Silvester = Verkupplungsaktion

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- Ardys Sicht - 

Ich hoffte wirklich, dass ich diese Aktion nicht bereuen würde. Ich kenne meine 'Fans' und weiß, wie bösartig manche sind. Ich will ihr das nicht antun. Ich will sie nicht verlieren. Kuschelnd lagen wir im Bett. Ich streichelte ihren Kopf, während sie mit meiner anderen Hand spielte. Es war ein vertrautes Gefühl. "Wollen wir noch nen Film schauen?" Sie nickte. Ich legte Fluch der Karibik ein und legte mich wieder zu Marie ins Bett.

Da der Film ziemlich lang ging, kamen wir erst spät zum schlafen. "Egal, was passiert, ich bleibe bei dir. Egal, was die anderen sagen." flüsterte ich in ihr Ohr. Ich wusste, dass sie während des Films mit den Gedanken wo anders war und es tat mir leid. Doch sie wollte es ja öffentlich machen und ich natürlich auch. Damit müssen wir wohl einfach leben. Das legt sich sicherlich wieder. "Danke." flüsterte sie mir noch leise zurück, bevor sich ihr Atem senkte und sie einschlief. Ich lag noch eine Weile wach. Was kann ich gegen solche Menschen tun, die mir mein Glück nicht gönnen? Deswegen mit Youtube aufhören? - Niemals. Ich brauche beides. 

- Maries Sicht - 

Ich wachte durch das vibrieren meines Handys auf. "Ja?" ging ich verschlafen ran. "Wann kommst du? In zwei Stunden kommen die anderen." "Scheiße, ich bin unterwegs." "Nein, du liegst im Bett." "Gleich nicht mehr. Bis dann." Ich ließ mich wieder in mein Kissen fallen. "Ich will nicht aufstehen." murmelte Ardy. "Du kannst weiter schlafen. Ich bin auch leise." Ich küsste ihn auf den Kopf und er lächelte mit geschlossenen Augen. "Du bist die Beste." Schnell senkte sich sein Atem wieder und er schlief. Es war zwölf Uhr mittags. Ich zog mich schnell um, machte mich im Bad frisch und ging nach unten, wo seine Familie gerade das Mittagessen vorbereitete. "Ich muss jetzt leider schon wieder gehen. Danke für den schönen Abend gestern." Ich umarmte seine Mutter und seine Schwester. Sein Vater war gerade nicht da, wurde mir gesagt. "Komm bald wieder." sagte seine Mutter noch, bevor ich aus der Tür verschwand. Sofort schlug mir der kalte Wind ins Gesicht und ich zog meinen Schal ein Stück hoch. Zum Glück schaffte ich die Bahn noch, sodass ich kurze Zeit später zu Hause ankam. Zum Glück war noch niemand da, weswegen ich noch duschen gehen konnte. Ich beeilte mich extra, glättete meine Haare und schminkte mich noch schnell. Ich zog eine dunkle Jeans an und eine weinrote Bluse. Kaum war ich fertig, klingelte es. Ich ging die Treppe hinunter und öffnete die Tür. Sofort sprang mir mein Cousin in die Arme. "Hallöchen!" lachte ich und befreite mich aus seinen Armen, bevor ich erstickte. Er war drei Jahre älter, groß und verdammt hübsch. Pauline und ich verstanden uns super mit ihm. Auch sie wurde in eine lange Umarmung gezogen. Zusammen setzten wir uns schon einmal an den großen Tisch im Wohnzimmer. Nach einer halben Stunde, waren alle da, sodass wir nun rund 30 Leute waren. Ich liebte meine Familie über alles. Keine Spießer oder komische Leute. Alle total entspannt und lustig. "Jetzt erzähl, Cousinchen. Hab's auf Twitter gesehen." Jan, mein Cousin, zwinkerte mir zu (nicht der von Apecrime, bevor missverständinsse aufkommen xd). "Dann ist doch alles gesagt, oder?" "Seit wann läuft das denn?" "Anfang Sommer. War alles bisschen geheim." Ich musste darüber selbst lachen. "Wieso?" Ich erzählte ihm die ganze Geschichte von seinem Youtube-Job und der Angst, was die Fans sagen. Er verstand das ziemlich gut. "Und bei dir? Ein Mädchen in Sicht?" Er schüttelte leise den Kopf. Oh, da hatte ich wohl einen Wunden Punkt getroffen. "Willst du drüber reden?" "Sie ist umwerfend, aber vergeben. Da hab ich keine Chance." Ich nickte betroffen. Vergebene sind meiner Meinung nach immer tabu. "Falls du jemanden zum Reden brauchst, dann bin ich da." Er lächelte mich an. "Und bei dir, kleine?" richtete er sich nun an Polly, die sofort rot wurde. Ich warf Jan nur einen vielsagenden Blick zu. "Friendzone oder was?" Er hatte mich also sofort verstanden. Polly nickte leicht. "Hör mir mal zu, kleine. Jungs sind Feiglinge, also trau dich und mach den ersten Schritt. Glaub mir, das macht Jungs unglaublich an." Wir mussten alle etwas kichern. "Ich weiß nicht. Vielleicht denkt er ja ganz anders über die Sache." "Bitte was? Guck ihn dir mal an! Er sabbert ja förmlich, wenn er dich sieht!" Sie schüttelte wieder den Kopf. "Ich weiß nicht.." "Verbringst du Silvester mit bei ihm?" Ein nicken. "Gut. Ich bin auch da und wenn du es nicht in die Hand nimmst, dann mach ich es." "Was? Nein!" Na da kann sie sich auf was gefasst machen. 

Das Familientreffen war wunderschön. Ich unterhielt mich mit vielen über mein Studium und das allgemeine Leben in Köln. Viele wohnten nämlich etwas außerhalb. Da unser Treffen sich nur auf den Nachmittag beschränkte, gingen viele gegen sieben Uhr abends wieder. Jan blieb jedoch noch etwas bei uns. Ich saß mit ihm in meinem Zimmer und wir hörten alte Alben, die wir uns zusammen gekauft hatten. "Weißt du noch, als du unsterblich in Dennis aus meiner Klasse verliebt warst?" lachte Jan auf einmal, worauf hin ich ihm gegen die Schulter schlug. "Das ist nicht lustig! Ich war am Ende wegen ihm." "Mit zwölf. Is klar." Damals war Jan zwei Schuljahre über mir, aber wir waren trotzdem unzertrennlich. Wir verbrachten viele Pausen gemeinsam, da wir auf das gleiche Gymnasium gingen. Mein Handy klingelte, Ardy rief an. "Hey." gab ich von mir. "Ich fühl mich allein ohne dich." Oh mein Gott, das war süß. Ich musste lächeln. "Du bist süß, weißt du das?" Jan verdrehte nur die Augen. "Ich hab keine Lust zu telefonieren." "Warum rufst du dann an?" "Schau aus dem Fenster." Ich rannte förmlich da hin und sah ihn draußen stehen. Sofort rannte ich die Treppe hinunter und riss die Tür auf. Stürmisch küsste ich ihn. "Was? Warum? Was ist mit deiner Familie? Ich dachte du bleibst bei ihnen?" Er schüttelte nur den Kopf. Wir gingen rein und er begrüßte zuerst meine Eltern. Dann gingen wir noch in mein Zimmer. Ich ging ihm vorraus und setzte mich wieder neben Jan aufs Bett. "Ardy, das ist mein Cousin Jan. Jan, mein Freund Ardy." Die beiden begrüßten sich. Ich war so glücklich, dass Ardy da war. Trotz der paar Stunden, hatte ich ihn irgendwie vermisst. "Ich geh dann mal besser." sagte Jan und zwinkerte mir zu. "Ich bring dich noch runter. - "Tschüss, kleine. Pass gut auf dich auf und halt' ihn dir warm." "Sowas sagen nur Omas." lachte ich und umarmte ihn. "Tschüss, großer. Komm mich mal in meiner Wohnung besuchen." Er nickte und ging. Ich sprintete hoch in mein Zimmer und warf mich auf Ardy. "Schön, dass du da bist." Ich küsste ihn innig.

Smile back (Ardy ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt