Miss Johansson

Kapitel 37: Besuch aus der USA

Dein Wecker klingelt. Du fragst dich wann du das letzte mal ohne aufgestanden bist, kannst dich aber nicht so recht entsinnen.

Du stellst ihn aus und siehst zur Decke. Heute würdest du also Yelena kennenlernen, Johanssons Schwester.

Zugegeben, du bist etwas nervös. Noch bevor der Wecker erneut klingeln kann, schaltest du ihn gänzlich aus und stehst auf.

Als die Kaffeemaschine beginnt ihren Dienst zu verrichten, springst du unter die Dusche.

Im Anschluss überlegst du, was du am besten anziehen sollst.

Noch im Handtuch bekleidet holst du dir erstmal einen Kaffee und stehst erneut vor deinem Schrank.

Das rote Kleid? - zu schick. Das rosafarbene? - zu verspielt. Das schwarze? - zu aufreizend. Nur eine Bluse? - zu Businesslike. Doch das blaue Kleid? - nein, darin sieht dein Hintern zu dick aus...

Seufzend lässt du dich auf dein Sofa fallen und trinkst deinen Kaffee. Als du die braune Flüssigkeit heruntergekippt hast, entscheidest du dich für ein schlichtes Oberteil mit enger Jeans.

Vorsichtshalber packst du dieses mal Wechselkleidung ein, obwohl du nicht weißt, ob du bei Johansson bleiben würdest, schließlich ist ihre Schwester dort und sie will bestimmt Zeit mit ihr verbringen.

Du schmeißt deine Tasche auf den Rücksitz und machst dich auf den Weg.

Als du vor Johanssons Grundstück hälst und aussteigen willst, um zu klingeln, öffnet bereits das Tor für dich. Scheinbar wirst du schon erwartet.

Also setzt du dich wieder hinters Steuer und fährst die Auffahrt hoch.

Im Türrahmen gelehnt steht Johansson. Als du aussteigst, legt sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie trägt ein ärmellose Oberteil und einen dunklen Rock.

"Guten Morgen."

"Morgen, hast du mich schon erwartet?"

Sie stößt sich vom Rahmen ab. "Allerdings. War komisch ohne dich neben mir aufzuwachen."

Dein Herz springt im Dreieck. "Das finde ich auch."

Lächelnd legen sich ihre Lippen auf deine. Deine Hände ziehen sie näher an dich heran.

"Außerdem bist du meine Rettung in der Not. Yelena nimmt meine Küche auseinander."

"Ich dachte wir wollten irgendwohin gehen?"

"So war der Plan. Aber Yelena hatte JETZT Hunger auf Pfannkuchen." Du lachst kurz auf, während du Johansson in die Küche folgst.

"Wir mussten gestern Abend auch noch den halben Supermarkt leerkaufen, weil Madame sich nicht entscheiden konnte, was sie zum Abend essen wollte."

"Klingt nach Spaß."

Ihr betretet die Küche, welche eher einem Schlachtfeld gleicht.

Überall stehen Schüsseln, Töpfe und Backzutaten, der Boden ist bedeckt mit Mehl und mittendrin steht eine junge blonde Frau im Oversize Pullover und Leggins und schwingt einen Kochlöffel.

Im Hintergrund laufen die Spice Girls.

"Wie zum Geier geht dieser blöde Herd runter zu regulieren?"

Johansson seufzt neben dir. Du musst bei diesem Anblick schmunzeln.

"Oh, sorry, hi."

Während Johansson zum Herd geht, kommt dir Yelena breit grinsend entgegen. Dir fallen sofort die selben grünen Augen auf, wie die ihrer Schwester. Sie strahlen dich an.