Kapitel 44: Entscheidender Samstag

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*A/N: ich übernehme keine Therapiekosten!
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"Ich muss seit gestern unbedingt mit dir reden..."

"In Ordnung? Willst du dich setzen? Du wankst etwas."

Der Raum beginnt sich wirklich zu drehen und du nimmst ihr Angebot an. Du setzt dich auf die Ledergarnitur, Johansson nimmt neben dir Platz und sieht dich besorgt an. "Was gibt es?"

Du schluckst hart und holst den Umschlag aus deiner Jackentasche hervor. "Hier.."

Sie sieht auf ihn herab. "Was ist das?"

Du deutest ihr den Umschlag zu öffnen, nicht zuletzt weil du keinen Ton heraus bringst. Nun gibt es kein zurück mehr.

Johansson zieht eine Augenbraue hoch und öffnet den Umschlag. Du hälst den Atem an. Es vergehen qualvolle Sekunden, die sich anfühlen wie Stunden.

"Das.. sind wir." Johansson zeigt dir wie zur Bestätigung eines der Fotos. Dieses zeigt euch beide am Mittwoch am Hafen entlang schlendern.

"Ich weiß..." Du atmest tief ein und ignorierst deinen sich zusammenkrampfenden Magen so gut es geht. "Carol war gestern bei uns., also bei dir. Sie fragte, ob ich mit ihr essen gehe.. Als ich verneinte, gab sie mir die."

In dem Umschlag befinden sich noch mehr Fotos. Alle zeigen euch, einige sind ziemlich aussagekräftig. Leugnen, dass es rein geschäftlich wäre, ist unmöglich. Wer steckt seiner Chefin schon die Zunge in den Hals? Auch wenn du weißt, dass das halbe Büro es gerne tun würde...

Es herrscht bedrückende Stille. Sekunden, in denen deinen Herz fast zerspringt.

"Sie sind eindeutig..." Ihr Blick liegt auf einem der Fotos.

"Ja..." Du versuchst den Kloß im Hals herunterzu schlucken. "Ich habe dir gesagt, dass es keine gute Idee war ihr letzte Woche auch noch die Bestätigung zu liefern..."

Wer weiß wie lange sie dir schon gefolgt ist. Du erschauderst bei dem Gedanken daran. Aber der letzte Donnerstag wird sie nur noch mehr ermutigt haben.

"Soll das jetzt heißen, dass es meine Schuld ist?"

Dein Herz bleibt kurz stehen. "Was? Nein..."

Johansson erhebt sich und bringt etwas Abstand zwischen euch. "Ich wollte dir nur helfen." Ihre Miene wird härter, als sie auf dich herab blickt.

"Ich wollte, dass sie dich in Ruhe lässt. Ja, vielleicht habe ich die Aktion nicht gänzlich durchdacht, aber meine Absicht war immer in deinem Interesse zu handeln. Ich wollte dich unterstützen."

Du willst nicht mit ihr streiten...

"Dass es immer ein Risiko gab, war uns von vornherein klar."

Ihr steht doch auf der selben Seite...

"Was verlangst du jetzt von mir?"

"Nichts.." Deine Stimme ist brüchig.

"Und was soll dann der Vorwurf?"

Du senkst deinen Blick. Sie steht noch immer einige Schritte von dir entfernt und es fühlt sich an als trennen euch Kilometer.

"Ich mache dir keinen Vorwurf... Ich sage lediglich, dass sie nun eindeutige Beweise hat, um... unsere beider Jobs zu gefährden."

Und du willst den ihren nicht gefährden. Sie hat so viel investiert, um erfolgreich zu werden um ihrem Dad gerecht zu werden und wenn es heraus käme, dass sie mit einer ihrer Mitarbeiterinnen geschlafen hat, wäre ihr guter Ruf dahin. Dafür stand sie viel zu sehr im Fokus dieser ganzen Business Magazine..

Miss JohanssonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt