Danke Mama

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Weinend hockte ich nun in meinem Bett und wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Ich hatte definitiv Angst auf die Straße zu gehen, doch ich kann sowieso erst Morgen gehen. "Guten Morgen Frau...." unterbrach mich die Stimme des Arztes. "Oh, soll ich später nochmal wieder kommen?" fragte er, nachdem er mich weinen sehen hat. "Nein nein. Ist schon in Ordnung." "Gut. Wie sie bestimmt schon wissen, hatten sie verfrühte Wehen, doch ihrem Baby geht es nach wie vor sehr gut." Ich lächelte. "Dennoch würde ich gern wissen, wie es dazu kam." Ich seufzte tief. "Naja. Ich hatte eine Auseinandersetzung und bin dabei ziemlich laut geworden. Und dann kam auf einmal der Schmerz." Er nickte. "Gut, dann können wir irgend welche anderen Risiken wohl ausschließen. Sie können dann doch schon heute Nachmittag gehen." "Danke." Ich gab ihm noch die Hand und er ging. Wieder war ich allein. Sofort rief ich meine Mutter an. "Hallo Mama. Ich kann heute Nachmittag schon gehen. Holst du mich gegen un drei ab?" "Natürlich! Bis dann meine kleine." Ich legte auf und legte mich wieder hin. Ich dachte wieder an Ardys Video. Hoffentlich passiert mir so etwas wie gestern nicht noch einmal. Ich war wirklich froh, dass Ardy sich so für mich einsetzte. Beim Gedanken daran musste ich lächeln. Er war wirklich der beste Freund, den man haben kann. Genau in diesem Moment ging die Tür auf und Ardy kam herein. Es war gerade mal zehn Uhr morgens und er war wach? "Was machst du denn hier?" fragte ich verwundert. "Wonach sieht es denn aus? Ich besuche meine Freundin." Er beugte sich zu mir runter und küsste mich zärtlich. "Ich kann schon heute gehen. Meine Mum holt mich gegen um drei ab. Ich komme aber wahrscheinlich erst heute Abend nach Hause." "Okay, ich warte einfach bei dir." Wir verbrachten die restlichen Stunden einfach in meinem Bett und redeten. Vor allem über Taddl und Pauline, da sie in einer kleinen Krise steckten, wie Ardy mir sagte.


- Paulines Sicht -


Seit ein paar Wochen stritten wir uns eigentlich nur noch. Taddl sah ich dadurch auch nur noch selten, da er immer irgend eine Ausrede hatte, wieso er mich nicht sehen konnte. Gerade ging es um ein Treffen mit Nick, den ich seit ein paar Wochen nicht mehr gesehen hatte. Zumindest nicht außerhalb der Schule. "Was ist dein Problem?" fragte ich vielleicht etwas lauter als gewollt. "Mein Problem? Nick ist das Problem. So wie er sich dir an den Hals wirft!" "Ist klar. Nur, weil wir gut befreundet sich kommst du wieder nicht klar." "Von seiner Seite aus ist das mehr als 'nur Freunde'." "Ach denk' doch, was du willst. Ich geh' jetzt jedenfalls." Damit schnappte ich mir meine Tasche und ging aus seiner Wohnung. Es war kurz nach elf Uhr morgens und es wunderte mich echt, wieso sowohl Ardy als auch Taddl schon wach waren. Ich wollte eigentlich nur meinen Schlüssel holen, den ich gestern vor lauter Panik wegen Marie vergessen hatte. Das zwischen Taddl und mir wurde aber von Tag zu Tag schlimmer. Mittlerweile gingen wir uns sogar größtenteils schon aus dem Weg. Ich sah Nick von weitem winken und ging auf ihn zu. Wir hatten uns am Dom verabredet um einfach mal wieder zu reden. Der Abi Stress war wirklich scheiße. "Na Polly." lachte er und schloss mich in seine Arme. Ich war neben ihm ziemlich klein, dennoch war er kleiner als Taddl. "Nenn' mich nicht so." schmollte ich. Wir gingen in Richtung Rhein und ließen uns einfach mitten auf einer Wiese nieder. "Gehts dir gut?" fragte ich ihn. "Alles bestens. Aber ich komm' nicht klar mit dem Abistress. Zum Glück sind bald alle Prüfungen durch." "Ja um Glück. Ich freu mich schon, wenn ich alles hinter mir hab." Er nickte. "Bei dir sonst alles gut? Mit Taddl?" Wieso musste er mich gerade darauf ansprechen? "Naja nein. Aber ist jetzt egal." "Ist nicht egal. Ich bin dein bester Freund." Ich seufzte tief. Ich hatte keine Lust jetzt darüber zu reden oder daran zu denken. "Wir streiten nur noch. Letzte Woche hatte ich mein Handy vergessen und da war es ein riesiges Problem es mir vorbei zu bringen, obwohl er sowieso hier in der Nähe war. Und heute weil ich mich mit dir treffe. Sonst gab es nie Probleme und auf einmal nur noch." Mich machte das echt traurig, weshalb ich Tränen in den Augen bekam. "Komm' mal her." Nick nahm mich in den Arm. Ich wollte nicht schon wieder weinen, da ich das in den letzten Tagen viel zu oft tat. "Das legt sich bestimmt wieder." Ich nickte, doch wusste, dass das nicht so schnell passieren würde. "Können wir bitte das Thema wechseln?" fragte ich und wischte mir die Tränen weg. "Klar. Wollen wir uns Eis holen?" ich stimmte zu und wir gingen zu unserer Lieblingseisdiele. Nick bezahlte mit für mich, da ich kein Geld mit hatte. Wir verbrachten den ganzen Mittag damit Eis zu essen und über sinnlose Dinge zu lachen. Vor allem irgend welche Lehrer oder Geschichten aus der Schule, die wir zusammen in 8 Jahren zusammen erlebt hatten. So lang kannten wir uns nun schon. Gegen halb drei ging ich dann nach Hause bzw. wurde von Nick gebracht. "Wenn du was brauchst, dann sag' mir bescheid." flüsterte er, als ich ihn zum Abschied umarmte. "Danke."

"Beeil' dich Mama! Ich will los." Zusammen mit meiner Mutter holte ich Marie aus dem Krankenhaus. Natürlich kamen wir wie immer zu spät, doch das war Marie gewohnt.


- Maries Sicht -

"Heeeeey." schrie Pauline fast und umarmte mich, soweit das mit meinem Bauch ging. Ebenso meine Mutter drückte mich fest. "Was machst du denn für Sachen, Kind." sagte sie besorgt, als wir wieder zu Hause waren und auf der Couch saßen. "Ein paar Fangirls von Ardy haben mich beleidigt und ich bin dabei etwas an die Decke gegangen." sagte ich kleinlaut. "Ach meine Kleine. Lass' dir von denen nichts sagen. Die haben doch sowieso keine Ahnung. Es ist alles perfekt, wie es ist und daran können die nichts ändern. Du bist eine wundervolle junge Frau, die eine supertolle Mutter werden wird." Sie nahm mich in den Arm. "Danke Mama." flüsterte ich. Sie war einfach die beste.

Smile back (Ardy ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt