: Unerwarteter Donnerstag

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Du wachst auf. Johansson liegt neben dir, du weißt nicht, wann sie letzte Nacht zu dir gekommen war. Lächelnd betrachtest du ihre schlafende Silhouette.

Nach einigen Minuten klingelt der Wecker. Johansson lässt ihn grummelnd verstummen und blinzelt. "Morgen...Du bist wach?" Sie schließt wieder ihre Augen.

"Ja... Guten Morgen." Du gibst ihr einen Kuss auf die Stirn und betrachtest sie bis zum nächsten Weckerklingeln.

Johansson stellt ihn aus und dreht sich auf den Rücken. "Beobachtest du mich gerne?"

Du schmunzelst. "Ja, tue ich."

"Mhm.. Tut mir leid, es wurde gestern doch etwas später..."

"Schon in Ordnung."

Johansson beugt sich zu dir und gibt dir einen Kuss. Daran könntest du dich definitiv gewöhnen. Jeden Morgen neben ihr aufzuwachen und mit ihren Lippen auf deinen in den Tag zu starten. Was gibt es schöneres?

Im Anschluss macht ihr euch fertig und geht in die Küche, um ein Getränk zu trinken. Du schreibst Yelena einen Einkaufszettel für die heutige Lasagne und ihr macht euch auf den Weg zur Arbeit.

Dort angekommen zelebriert ihr selbiges Spiel, wie die letzten Tage: Johansson geht als erstes ins Gebäude und du wartest einige Minuten. Einige Minuten in denen du dich wiedermal fragst, ob ihr jemals gemeinsam zueinanderstehend das Büro betreten könnt.

Dann gehst auch du hinein. Fiona ist bereits vor Ort und hat den Kaffee vorbereitet von dem du dir eine Tasse nimmst. "Guten Morgen."

Sie sieht zu dir auf und mustert dich. "Morgen, Y/n. Geht's dir besser?"

Stimmt ja, gestern hast du dich krank gemeldet. "Ja, danke. Ich hatte Migräne.." Du leidest gelegentlich wirklich darunter, also ist es nur halb gelogen.

"Oh,das ist fies."

Du setzt dich und trinkst an deinem Kaffee. "Ja, aber das habe ich manchmal." Du fährst deinen Laptop hoch, um den Bericht von gestern zu lesen.

"Mhm.. Hatte meine Mutter auch mal." Fiona tippt etwas im PC. Du erinnerst dich, dass ihre Mutter krank war.. Aber warum spricht sie in der Vergangenheit? Ist sie etwa...? "Wie geht es ihr denn? Du sagtest sie bekäme Chemo..."

Fiona sieht dich an. "Sie ist stabil zur Zeit."

"Das ist doch positiv."

"Ja.. Nur die Leber und Nierenwerte sind schlecht.. Zur Zeit muss sie zur Überwachung im Krankenhaus bleiben."

"Das tut mir leid."

Sie lächelt leicht. "Schon gut. Danke, dass du überhaupt gefragt hast."

"Ist doch selbstverständlich." Immerhin ist Fiona dir als Person nicht egal. Und heute hast du den Eindruck, dass die Kussgeschichte endlich vom Tisch ist.

Du öffnest die überarbeitete Version von Johanssons Bericht. Dir fällt die Uhrzeit der Absendung ins Auge.. 01:03 Uhr. So viel zu ihrer Aussage, dass es etwas später wurde... Seufzend überfliegst du die Zeilen.

Kurze Zeit später kommt Marten ins Büro und begrüßt euch. Auch er fährt seinen Laptop hoch. Als letztes kommt wie zu erwarten, Teresa. Sie ist wie immer aufgebracht und beschwert sich über die anderen U-Bahn Teilnehmer. Du fragst dich, ob sie nicht irgendwann an einem Herzinfarkt sterben würde, wenn sie sich täglich über solche Banaltäten aufregen würde.

"Ach, Y/n auch wieder da?"

Du knirscht mit den Zähnen. "Ja."

"Gut, hast du den Bericht schon gelesen?" Sie nimmt sich eine Tasse Kaffee und füllt sechs Löffel Zucker hinein.

Miss JohanssonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt