„Genau genommen hat die Entführung nur geklappt, weil ich zu geschockt war, dass er mein Mate ist und deshalb abgelenkt war. Aber er hat sich dafür entschieden die Seiten zu wechseln und mir geholfen von dort wegzukommen." Sie schiebt die Erklärung vermutlich hinterher, damit die anderen sich nicht sofort auf mich stürzen, denn ich kann genau sehen, dass sie bei der Information, dass ich ein Jäger war geschockt sind.
Was aber nur natürlich ist. Ich habe zu ihren Feinden gehört und außerdem eine für sie sehr wichtige Person entführt. Hoffentlich nehmen sie es mir nicht zu übel.
Mara
Nachdem ich gesagt habe wer Cayden war sind alle erstmal geschockt. Durch meine Verbindung mit ihnen kann ich hören wie sie sich alle über den Mind-Link unterhalten. Sie fragen sich wie das sein kann und wie ich ihn einfach mit nach hierhin bringen konnte. Wie auch Nele haben sie Zweifel daran, dass er wirklich ehrliche Absichten hat. Ich kann ihnen das nicht einmal übelnehmen. Würden Nele, Miri oder Emma mir ihren Mate vorstellen und danach sagen, dass er ein Jäger war hätte ich auch so meine Zweifel. Aber ich selber kann einfach spüren, dass er es wirklich ernst meint. Ich bin mir sicher, dass er es schafft meine Freundinnen und Familie auch davon zu überzeugen.
Und das sage ich ihnen auch. Sie sollen ihm zumindest eine Chance geben sich ihnen zu beweisen. Da sie selbst wissen wie wichtig der Mate ist stimmen sie schließlich zu.
Für die nächsten paar Stunden genießen wir erstmal die Zeit zusammen und reden über alles was in den letzten Monaten passiert ist. Sowohl bei mir, als auch hier im Schloss und bei den anderen Rudeln. Bei manchen Sachen reagieren die anderen geschockt. Wie zum Beispiel bei der Tatsache, dass ich mich nicht verwandeln konnte und deshalb bei Vollmond starke Schmerzen hatte.
Das erinnert mich auch daran, dass ich mich viel zu lange nicht verwandeln konnte und ich nehme mir fest vor, dass ich eine das nachhole sobald die Situation mit den Jägern geklärt ist. Denn auch den anderen war bereits klar, dass es bald soweit sein wird. Mittlerweile hat sich die Situation einfach zu sehr zugespitzt.
Gemeinsam entscheiden wir es nicht öffentlich bekanntzugeben, dass ich wieder da bin. Dann könnten die Jäger eins und eins zusammenzählen und würden wissen, dass auch Cayden hier ist. Lieber lassen wir sie in dem Glauben wir wären noch irgendwo unterwegs.
Nur einige Diener im Schloss erfahren davon. Es wäre schon kompliziert, wenn wir uns auch noch vor ihnen verstecken müssten. Allerdings wird dann in den nächsten Tagen keiner mehr das Schloss verlassen dürfen. Diejenigen, die die Lieferungen entgegennehmen werden dann nochmal extra geprüft oder sogar währenddessen heimlich von Emily überwacht damit wirklich nichts nach draußen dringt.
Cayden und ich wollten eigentlich keine Zeit verlieren und sofort damit anfangen Pläne zu schmieden, aber meine Mutter war dagegen. Abgesehen davon, dass wir uns ausruhen sollen will sie ein paar der verbliebenen Alphas nach hierhin rufen. Aber nur diejenigen die innerhalb der nächsten zwei Tage hier sein können und auch stillschweigen über mich bewahren können. Denn alleine würden wir nicht gegen die Jäger und Hexen ankommen und ich bezweifle das unser Rudel reicht.
Nachdem das beschlossen ist, machen Cayden und ich uns auf den Weg zu meinem Zimmer. Dort angekommen schaut Cayden sich neugierig um und ich stehe etwas unsicher an der Tür. Es ist das erste Mal, dass ein Junge mein Zimmer betritt, abgesehen von meinem Vater natürlich, und ich bin gespannt was er sagt.
Aber sagen wird Cayden wohl nichts, denn er als fertig ist mit umschauen dreht er sich nur zu mir um und lächelt mich an. Dann deutet er fragend in Richtung Couch. Ich nicke nur und er setzt sich hin. Daraufhin trete auch ich weiter in das Zimmer rein und mache es mir schließlich auf meinem Bett gemütlich und setze mich dabei so hin, dass ich Cayden ansehen kann. Die nächsten Minuten ist es still im Zimmer. Vermutlich sind wir beide noch etwas befangen. Es ist das erste Mal, das wir außerhalb des Jäger-Lagers alleine sind und Zeit haben uns wirklich zu unterhalten.
Schließlich bricht Cayden das Schweigen: „Deine Familie ist ziemlich nett." Dankbar lächle ich ihn an. „Ja, das ist sie", antworte ich, „Hast du dir schon überlegt wie du sie davon überzeugen willst wirklich auf unserer Seite zu sein?" Er schüttelt den Kopf: „Nicht wirklich. Ich war eher damit beschäftigt mir alle Namen zu merken und erstmal die Situation wirklich aufzunehmen." Das kann ich verstehen. Es muss für ihn schon etwas viel auf einmal gewesen sein. Aber mit der Zeit wird er sich an alles hier gewöhnen.
Zum Abendessen gehen wir wieder zu den anderen, die auf uns warten. Das essen steht bereits auf dem Tisch im kleinen Esszimmer. Gemeinsam machen wir uns über die Köstlichkeiten her. Nach dem Essen verabschieden wir uns alle und verabreden uns für den nächsten Morgen in Mamas Büro.
Sobald wir wieder in meinem Zimmer sind ist die Atmosphäre wieder etwas angespannt. Denn natürlich gibt es kein einzelnes Zimmer für Cayden. Warum auch? Schließlich sind wir Mates und da ist es normal in einem Zimmer zu schlafen. Allerdings ist das für Cayden und mich noch ungewohnt. Die letzten Wochen haben wir zwar in unmittelbarer Nähe voneinander geschlafen, aber außer bei Vollmond nie in einem Raum.
Allerdings scheinen während des Essens ein paar Diener hier gewesen zu sein, denn auf meinem Bett liegen eine zweite Decke und ein zweites Kissen. Ich könnte ihm jetzt anbieten auf der Couch zu Schlafen. Das wäre vermutlich immer noch bequemer als die Pritsche der letzten Monate aber eigentlich auch etwas unfair. In meinem Bett haben wir locker Beide Platz.
Also sage ich ihm, dass er sich selbst aussuchen kann und gehe ins Bad um mich fertig zu machen. Anschließend lege ich mich ins Bett und warte darauf das Cayden fertig ist und wo er sich hinlegt. Allerdings schlafe ich ein bevor ich das mitbekomme. Es war heute wohl doch anstrengender als gedacht.
Überraschungskapitel! Ich habe gerade einfach das „Ende" unter den Epilog gesetzt. Ich kann es selbst noch nicht wirklich fassen aber irgendwie hatte ich die letzten drei Tage eine total kreative Phase und die Kapitel sind nur so aufs Papier geflogen. Es sind noch 12 Kapitel + Epilog. Da ich ja alles habe werde ich alle zwei Tage ein Kapitel hochladen und am 11.02 eine Lesenacht mit den letzten Kapiteln machen. Wünsche euch noch einen schönen Abend!
DU LIEST GERADE
Vom Mate entführt
WerewolfMaras Leben ist perfekt. Im Rudel ihrer Mutter fehlt ihr nichts und obwohl sie die Prinzessin ist, hat sie nicht viele Freunde. Dafür aber echte und keine, die ihr nur was vorspielen. Doch das ändert sich an dem Tag, als sie ihren Mate das erste Mal...