Das Eckenkind.

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Ich öffnete die Augen, da das grelle Sonnenlicht direkt in mein Gesicht schien. Ich lag mit dem Rücken zu Ben, konnte aber dennoch merken, dass er bereits wach war. Ich drehte mich langsam zu ihm und sah ihm in seine Augen. "Guten morgen" nuschelte ich verschlafen. "Na, gut geschlafen?" "wundervoll sogar" dabei drückte ich ihm einen Kuss auf seine Lippen. Und wieder konnte ich mich nicht von ihm lösen. Wir küssten uns wild. Auszuziehen gab es ja bereits nichts mehr, also kamen wir direkt zu Sache. Es war ein wechsel zwischen purer Begierde und Leidenschaft. Wenn ich eins von ihm mit Sicherheit behaupten konnte, dass er eindeutig wusste, wie man eine Frau im Bett verrückt macht. Keuchend legte er sich neben mich. "Ich hab dich vermisst" er sah mich nur an und lächelte. Er sagte nichts, aber dennoch fühlte ich mich gerade sehr wohl in seiner Gegenwart. Er spielte mit einer Haarsträhne von mir und ich musste dabei kurz kichern. "Ich muss aber noch was vorbereiten für den Tanzkurs. Ich kann hier nicht ewig mit dir liegen." ich stand auf und wusste, dass sein Blick an meinem nackten Körper hing. Ich nahm mir also Klamotten aus dem Schrank und ging in Richtung Bad. Dort putzte ich zuerst die Zähne und ging dann duschen. Als ich fertig war lag nur ein Zettel auf dem Bett. 'Bin los. Du duschst ja echt ewig. Ich Ruf dich an, looney.' Looney. Mein Kosename den ich von ihm bekommen hatte. Ich hab bis jetzt noch nie verstanden was der Name sollte, aber es gefiel mir. Ich machte mich fertig und ging etwas in die Stadt. Mit Kopfhörern in den Ohren ging ich durch die Straßen und konnte mir nicht verkneifen an der ein oder anderen Stelle eine kleine Tanzeinlage zu bringen. Ich ging in ein paar Läden und kaufte mir ein paar tshirts. Danach setzte ich mich auf ein paar Stufen vor dem Dom. Von dieser Umgebung inspiriert fing ich an mir kleine Tanz Skizzen in meinen Notizblock zu machen. Ich hatte so viele neue Ideen und freue mich, dass ich diese mit meinen Mädels verwirklichen kann. Es wurde schon etwas später und ich ging wieder zurück zu meiner Wohnung. Dort angekommen legte ich mich ins Bett. Es roch noch nach Ben. Seinen Geruch würde ich unter tausenden wieder finden. Doch ich hatte auch diese Zweifel. Wie immer. Ich wusste, dass er mir früher oder später wieder fremd gehen würde, doch ich wollte es nicht wahr haben. Wir waren nun schon seit fast 2 Jahren ein Paar. Er war damals 20 und ich 17. Ich war auf einer Party von einem Freund und sofort fiel er mir auf. Diese Augen zogen mich in seinen Bann. An diesem Abend verliebte ich mich. Er war nicht mein erster Freund, aber meine erste große Liebe. Das klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Es war Pauline. Sie war in meinem Handy unter 'Eckenkind' ein gespeichert. Wir gaben uns immer beleidigende Kosenamen, aber irgendwie fanden wir das lustig. Ich ging ran "hey, kleine. Was gibt?" "was soll's schon geben? Ich will alles wissen. Ich steh schon vor deiner Tür, also gibt es sowieso kein zurück." trellerte sie ins Handy. Natürlich wollte sie wissen was mit Ben ist. Ich ließ sie also zur Tür rein und umarmte sie fest. Wir gingen ins Wohnzimmer und ließen uns auf die Couch fallen. "Jetzt erzähl schon!" also erzählte ich ihr alles. Ihre braunen Augen klebten an meinen und sie hörte mir gespannt zu. Ihre dunkelbraunen Haare waren zu einem Zopf gebunden und sie trug ein bandana in den Haaren. Dazu hatte sie ihren 'a day to remember' pulli an. Sie war eine kleine Metallbraut, aber das passte zu ihr. Nachdem ich fertig was mit erzählen wollten wir noch etwas raus gehen. Wir erzählten ein bisschen über alles was uns einfiel. Mittlerweile war es schon richtig dunkel. Man hörte aus der ferne ein Paar Typen lachen und reden. Polly(also ich nenn sie mit Spitznamen so) versuchte sie zu verstehen und sah in ihre Richtung. "Kennst du die?" "die Stimme kommt mir irgendwie bekannt vor. Kann sie aber nicht zuordnen."wir gingen wieder zurück zu meiner Wohnung. "Willst du heute vielleicht hier schlafen?" fragte ich mein Eckenkind. Sie willigte ein und wir legten uns ins Bett. "Denkst du es war richtig ihm wieder zu verzeihen?" "ich weiß es nicht. Aber wenn es dich glücklich macht, dann ja." ich wusste, das das Glück nicht von langer Dauer sein wird, aber das war mir egal. Wir schliefen ein.

Smile back (Ardy ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt