Weihnachtsabend

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- Paulines Sicht - 

Es war schön, Marie wieder lächeln zu sehen. Eigentlich war die Idee ja ganz süß von Ardy, doch dass er sie dafür hatte so leiden lassen müssen, ist für mich unverständlich. Die beiden setzten sich neben mich auf die Couch. Sofort schrieb ich Taddl. 'Hast du davon gewusst? Ich finds' süß, aber trotzdem war das 'ne scheiß Aktion von Ardy. Frohe Weihnachten <3' Ich erwartete natürlich jetzt keine Antwort. Es war Heiligabend und da hängt man eigentlich nicht am Handy. "Bleibst du heute, Ardy?" fragte meine Mutter ihn und er nickte. Man waren die zwei verdammt süß. Als wären sie immer noch frisch verliebt. Könnten Taddl und ich genau so sein? Ich weiß es nicht. Marie verschwand nach einer Weile wieder mit meiner Mutter in der Küche, um das Essen zu machen. "Du bist also der junge Mann, von dem meine Enkelin so schwärmt." Mein Opa und Ardy lachten kurz. "Der bin ich wohl." "Nicht so ein Vollidiot, wie Ben." knurrte mein Opa. "Opa!" ermahnte ich ihn und er hob entschuldigend die Hände. "Und bei dir, Paulinchen?" fragte nun meine Oma. Ich wurde total rot. "Naja da gibts schon jemanden. Also er ist nicht mein Freund und so, aber..." "Noch sind sie nicht zusammen. Er ist mein bester Freund." mischte sich Ardy ein und grinste mich an. War es denn so offensichtlich? Ich war immer noch total rot, war aber auch ne peinliche Situation. Der Freund meiner Schwester redet mit meinen Großeltern über den Jungen, den ich mag. Super toll. "Essen!" rief Marie und kam mit einem Topf ins Wohnzimmer. Wir setzten uns alle an den Tisch. Meine Oma sprach ein Tischgebet, was wir irgendwie nur an Weihnachten machen, und wir aßen los. 

"Ich bin so voll." sagte mein Opa und schob sich den letzten Bissen in den Mund. "Du hast da was hängen." bemerkte Marie bei meinem Vater. Es sah wirklich lustig aus. Wir setzten uns wieder auf die Couch und verdauten alle erstmal. Größten Teils ging es um meine Schule bzw. Maries Studium, was meine Großeltern sehr interessierte. Marie flüsterte Ardy irgendwas ins Ohr und dann verschwanden beide in der Küche. Wahrscheinlich machen sie's jetzt auf dem Küchentisch. Danke, Kopfkino, danke. Egal, was sie da machten, sie waren erstaunlich leise dabei. Ich bin Neugier in Person und ging ganz unauffällig zur Küche. Dort sah ich die beiden. Ardy lehnte an dem Tresen und Marie lehnte an ihm und vergrub ihren Kopf in seinem T-Shirt. Sie sahen mich zum Glück nicht, weswegen ich ein Foto machte. Es war wirklich unfassbar süß. Er streichelte ihr über den Kopf. Wahrscheinlich hatten sie über die letzten Tage geredet. "Pauline, geh weg." hörte ich Marie nuscheln. Woher wusste sie..? "Ich kenn dich doch." sagte sie nur und drehte ihren Kopf nun in meine Richtung. Wieder wurde ich rot und verschwand schnell. Ich schaute auf mein Handy und Taddl hatte mir geschrieben. 'Erst seit ein paar Tagen. Ich fand die Aktion auch nicht so cool. Alles wieder zwischen den beiden? Dir auch frohe Weihnachten <3' Als Antwort schickte ich ihm das Bild von Marie und Ardy in der Küche. Ich ging wieder ins Wohnzimmer, wo auch die beiden Verliebten schnell wieder auftauchten. "Ich würde sagen, der Weihnachtsmann kommt jetzt." Marie und ich schauten uns an und verdrehten die Augen. Alle gingen ihre Geschenke holen. Zuerst waren meine Großeltern dran. Marie und ich bekamen ein bisschen Geld. Ein bisschen viel Geld. "Boah, danke! Ihr seid doch verrückt!" Wir fielen den beiden um den Hals und drückten sie ganz fest. Meine Eltern bekamen ein paar Konzertkarten, die sie sich selbst rausgesucht hatten. Auch gut. Meine Eltern schenkten mir und Marie eine Decke mit Ärmeln, ein Buch und auch etwas Geld. Wir bedankten uns ebenfalls bei ihnen. "So, Polly. Für dich." Ich bekam einen Briefumschlag und 'ne Packung Choco Crossies (Love this shit). Ich riss den Umschlag auf und mir fielen fast die Augen raus. "Du bist verrückt!" "Ja schon." "Das sind Karten für Rock im Park verdammt!" Ich freute mich wirklich total und umarmte sie ganz fest. Unseren Eltern schenkten Marie und ich ein 5-Gang-Menü, von uns gekocht. Mein Geschenk für Marie war im Gegensatz zu ihrem ein Witz. Es war lediglich ein Selfmade T-Shirt mit einigen ihrer Lieblingsrapper darauf, doch sie freute sich auch riesig. Ardy hatte kein Geschenk dabei, doch das war auch nicht nötig. Marie war auch so total glücklich. Wir saßen noch eine Weile zusammen und gingen erst ca. um eins alle in unsere Zimmer. Meine Großeltern schliefen bei uns im Gästezimmer. Ich legte mich auf mein Bett und schaute auf mein Handy. 'Ruf mich an, wenn du Zeit hast.' schrieb Taddl. Also rief ich ihn an und wir telefonierten locker zwei Stunden. Es war schön seine Stimme zu hören.

- Maries Sicht - 

Ich ging die Treppe nach oben, Ardy hinter mir. "Sexy Hintern." sagte er. In meinem Zimmer ließ ich mich auf den Rücken ins Bett fallen. Ardy beugte sich über mich. "Tut mir leid, ich war ein Arschloch." "Warst?" lachte ich und zog ihn zu mir. Unsere Lippen trafen sich und mein Herz schlug auf einmal schneller. "Ich hab dich vermisst." flüsterte ich. Wieder küssten wir uns. Lang und intensiv. Zärtliche Küsse, als wären es unsere ersten. Doch auch diese wurden wilder und verlangender. Er zog mir meine Bluse und meine Hose aus. Nur noch in Unterwäsche bekleidet, lagen wir nun aufeinander und küssten uns. Ich liebte es, wenn er meinen Hals entlang küsste. Wir entkleideten uns nun komplett und er drang in mich ein. Es war wirklich sehr guter Sex. Mit so viel Gefühl. Ich liebte ihn so sehr. 

"Ich hab dein Geschenk übrigens doch mit." Ich schaute ihn fragend an. Er stand auf, lief zu seiner Hose und holte einen kleinen Umschlag heraus. Ich öffnete ihn vorsichtig und wollte nicht glauben, was darin war. Meine Augen wurden groß. "Nein. Das kann ich nicht annehmen!" "Du musst." Mir stiegen die Tränen in die Augen. "In einem Monat. Wir beide in L.A." flüsterte er und küsste mich wieder. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll." "Musst du nicht. Deine Reaktion sagt alles." "Danke. Für alles." Ich kuschelte mich fest an ihn. An schlafen war nicht zu denken. Ich war viel zu aufgewühlt. Ich war viel zu glücklich.

Smile back (Ardy ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt