Kapitel 35

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Cayden
Auf dem Weg zum Schloss bekomme ich mit wie Nele und Mara sich irgendwie ohne Worte unterhalten. Es scheint so ähnlich zu sein, wie wenn sie sich mit ihrer Wölfin unterhält. Währenddessen schaue ich mir die Umgebung an. Nahezu alles ist grün und unberührt.

Schließlich tauchen hinter einigen Bäumen die ersten Gebäude auf und etwas erhöht auf einem Berg ragen die Türme des Schlosses in den Himmel. Sie werden von der aufgehenden Sonne angestrahlt und es sieht schon etwas magisch aus. Mara und Nele gehen weiter um die Stadt herum und von hinten auf den Berg und in das Schloss rein.

Im Inneren sieht es aus wie in einem Märchenschloss. Die Decken sind riesig und alles ist wunderschön verziert. An den Wänden sind die verschiedensten Muster und die Farben passen genau zueinander. Meine Augen wandern über alles und nehmen die verschiedenen Eindrücke auf. So merke ich nicht, dass die beiden Freundinnen inzwischen stehen geblieben sind und laufe in Mara rein. „Oh Gott, das tut mir leid!", aber Mara lächelt mich nur an und sagt das alles in Ordnung ist.

In den Moment geht die Tür vor der wir stehen auf und heraus kommt eine Frau. Wie auch schon Nele zuvor umarmt sie Mara fest. Sie sieht aus wie eine ältere Version von Mara, was bedeutet, dass sie vermutlich ihre Mutter ist. Ich stehe gerade vor der Königin der Werwölfe. Vor ein paar Monaten hätte ich diese Situation sicherlich ausgenutzt um ihr zu schaden, aber heute lächle ich einfach nur. Als die beiden sich voneinander lösen kann ich Tränen in Maras Augen sehen. Kurze Zeit später umarmen sie sich wieder und auf einmal kommt ein Mann um die Ecke der sich der Umarmung anschließt. Das wird wahrscheinlich ihr Vater sein.

Die drei stehen noch weitere fünf Minuten da ohne sich zu lösen und auch sie scheinen sich per Gedanken zu unterhalten. Ich muss Mara unbedingt fragen, was genau das ist. Nachdem die drei sich endgültig von einander gelöst haben, scheint Mara sich wieder an mich zu erinnern. Denn sie dreht sich lächelnd zu mir um und zieht mich zu sich. „Das ist Cayden. Er ist mein Mate", stellt sie mich vor. Was die gesamte Aufmerksamkeit auf mich lenkt.

„Hallo", sage ich und gebe zunächst ihrem Vater die Hand. „Freut mich sie beide kennenzulernen." Danach halte ich auch ihrer Mutter die Hand hin, aber anstatt sie zu nehmen zieht sie mich in eine kurze Umarmung. Sie scheint sich sehr für ihre Tochter zu freuen. Aber nach dem was Mara mir über Mates gesagt hat wundert mich das nicht.

Zusammen gehen wir in das Zimmer aus dem Maras Mutter vorher gekommen ist. Denn Maras Eltern, vor allem ihre Mutter, wollen wissen wie Mara es geschafft hat den Jägern zu entkommen und auch noch mich kennenzulernen. Und das ist definitiv kein Thema das man auf dem Flur bespricht.

Der Raum scheint das Büro der Königin zu sein, denn mittig vor einem Fenster in der der Tür gegenüberliegenden Wand steht ein großer Schreibtisch und die daneben liegende Wand ist voll mit Regalen die über und über mit Büchern und Ordnern gefüllt sind. Die andere Seite des Raumes ist mit zwei gegenüberliegenden Sofas und zwei Sesseln gefüllt. In deren Mitte sich ein kleiner Glastisch befindet. So können hier auch kleine Besprechungen geführt werden.

Nele, Mara und ihre Eltern bewegen sich auf die Sitzecke zu und ich folge ihnen. Doch noch bevor ich mich gesetzt habe geht die Tür hinter uns erneut auf und zwei Mädchen stürmen auf Mara zu. Vermutlich ihre anderen beiden Freundinnen. Ich meine mich zu erinnern, dass Mara gesagt hat ihre Freundinnen würden Nele, Miri und Emma heißen. Da ich Nele ja schon kennengelernt habe müssen Miri und Emma über diese Gedankensprache informiert worden sein, dass ihre Freundin wieder da ist.

Nachdem auch diese Begrüßung beendet ist und ich auch den beiden vorgestellt wurde setzen wir uns alle. Die beiden waren zwar auch an Maras Geburtstag dabei, aber anscheinend konnten sie sich nicht auf alles konzentrieren, denn sie erkennen mich nicht. Maras Mutter wendet sich jetzt ihrer Tochter zu. „Also erzähl, wie bist du den Jägern nach dieser langen Zeit entkommen?" „Durch Caydens Hilfe", antwortet sie. Daraufhin schauen alle mich verwundert an. Ich kann mir schon denken was sie sich jetzt fragen. Was habe ich mit ihrer Flucht zu tun und warum konnte ich ihr helfen? Mara schaut einmal kurz zu mir. „Er ist bzw. war einer der Jäger die mich entführt haben."

Vom Mate entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt