Kapitel 59: Johanssons Dämonen III

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Johanssons POV Part III

Nachdem ich meine mehr als gründliche, aber notwendige Dusche beendet habe, fühle ich mich denoch wie ein Wrack.

Beim Gedanken an Juán und seiner Berührungen auf mir, erschaudere ich erneut. Ich zwinge mich mir bestmöglich nichts anmerken zu lassen, als ich nur im Handtuch eingewickelt aus dem Bad trete.

Y/n scheint unten zu sein und so werfe ich mir ein locker fallendes Kleid über, Unterwäsche brauche ich nicht, dann atme ich tief durch und gehe die Stufen herunter.

Aus der Küche nehme ich einen köstlichen Duft wahr. Unter anderen Umständen wäre mir das Wasser im Mund zusammengelaufen, aber nachdem was vorhin um ein Haar passiert wäre, wird mir nur übel.

"Hey."

Müde lächele ich sie an, Y/n steht am Herd und kocht etwas in einem Topf. Ich entsinne mich daran, dass sie beim ersten mal nicht mit meiner Küche zurecht kam mittlerweile sich jedoch besser auskennt als ich.

"Selber Hey. Was kochst du?"

"Pichelsteiner Eintopf. Ich dachte mir, dass du mal wieder was vernünftiges essen musst." Auch wenn ich keinerlei Appetit verspüre, weiß ich, dass sie Recht hat. "Wenigstens einen kleinen Teller, ja? Es ist auch nach dem Rezept meiner Oma, du wirst es mögen."

Als wenn sie Gedanken lesen könnte... Ich nicke und hole in der Zwischenzeit zwei Teller und stelle sie neben den Herd. Y/n's Blick trift mich besorgt.

"Wie war es heute in der Firma?"

Ich bin ihr dankbar, dass sie mich nicht fragt wie es mir geht obwohl ich ziemlich sicher bin, dass man mir dies deutlich ansehen kann. Achselzuckend antworte ich.

"Wie immer... Viele Telefonate, E-Mails..."

Gedankenverloren rührt sie im Topf. "Hm... und was macht der Banner?"

Ich lächele, ich weiß wie sehr sie sich in ihre Projekte immer reinkniet. "Leider steht der Druck noch immer aus. Bislang ist es schwierig einen Ersatz so kurzfristig zu finden."

Vor allem, weil ich mich die letzten Tage nicht sonderlich bemüht habe, wofür ich mir jetzt in den Hintern treten wollen würde.

"Oh, ich dachte es war alles geregelt."

"War es auch... Nur haben sie darauf bestanden den Kontakt über dich laufen zu lassen und als sie dich nicht erreichen konnten, sind sie abgesprungen."

Y/n schweigt eine Weile. Ich bekomme Sorge, dass sie sich nun Vorwürfe macht. "Hör zu, es tut mir leid, ich wollte dich damit nicht belasten."

Sie winkt ab. "Schon gut. Ist ja irgendwie auf meinen Mist gewachsen."

Na wunderbar, toll gemacht, Scarlett.

"Nein, ist es nicht."

Sie schweigt eine Weile, ich kann ihr ansehen, wie es in ihrem Kopf arbeitet. Gerade als ich etwas sagen möchte, deutet sie zu den Tellern.

"Reichst du mir bitte einen? Wir können essen."

Seufzend gebe ich ihr einen Teller, den Y/n befüllt. Als sie auch den zweiten mit Eintopf bestückt hat, gehen wir in den angrenzenden Essbereich und setzen uns.

Mein Magen krampft sich allein beim Anblick des Essens zusammen, dennoch zwinge ich mich den Löffel zum Mund zu führen und etwas zu essen. Und tatsächlich... Mein rebellierende Magen scheint sich zunehmend zu beruhigen.

"Ich kann den Kontakt nochmal hersteilen, wenn es hilft..."

Ich wusste es doch, dass sie das beschäftigt. "Y/n, hör zu... Du musst das nicht tun."

Miss JohanssonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt