Als ich am nächsten Morgen langsam wach werde ist es um mich herum angenehm warm. Fast schon etwas zu warm. Irritiert sehe ich mich um. Ich befinde mich wieder zu Hause in meinem Bett. Aber einen kurzen Augenblick später wird mir bewusst, dass ich nicht allein bin. Direkt hinter mir und an mich gekuschelt liegt Cayden. Daher auch die Wärme. Fast wäre ich erschrocken aufgesprungen als mir das bewusst wird. Aber Lani und das eigentlich ganz schöne Gefühl in seinen Armen zu Liegen halten mich davon ab.
Also bleibe ich liegen und warte bis auch Cayden wach wird. Durch die Fenster fällt das Licht der Sonne herein. Schnell schaue ich auf die Uhr und sehe, dass es noch früh genug ist und wir das Treffen mit den anderen um zehn nicht verpassen werden. Kurze Zeit später regt sich auch Cayden hinter mir. Soweit ich das beurteilen kann sind wir auch im Lager bei den Jägern immer kurz nacheinander wachgeworden. Auch Cayden versteift sich kurz als er realisiert wie wir hier liegen. „Morgen", sage ich. „Morgen", antwortet Cayden und lässt mich los, woraufhin ich mich zu ihm umdrehe. Lächelnd schaue ich ihn an. Dann stehe ich auf und gehe ins Bad.
Einige Minuten später kehre ich angezogen in mein Zimmer zurück, wo Cayden am Bettrand sitzt und sich nun erhebt um ebenfalls ins Bad zu gehen. In der Zwischenzeit mache ich mein Bett und setze mich dann auf die Couch, wo ich warte bis auch er fertig ist.
Mittlerweile ist es kurz nach neun und wir beschließen, dass ich Cayden ein wenig etwas vom Schloss zeigen während wir zum Büro meiner Mutter laufen.
Während wir durch die Gänge laufen steht Caydens Mund die ganze Zeit offen. Vor allem die riesige Bibliothek scheint ihn begeistert zu haben. Vielleicht kann er hier noch andere Seiten der Werwölfe in den Büchern kennenlernen.
Um kurz vor zehn betreten wir gemeinsam das Büro. Meine Eltern und Miri sind schon da. Das heißt wir müssen nur noch auf Nele und Emma warten. Als dann alle da sind setzen wir uns wie gestern auf die Sitzecke um alles zu besprechen.
„Also, ich habe gestern und heute Morgen ein paar der Alphas kontaktiert die ihr Rudel in der Nähe haben. Sie werden im Laufe des heutigen und morgigen Tags anreisen. Dann können wir mit ihnen besprechen wie wir gegen die Jäger vorgehen wollen", beginnt meine Mutter das Gespräch. Das heißt, dass wir bis zur richtigen Besprechung noch warten müssen.
Allerdings scheinen meine Eltern die Zeit nutzen zu wollen um Cayden ein wenig auszufragen. Mein Vater beginnt mit den Fragen: „So junger Mann, warum haben sie sich entschlossen die Seite zu wechseln?" Cayden scheint damit gerechnet zu haben, dass er solche Fragen bald beantworten muss, denn er antwortet sofort: „Naja, mir ist einfach mit der Zeit aufgefallen, dass die Behauptungen der Jäger nicht wirklich schlüssig sind und ihre Tochter sich auch ganz anders verhält als sie es tun müsste, wenn wirklich alle Geschichten über die Werwölfe die mir erzählt wurden stimmen. Genau genommen habe ich also angefangen zu hinterfragen und dann festgestellt, dass einige der Behauptungen falsch sind. Da überdenkt man ob man wirklich bei solchen Leuten bleiben will. Natürlich hat aber auch ihre Tochter einen großen Einfluss gehabt. Sie hat sich große Mühe gegeben mich von den Werwölfen zu überzeugen." Mein Vater schaut Cayden daraufhin anerkennend an. Es scheint als hätte er genau richtig geantwortet. Auch ich schaue nun zu Cayden rüber und lächle ihn an.
Die nächste Frage kommt von meiner Mutter, sie will wissen wann Cayden gemerkt hat das wir Mates sind. „Ehrlich gesagt, musste Mara mir sagen, dass ich ihr Mate bin. Ich habe zwar eine gewisse Zuneigung gespürt, konnte sie aber nicht wirklich zu ordnen. Immerhin bin ich ja nicht aufgewachsen und habe gelernt wie man seinen Mate erkennt. Das weiß vermutlich kein menschlicher Mate bevor es ihm gesagt wird", antwortet er.
So geht es noch eine Weile weiter. Meine Eltern fragen Cayden über verschiedene Dinge in Bezug auf sein Leben. Als sie dann aber wissen wollen wie Cayden sich unserer Zukunft vorstellt greife ich ein: „Da haben wir selbst nicht mal drüber gesprochen! Cayden soll erstmal schauen wie er mit der Situation klarkommt und ob er sich vorstellen kann sein ganzes Leben mit einem Werwolf zusammen zu Leben. Dann können wir weiterreden!" Meine Eltern sind etwas überrascht von meinem Einwand, aber akzeptieren es.
DU LIEST GERADE
Vom Mate entführt
WerewolfMaras Leben ist perfekt. Im Rudel ihrer Mutter fehlt ihr nichts und obwohl sie die Prinzessin ist, hat sie nicht viele Freunde. Dafür aber echte und keine, die ihr nur was vorspielen. Doch das ändert sich an dem Tag, als sie ihren Mate das erste Mal...