Kapitel 6

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~fünf Tage später~

Morgen ist mein Geburtstag. Die letzten Tage haben meine Freundinnen und ich uns immer wieder weggeschlichen und jedes Mal einige Sachen zur Lichtung gebracht. Jetzt war alles bereit. Heute Abend würden wir uns wegschleichen und zur Lichtung gehen. Am Lagerfeuer würden wir Marshmallows schmelzen und andere Sachen machen. Dann würden wir in meinen Geburtstag reinfeiern und auch eine Runde als Wolf laufen. Um spätestens zwei Uhr würden wir uns auf den Rückweg machen, damit wir wenigstens ein paar Stunden Schlaf bekommen.

Man könnte vielleicht sagen, dass wir dumm sind, wo wir doch letzte Woche noch auf Jäger gestoßen sind aber bis jetzt war alles wieder ruhig und wir können uns wohl zu viert verteidigen.

Über den Tag hinweg mache ich noch einige Sachen, darf aber meinen Flur nicht verlassen, da auch im Schloss Sachen für morgen vorbereitet werden. Das ist das einzig blöde an meinem Geburtstag. Aber ich habe immerhin meine Freundinnen die bei mir sind. So kommt ein Glück keine Langeweile auf.

Nach dem gemeinsamen Abendessen mit meinen Eltern gehen wir schließlich wieder in mein Zimmer und meine Eltern in ihren Bereich des Schlosses. Meine Eltern haben ein Glück erlaubt, dass sie hierbleiben dürfen. Wir warten noch einige Zeit und tun so als würden wir in meinem Zimmer alles vorbereiten, bevor wir uns schließlich leise rausschleichen. Es ist echt erstaunlich wie leicht es ist an den Wachen vorbeizukommen. Aber mich soll es gerade nicht stören.

Im Wald angekommen verwandeln wir uns und laufen schnell zur Lichtung. Dort machen wir das Lagerfeuer an und holen uns die Decken und Süßigkeiten, mit denen wir es uns rundherum bequem machen. Während wir zusammensitzen und die Marshmallows machen, reden wir über verschiedene Dinge. Unter anderem, dass ich in ein paar Wochen aufbrechen werde um durch verschiedene Rudel zu reisen, damit ich meinen Mate finde. Diese Reise wurde schon lange geplant. Es hat eben seine Vorteile Prinzessin zu sein. Klar werde ich nicht nur zum Vergnügen da sein, da meine Mutter mir bestimmt einige Aufträge mitgeben wird. Aber ich werde eine gute Chance haben meinen Mate zu finden. Vorausgesetzt er ist ein Werwolf und lebt auch in einem Rudel. Mir ist eigentlich relativ egal ob mein Mate ein Werwolf oder Mensch ist und auch wenn er ein rudelloser Wolf sein sollte wäre es mir egal. Hauptsache er akzeptiert mich.

Langsam wird es immer dunkler und ich und meine Freundinnen aufgeregter. Ich bin die erste von uns die 18 wird und wir sind gespannt wie es sein wird. Zwar wissen wir, dass nichts Besonderes passieren wird aber es ist doch aufregend zu wissen, dass man bald seinen Mate finden kann.

Um kurz vor Mitternacht schälen wir uns aus den Decken, legen diese wieder in den hohlen Baumstumpf und löschen das Feuer. Jetzt erhellt nur noch das Mondlicht die Lichtung. Wir stellen uns zusammen hin und schauen auf die Uhr. Um Punkt Mitternacht fangen meine Freundinnen an zu singen: „Happy Birthday to you, happy Birthday to you, happy Birthday liebe Mara, happy Birthday to you!" Und mit dem letzten Happy Birthday ziehen sie mich in eine Gruppenumarmung. „Danke!"

Wir stehen ein paar Minuten so zusammen bevor wir uns lösen und einige Schritte Abstand nehmen. Dann verwandeln wir uns und laufen los. Einfach irgendwo in den Wald rein.

Nach einer halben Stunde riechen wir sie. In der Nähe sind mehrere Menschen. Um diese Uhrzeit und in diesem Teil des Waldes kann es sich nur um Jäger handeln. Das sind wahrscheinlich Jäger. Wir sollten uns auf den Rückweg machen. Teile ich den anderen mit und sie nicken. Vorsichtig drehen wir uns um und fangen an den Weg den wir gekommen sind zurückzulaufen. Doch als ich gerade aufatmen wollte hören wir ein lautes Knacksen.

Miri ist auf einen Ast getreten. „Da hinten" hören wir eine Stimme. Und während wir noch versuchen leise abzuhauen werden wir von fünf Jägern umzingelt. Es sind die drei vom letzten Mal und zwei weitere. Emma, Nele und Miri gehen sofort in Angriffsposition und auch ich habe das gleiche vor. Doch dann schwebt mir dieser Geruch in die Nase. Ich schaue in die Richtung aus der er kommt und sehe den Jäger dem ich das letzte Mal schon so lange in die Augen gesehen habe.

„Mate!", schreit Lani in meinem Kopf.

Ich reiße meine Augen auf und spüre auf einmal einen leichten Stich an meiner Schulter. Wenige Sekunden später ist alles schwarz.

Ich wünsche euch allen einen schönen Advent!

Vom Mate entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt